Gemeinsames Maßnahmenpaket mit der AWO – Konjunktur: Optimistische Erwartung für 1.
Quartal 2005 – Weiterhin stabile Beschäftigungslage
Wien (pwk) - Ganz im Zeichen des Exports soll das Jahr 2005 aus Sicht von Gewerbe und Handwerk stehen.
In einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Georg Toifl, Obmann der Bundessparte, sowie Walter Koren, Leiter der Außenwirtschaft
Österreich (AWO), wurde heute ein entsprechendes Maßnahmenpaket präsentiert. Das Ziel: Bis 2010
soll das Exportvolumen der Sparte auf 10 Prozent verdoppelt werden. Derzeit gehen rund 5 Prozent des Spartenumsatzes
von über 44 Mrd. Euro in den Export. "Wir wollen mit dieser Offensive vor allem jene Betriebe ansprechen,
die derzeit den Export-Profis durch ihre Zulieferungen den Rücken stärken. Diese Betriebe, die derzeit
in keiner Exportstatistik aufscheinen, wollen wir und ihre Leistung in die Auslage stellen", so Toifl. AWO-Chef
Koren zählt auf die Gewerbe- und Handwerksbetriebe, weil diese einen wichtigen Beitrag leisten können,
um das Ziel, bis 2007 auf gesamt 30.000 exportierende Unternehmen zu kommen: "Dieses Potential müssen
wir heben!"
Hintergrund der Initiative ist, dass sich seit der Erweiterung die Zahl der Exportanfragen unter den Betrieben
der Sparten gehäuft haben. Rund 15 Prozent der Betriebe, rund 11.000, verfügen laut den aktuellen Statistiken
über Exportaktivitäten, die aber, so Toifl, teilweise nicht näher einzugrenzen sind. Deshalb soll
in der zweiten Jahreshälfte eine entsprechende Export-Analyse vorliegen, die Aufschluss über den tatsächlichen
Außenhandel der Gewerbe- und Handwerksbetriebe liefern soll. "Auf Grundlage dieser Untersuchung wollen
wir 2006 gemeinsam mit der AWO eine verfeinerte und noch besser abgestimmte Exportpolitik für unsere Mitglieder
verfolgen", betont der Spartenobmann.
Das Maßnahmenbündel der AWO ist auf die Bedürfnisse der kleinen und mittleren Gewerbebetriebe maßgeschneidert
und reicht von einem "Exportfittest" über ein Exportstartpaket mit einem "Export ABC".
In den Landeskammern der WKÖ werden weiters spezielle Kurse zu den Grundzügen des Exports (steuerliche
Fragen, Zoll usw.) geboten. Über die Landeskammerzeitungen sollen über einen speziellen Fragebogen die
Bedürfnisse der Exporteure und Neuexporteure erfragt und dann in entsprechende Umsetzung gebracht werden.
Zudem am Programm: Marktsondierungsreisen und Wirtschaftsmissionen sowie ein spezieller Branchenfokus um erfolgreiche
Nischenpolitik betreiben zu können. Als Beispiele nannte Koren etwa das Baugewerbe, die Umwelttechnik oder
den Sektor der Alters- und Pflegeheime.
In Sachen Konjunktur bewertet das Gewerbe die Entwicklung leicht positiv: Die aktuellen Ergebnisse der Konjunkturbeobachtung
für das IV. Quartal 2004 zeigen, so Walter Bornett, Direktor der KMU Forschung Austria, eine anhaltend positive
Entwicklung im österreichischen Gewerbe und Handwerk. Die Geschäftslage wird besser beurteilt als im
IV. Quartal 2003 und die Beschäftigtenzahl (Durchschnitt Jänner bis November) ist um 1,3 % höher
als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Der Trend aus den letzten Quartalen wird damit bestätigt. In den
investitionsgüternahen Branchen ist der durchschnittliche Auftragsbestand im Vergleich zum IV. Quartal 2003
um 3,6 % gestiegen. Ausschlaggebend dafür war die positive Entwicklung der privaten Nachfrage (+7 %), während
Impulse seitens der öffentlichen Hand nach wie vor ausblieben (-11 %).
Auch im konsumnahen Bereich hat sich die Situation weiter verbessert. Per Saldo melden zwar immer noch mehr Unternehmen
Umsatzrückgänge als Umsatzsteigerungen, die Trendwende wurde aber bestätigt.
Für das I. Quartal 2005 sind die Unternehmerinnen und Unternehmer relativ zuversichtlich und die Erwartungen
sind auch besser als im Vorjahr. In den investitionsgüternahen Gewerbe- und Handwerksbranchen erwarten 16
% der Betriebe (Vorjahr: 15 %) eine positive Entwicklung im I. Quartal. 68 % (Vorjahr: 67 %) rechnen mit gleich
bleibenden Auftragseingängen; 16 % (Vorjahr: 18 %) befürchten Rückgänge. In den konsumnahen
Branchen ist der Anteil der Optimisten von 18 % (im Vorjahr) auf 19 % gestiegen, der Anteil der Pessimisten, die
Umsatzeinbußen im I. Quartal befürchten, ist mit 17 % konstant geblieben. Unveränderte Umsätze
werden von 64 % der Betriebe prognostiziert (Vorjahr: 65 %).
80 % der Gewerbe- und Handwerksbetriebe werden den Beschäftigtenstand in den kommenden Monaten halten. 7 %
der Betriebe beabsichtigen, Personal einzustellen und 14 % befürchten den Beschäftigtenstand reduzieren
zu müssen. Die insgesamt - vor allem saisonbedingt - geplante Reduzierung des Personalstands im Zeitraum Jänner
bis März 2005 (-4,5 %) dürfte jedenfalls geringer ausfallen als im Vorjahr. (-5,6 %). |