Doktorring für Regeltechnik-Forschungen  

erstellt am
21. 01. 04

"Sub auspiciis - Promotion" an der Technischen Universität Graz
Graz (lk) - Der 30-jährige Grazer Elektrotechniker Dipl.-Ing. Dr. Robert Bauer, der sämtliche Prüfungen mit ausgezeichnetem Erfolg bestanden hatte, promovierte am Donnerstag (20. 01.) in der Aula der Technischen Universität Graz unter den Auspizien des Bundespräsidenten Dr. Heinz Fischer zum Doktor der Technischen Wissenschaften. Den Ehrenring erhielt Dr. Bauer "für seine jahrelang mit Konstanz erbrachten Spitzenleistung", betonte der Bundespräsident.

Bauers Dissertationsthema "Entwurf und Realisierung adaptiver Steuerungen und Regelungen" räumte TU-Graz-Rektor Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Hans Sünkel bei der Vorstellung des Promotionskandidaten enorme praktische Bedeutung ein. "Erkenntnisse aus der Regeltechnik begleiten uns auf Schritt und Tritt", so Rektor Sünkel und lieferten die Basis für die Steuerung modernster technischer Geräte. Die von Dr. Bauer erzielten Erkenntnisse eigneten sich beispielsweise für den Betrieb von Motorprüfständen zur Russbestimmung von Dieselmotoren.

Wie Rektor Sünkel in Gegenwart führender Vertreter aus Politik und Wissenschaft, angeführt von Landeshauptmann Waltraud Klasnic, ferner betonte, beeinflussten regeltechnische Daten das Gelingen großer Forschungsvorhaben entscheidend. "Ohne funktionierende Steuerungs- und Regeltechnik hätte vor wenigen Tagen die ´Cassini Huygens Mission´ nicht mit einer Bilderbuchlandung auf dem Titan gekrönt werden können". Dagegen musste wegen versagender Steuerungs- und Regeltechnik die Ariane 5-Rakete beim Jungfernflug vor zehn Jahren über Französisch-Guyana gesprengt werden.

Nach der Sub-Auspiciis-Promotion gratulierte LH Klasnic bei einem Empfang mit einem Ehrengeschenk. Diese akademische Feiern finden in der Regel nur einmal jährlich statt: Die erste Ehrung ausgezeichneter Studenten fand 1624 an der Grazer Universität in Anwesenheit von Kaiser Ferdinand II. statt. Die Auszeichnung bestand ursprünglich in einer Goldkette, erst später wurde ein Ring überreicht. 1952 erfolgte die Wiedereinführung in der Republik Österreich. Diese Form der Promotion ist einmalig und nur in Österreich gebräuchlich. Seit 1952 haben rund 650 Kandidaten in Österreich sub auspiciis promoviert.
     
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