ÖVP-Vorschläge finden im Konventspräsidium "bedauerlicherweise" keine
Mehrheit
Wien (övp-pd) - Der ÖVP-Chefverhandler im Österreich-Konvent, Nationalratspräsident
Andreas Khol, hat am Donnerstag (20. 01.) bei der Präsidiumssitzung des Konvents angeregt, jene vier
Landeshauptleute, die die Position der Länder zur Kompetenzverteilung erarbeitet haben, noch vor der letzten
Plenarsitzung zu einer Aussprache in das Konvents-Präsidium einzuladen. Konkret sind dies die Landeshauptleute
Niessl, Pröll, Sausgruber und Haider. Bei einer solchen Besprechung sollte nach den Vorstellungen von Khol
noch ein Kompromissversuch zum schwierigen Thema der Kompetenzverteilung zwischen Bund und Ländern unternommen
werden. Khols Vorschlag wurde jedoch "bedauerlicherweise" vom Präsidium nicht angenommen, da einige
Mitglieder die Meinung vertraten, dass die Arbeit des Konvents bereits zu Ende sei.
Außerdem hat Khol bei der heutigen Präsidiumssitzung vorgeschlagen, Tierschützer zu einer Aussprache
mit dem Konvents- Präsidium einzuladen, um ihnen die Gelegenheit zu geben, ihre Wünsche für die
neue Bundesverfassung vorzutragen. Laut Khol handle es sich bei dieser Frage um eine "sehr sensible Angelegenheit",
die man mit kompetenten Leuten besprechen müsse. Aber auch diese Initiative wurde abgelehnt. Selbst die Grünen,
vertreten durch die stellvertretende Bundessprecherin Eva Glawischnig, stimmten beim Thema Tierschutz gegen Khol.
"Völliges Unverständnis", löste bei Khol die ablehnende Haltung der Präsidiumsmitglieder
Peter Kostelka und Eva Glawischnig zum Thema "Südtirol in der Verfassung" aus. Khol: "Das besondere
Verhältnis Österreichs zu Südtirol muss an geeigneter Stelle in der neuen Verfassung verankert werden.
In diesem Punkt sind ÖVP und FPÖ einer Meinung. Auch der Südtirolsprecher der SPÖ, Erwin Niederwieser,
hat diesen Vorschlag öffentlich unterstützt. Die jetzige Ablehnung durch Kostelka ist für mich völlig
unverständlich", sagte Khol verwundert. |