Stadt Klagenfurt ist jetzt am Zug - Ober-Gutachten bestätigt Vorwürfe des Landes
Klagenfurt (lpd) - Landeshauptmann Jörg Haider stellte am Dienstag (11. 01.) nach einem
Gespräch mit Sportstaatssekretär Karl Schweitzer zum geplanten EM-Stadionbau in Klagenfurt fest, dass
das nun vorliegende Ober-Gutachten die vom Land erhobenen Vorwürfe zum Ablauf des Vergabeverfahrens zur Gänze
bestätige. Befangenheit und Vorkenntnisse bei der Vergabekommission würden der Anfechtbarkeit nach der
Vergabe Tür und Tor öffnen, so Haider.
Ziel sei es, die Gefahr zu vermeiden, dass das Projekt durch - sich zeitlich lange hinziehende - Einsprüche
der übergangenen Bewerber zu Fall gebracht werde. Einer Weiterführung durch die derzeitige Kommission
würde das Gutachten laut Haider nur eine Erfolgschance von 50 zu 50 geben. Dafür habe dann die Stadt
Klagenfurt die Verantwortung zu tragen.
Er schlug als Lösung einen Widerruf ex lege vor. Danach sei eine neue – nicht anfechtbare – Vergabekommission
zu bilden. Weiters seien die Zuschlagkriterien zu gewichten, um nicht wie derzeit Manipulationen zu ermöglichen.
Alle acht Bewerber seien neu einzuladen, mit diesem Verfahren könne man im Zeitplan bleiben und der Abschluss
bis Ende Februar erfolgen.
Bund und Land wollen diese Lösungsmöglichkeit der Stadt vorschlagen und in einem Runden Tisch näher
beraten. Das Ober-Gutachten war von StS Schweitzer in Auftrag gegeben worden, nachdem das Land bzw. seine Vertreter
die Malversationen aufgedeckt hatte. |