Soforthilfe der Länder nach Flutkatastrophe  

erstellt am
12. 01. 04

Graz (lk) - Hilfsmaßnahmen der Bundesländer für die Opfer der Flut-Katastrophe "Tsunami" in Südostasien standen im Mittelpunkt der Beratungen der ersten Sitzung der Steiermärkischen Landesregierung im neuen Jahr. Nach einem von Landeshauptmann Waltraud Klasnic eingebrachten Antrag fasste Steiermärkische Landesregierung den Grundsatzbeschluss, sich an der Soforthilfe der Bundesländer für die Opfer der Flutkatastrophe zu beteiligen. Die Regierungschefin berichtete über die Verhandlungen im Bundeskanzleramt am Sonntag: Danach wird Österreich 50 Millionen Euro für den Wiederaufbau in Ländern, die durch die Flut-Katastrophe "Tsunami" in Südostasien zerstört wurden, zur Verfügung stellen. Davon übernimmt der Bund 34 Millionen Euro, die Länder zehn Millionen Euro sowie die Städte und Gemeinden sechs Millionen Euro.

Außerdem informierte Landeshauptmann Waltraud Klasnic die Regierungskollegen über die vom Land unmittelbar nach Ausbruch der Flutkatastrophe am Stefanitag ergriffenen Maßnahmen. Auskünfte erhielten Steirerinnen und Steirer, die Angehörige in den Katastrophengebieten vermuteten, über die Telefonnummer 0316/877-6555 bei der von der "Kriseninterventions-Hotline für betroffene Steirer" im Einsatzkoordinationszentrum (EIKO) der Abteilung für Katastrophenschutz und Landesverteidigung. Diese Service-Hotline wurde am 27. Dezember 2004, 9.00 Uhr installiert und bleibt weiter in Betrieb.

Dort standen bisher 212 Fachleute im Einsatz und nahmen nach aktuellem Stand mehr als 2.200 Anrufe entgegen. 820 Anrufer wurden gesondert betreut und beraten. Die Zahl der nach Ausbruch der Katastrophe vermissten 114 Steirer wurde inzwischen auf 63 Vermisste reduziert. Derzeit ist nach offiziellem Stand ein steirisches Todesopfer zu beklagen. Der Mann hatte das Unglück selbst zwar überlebt, verstarb jedoch an den Folgen einer Infektionskrankheit.

Das 212 Fachleute umfassende Einsatzteam setzte sich aus Notärzten, Psychologen, Kriseninterventionsexperten (KIT) der Katastrophenschutzabteilung des Landes und Soldaten des Militärkommandos

Steiermark zusammen. Im Unglücksgebiet selbst beteiligte sich KIT-Mitglied Ing. Wolfgang Egger eine Woche lang an der Vermisstensuche in Thailand.

Das Steiermark-Sofortprogramm wird über Initiative von LH Klasnic wie folgt erweitert:
Eigene Beratungsgruppe: Vertreter der Rechtsanwaltskammer und der Versicherungswirtschaft werden helfen.

Unterstützungsfonds: Eine Soforthilfe des Landes für finanzielle Notlagen der Angehörigen wird unter der Mitwirkung der Sozialabteilung und der Caritas eingerichtet.

Kostenfreie psychosoziale Betreuung: Weiters wird auch die psychosoziale Akutbetreuung kostenlos zur Verfügung stehen.
     
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