Bozen (lpa) - Der eine ist Landwirtschaftsminister in Österreich, der
andere Landesrat für Landwirtschaft in Südtirol, getroffen haben sich Josef Pröll und Hans Berger
am Freitag (21. 01.) in Berlin. Bei der Aussprache ging es vor allem um die zukünftige Ausrichtung der
Agrarpolitik und um erste Erfahrungen mit der Arbeit der neuen EU-Agrarkommissarin. Eine Unterredung hatte Berger
darüber hinaus auch mit dem Regierenden Bürgermeister von Berlin, Klaus Wowereit.
Die Landesräte Frick und Berger mit Klaus Wowereit
Die Landesräte Berger und Frick hatten Wowereit am Südtirolstand empfangen. Wowereit ist der "Hausherr"
der Grünen Woche, der größten Landwirtschaftsmesse der Welt. Hier präsentieren sich Staaten
und Regionen mit ihren Produkten, hier zeichnen sich aber auch landwirtschaftliche Trends ab.
Um diese Trends ging es in der anschließenden Aussprache zwischen dem österreichischen Landwirtschaftsminister
Josef Pröll und Landesrat Berger. "Wir haben heute vor allem unsere ersten Erfahrungen bei der Umsetzung
der neuen europäischen Agrarpolitik ausgetauscht", erklärt Landesrat Berger. So ging es vorwiegend
um innerstaatliche bzw. regionale Regelungen, die als Reaktion auf die Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik in Europa
zu treffen waren.
Gleichzeitig hat sich Landesrat Berger von Pröll auch über dessen Eindruck von der neuen EU-Agrarkommissarin
Mariann Fischer Boel unterrichten lassen, die zwar nach Berlin gekommen war, heute aber bereits wieder nach Brüssel
abreisen musste. "Minister Pröll hatte bereits in Brüssel die Gelegenheit einer Unterredung mit
der neuen Kommissarin", erklärt Berger. "Allerdings sei er noch nicht in der Lage, Fischer Boel
und deren Sicht der Agrarpolitik einzuschätzen", so der Landesrat. In jedem Fall sei davon auszugehen,
dass die Dänin der Berglandwirtschaft nicht das selbe Verständnis entgegen bringe, wie dies der Tiroler
EU-Agrarkommissar Franz Fischler getan hatte, so die Einschätzung Bergers.
Gezeigt habe sich auf der Grünen Woche, dass Südtirol und dessen landwirtschaftliche Qualitätsprodukte
hohes Ansehen genießen würden, so der Landwirtschafts-Landesrat. "Und auch die neue Südtirol-Dachmarke,
unter der sich der Südtirolstand heuer erstmals präsentiert, ist allgemein positiv bewertet worden",
so Berger. |