Heisse EU-Parlamentsdebatte rund um das "dritte Eisenbahnpaket"
Brüssel (övp-pk) - "Mit 250 Änderungsanträgen zeigt das Europäische
Parlament, dass es sich für mehr Rechte und bessere Information von Passagieren im Bahnverkehr einsetzt. Dabei
müssen aber alle Fahrgäste berücksichtigt werden. Jene im nationalen, aber auch jene im internationalen
Zugverkehr", so Univ. Prof. Dr. Reinhard Rack als Mitglied im Verkehrausschuss und EVP-ED- Berichterstatter
zu den Passagierdaten im Europäischen Parlament in Brüssel.
Insgesamt besteht das "dritte Eisenbahnpaket" aus vier einzelnen Berichten. Dabei geht es um die Liberalisierung
im Personenverkehr, den Lokomotivführerschein, die Passagierrechte, also um Ausgleichszahlungen für Bahngäste,
und um allgemeine Qualitätsverbesserungen im Güterverkehr.
"Was die Rechte der Passagiere betrifft, so fordere ich bei Zugverspätungen eine Entschädigung der
Fahrgäste. Das kann in Gutscheinform erfolgen, es muss jedoch auch Sonderregelungen der Barauszahlung geben.
Vor allem dann, wenn es sich bei dem Fahrgast um keinen Dauergast handelt. Reisende müssen aber auch grundsätzlich
besser über Verspätungen, Anschlussmöglichkeiten und Verschiebungen der Fahrpläne informiert
werden", fordert Rack. Bei Folgeschäden nach Zugverspätungen will der Berichterstatter eine gleiche
Formulierung wie im Luftverkehr durchsetzen. Nach diesen Vorschriften bliebe es möglich, aufgrund einzelstaatlicher
Vorschriften zusätzliche Ausgleichszahlungen bei Verspätungen zu erlangen. "Für mich ist es
auch besonders wichtig, für Menschen mit eingeschränkter Mobilität geeignete Vorschriften vorzusehen.
Diese sind oft nur auf die Bahn als Fortbewegungsmittel angewiesen. Der Zugang ist jedoch alles andere als behindertengerecht.
Hier gibt es also noch viel aufzuholen", so Rack.
Zusammenfassend fordert Rack so wenig Bürokratie wie möglich. "Wir brauchen keine extra Stelle für
die Durchsetzung der Verordnung, sondern eine funktionierende Verordnung, mit der die Zugpassagiere effizient und
schnell zu ihrem Recht kommen, wenn sie schon nicht schnell an ihr Fahrziel kommen", so Rack abschließend. |