Rieder/Busek: Brücke für den Technologietransfer  

erstellt am
12. 01. 04

Neuer Förderungswettbewerb: 2 Mio. für länderübergreifende Forschungskooperationen in Mittel- und Osteuropa
Wien (rk) - "In unserer Standortstrategie und Wirtschaftspolitik werden wir 2005 unsere Technologieoffensive ausbauen und die Internationalität der Wiener Wirtschaft vor allem mit Blickrichtung Osteuropa verstärkt fördern. Wiener Unternehmen sollen in ihren Bemühungen um Kooperationen im Bereich Forschung und Entwicklung verstärkt unterstützt und möglichst viele Forschungseinrichtungen und Forscher in Osteuropa an Wien gebunden werden. Zusätzlich zu seiner Funktion als Ost-West-Drehscheibe soll Wien auch zum wichtigsten zentraleuropäischen Forschungs- und Entwicklungszentrum werden, auch um damit den Verlust an "Niedriglohnarbeitsplätzen" durch den Ausbau von innovativen Betrieben mit hoher Wertschöpfung wettzumachen. Die Chancen dazu sind absolut realistisch, weil Wien mit einer Forschungsquote von 4,1 Prozent gemessen am BIP schon jetzt zu den Top Ten der europäischen Städte bei den Ausgaben für Forschung und Entwicklung gehört", erklärte Finanz- und Wirtschaftsstadtrat Vizebürgermeister Dr. Sepp Rieder beim Bürgermeister- Mediengespräch am Dienstag (11. 01.) anlässlich der Präsentation des neuen Calls "Co-Operate Enlarged - Vienna 2005". Rieder präsentierte den neuen Förderungswettbewerb gemeinsam mit dem Osteuropaexperten Dr. Erhard Busek und ZIT-Geschäftsführerin Mag. Edeltraud Stiftinger.

F & E Projekte mit Partnern aus 17 Ländern werden gefördert
Der Förderungswettbewerb "Co-Operate Enlarged - Vienna 2005" ist der nächste logische Schritt der Wiener Technologieoffensive, um den Wissenstransfer zwischen Wirtschaft und Wissenschaft weiter zu intensivieren und grenzüberschreitende Forschungs- und Entwicklungsprojekte mit Partnern im mittel- und osteuropäischen Raum zu fördern. Insgesamt stehen zwei Millionen Euro für länderübergreifende Kooperationen im F&E Bereich zur Verfügung.

Eingereicht werden können - egal aus welchem Wissensgebiet - neue Forschungs- und Entwicklungsprojekte, die Wiener Unternehmen mit nationalen oder internationalen wissenschaftlichen Einrichtungen bzw. mit Unternehmen in den neuen EU-Staaten oder den Ländern in Südosteuropa realisieren wollen. Dazu gehören die Länder Albanien, Bosnien, Bulgarien, Estland, Jugoslawien, Kroatien, Lettland, Litauen, Malta, Mazedonien, Polen, Rumänien, Slowakei, Slowenien, Tschechien, Ungarn sowie Zypern. Die Einreichfrist für die Kooperationsprojekte läuft von Montag, 20. Juni 2005, 9.00 Uhr bis Donnerstag, 23. Juni 2005, 16.00 Uhr.

Chance vor allem für Klein- und Mittelbetriebe: 10 Prozent höhere Förderung
"Gerade für kleinere und mittlere technologieorientierte Unternehmen sind projektbezogene Partnerschaften mit ausländischen Unternehmen und Forschungseinrichtungen eine gute und auch kostengünstige Möglichkeit, neue Märkte zu erschließen und am enormen Wachstum in vielen dieser Länder mitzupartizipieren. Deshalb erhalten im neuen Call kleine und mittlere Wiener Unternehmen eine um 10 Prozentpunkte höhere Förderung. Schon heute macht ein Fünftel aller Wiener Betriebe, die mindestens einen Beschäftigten haben, Geschäfte mit Partnern in den neuen EU- Ländern. Die Wiener Exporte in die mittel- und osteuropäischen Länder sind seit 1994 um mehr als 68 Prozent gestiegen und haben ein Volumen von mittlerweile rund 3,5 Milliarden Euro erreicht. Diese starke Vernetzung der Wiener Wirtschaft mit diesen Ländern wollen wir mit dem Call auch auf den Bereich Forschung und Entwicklung ausdehnen, um Wiens Rolle als Technologie- und Wirtschaftszentrum im Herzen Europas weiter zu festigen", so Rieder weiter.

Osteuropaexperte Erhard Busek übernimmt Jury-Vorsitz
Wie bei allen Calls im Rahmen der Wiener Technologieoffensive entscheidet auch beim Call "Co-Operate Enlarged - Vienna 2005" eine Expertenjury, welche Projekte gefördert werden. Für den Vorsitz in der Expertenjury konnte Dr. Erhard Busek, Sonderkoordinator des Stabilitätspaktes für Südosteuropa und Vorsitzender des Instituts für den Donauraum und Mitteleuropa, gewonnen werden. "Die Leistungskraft der Wirtschaft, Vollbeschäftigung und soziale Sicherheit, hängen vom technologischen Fortschritt und der Forschung ab. Regionen in Transformation wie Südosteuropa haben noch dazu das Problem, dass ein Brain Drain stattfindet. Begabungen in diesen Regionen durch Partnerschaften mit Unternehmen aus entwickelten Regionen wie Wien zu fördern, stoppen das Abwandern der Forscher und nutzen die vorhandene geistige Kapazität der Region. Anders gesagt: Diese Aktivität der Stadt Wien hilft nicht nur hier, sondern auch bei unseren Nachbarn", so Busek zum "Call Co-Operate Enlarged - Vienna 2005".


Förderung des Wissenstransfers ist zentrales Anliegen
Die Unterstützung des Wissenstransfers zwischen Wissenschaft und Wirtschaft zählt zu den zentralen Anliegen der Wiener Technologiepolitik. Bereits mit dem Call "Co Operate Vienna 2003" hat das ZIT als Tochterunternehmen des

Wiener Wirtschaftsförderungsfonds einen essenziellen Schritt zur Forcierung der Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Wissenschaft gesetzt. 39 Wiener Unternehmen haben bei diesem Call im Jahr 2003 insgesamt 41 Projekte eingereicht. Die besten 14 davon wurden von der Stadt mit 3,2 Millionen Euro gefördert. "Wissenstransfer ist aber nicht nur im Hinblick auf die Zusammenarbeit verschiedener institutioneller Akteure entscheidend, sondern auch in räumlicher Hinsicht", weiß ZIT- Geschäftsführerin Edeltraud Stiftinger. "Deshalb werden beim Call "Co-Operate enlarged Vienna 2005" nicht nur Kooperationsprojekte zwischen Wiener Unternehmen und Forschungseinrichtungen, sondern auch Projekte zwischen zwei oder mehreren Unternehmen gefördert, sofern sich die Partnerschaft geografisch auf eines der 17 genannten Länder in Mittel- und Osteuropa erstreckt. In diesem Fall ist die Beteiligung einer Forschungseinrichtung keine Förderungsbedingung. Projekte mit Partnern aus Mittel- und Osteuropa werden zudem bevorzugt beurteilt.

Der Call beschränkt sich nicht nur auf die neuen EU- Mitgliedsstaaten sondern bezieht auch potenzielle Partner aus den für die Wirtschaftsbeziehungen Wiens ebenfalls wichtigen Staaten Kroatien, Bosnien, Rumänien, Bulgarien, Jugoslawien, Mazedonien und Albanien ein. "Für uns", so Stiftinger, "hat die nächste EU- Erweiterungsrunde bereits stattgefunden".

Unterstützung bei der Suche nach KooperationspartnerInnen
Für Wiener Unternehmen, die noch keine Kontakte im mittel- bzw. osteuropäischen Raum haben, ist es oft sehr schwer, einen geeigneten kooperationswilligen Partner zu finden. Daher kooperiert das ZIT mit dem beim BIT (Büro für Internationale Technologiekooperation) angesiedelten IRCA (Innovation Relay Centre Austria), das über umfangreiche Kontakte in mittel- und osteuropäischen Staaten verfügt. Wiener Unternehmen, die Hilfe und Tipps bei der Suche nach einem Kooperationspartner brauchen, können sich unter der Wiener Telefonnummer 96090-86933 direkt an das ZIT - Zentrum für Innovation und Technologie wenden.

Details zum Call "Co-Operate Enlarged - Vienna 2005"
Die Einreichfrist für den Call beginnt am 20. Juni 2005 um 9 Uhr und endet am 23. Juni 2005 um 16 Uhr. Die Beurteilung der eingereichten Objekte obliegt einer internationalen Expertenjury unter dem Vorsitz von Erhard Busek.

Gefördert werden ausschließlich interne und externe Personalkosten sowie Kosten für Beratung und vergleichbare Dienstleistungen, die der Forschungstätigkeit dienen. Die Förderungsquote beträgt grundsätzlich 25 Prozent der Projektkosten. Projektteile, die der industriellen Forschung oder Grundlagenforschung zuzuordnen sind, können mit bis zu 50 Prozent gefördert werden. Die Förderungsquote wird außerdem um 10 Prozentpunkte angehoben, wenn es sich um ein kleines oder mittleres Unternehmen handelt. Die maximale Förderungshöhe beträgt pro Projekt 500.000 Euro. Die drei bestgereihten

Projektanträge werden zusätzlich zur Förderung mit Preisgeldern in Höhe von 15.000, 10.000 und 5.000 Euro prämiert.

Der Call wird vom Zentrum für Innovation und Technologie (ZIT), das ist die Technologieagentur des Wiener Wirtschaftsförderungsfonds (WWFF), abgewickelt. Nähere Informationen zu dieser Ausschreibung sowie alle Dokumente und Antragsunterlagen können im Internet unter http://www.zit.co.at abgerufen werden.
     
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