Künftig soll es reine Seebühnen-Gesellschaft geben  

erstellt am
21. 01. 04

Bilanz nächste Woche fertig – Für lückenlose Untersuchung
Klagenfurt (lpd) - Kulturreferent Landeshauptmann Jörg Haider hat am Donnerstag (20. 01.) nach Gesprächen mit den Wirtschaftsprüfern mitgeteilt, dass er für eine lückenlose Gebarungsprüfung in der Causa Seebühne eintritt. Bis ins letzte Detail sollte alles untersucht werden, so Haider. Die Wirtschaftsprüfer würden ihre Bilanz nächste Woche fertiggestellt haben und dann dem Aufsichtsrat vorlegen. Abzuklären sei noch die Frage offener Belege im Rahmen der Kassaführung. Es habe kein handschriftliches Kassabuch gegeben aber eine Wechseldatei bzw. EDV-mäßige Kassaführung. Hier herrsche noch Aufklärungsbedarf gegenüber dem alleinigen Geschäftsführer Bernhard Sapetschnig. Die Bilanz sei also keine reine Seebühnen-Bilanz, sondern habe mehrere Agenden enthalten, darunter jene der Cine Culture Carinthia, die sich um Filmförderung gekümmert hat.

Weiters werde die widmungsgemäße Verwendung der Bundesförderung in Höhe von 1,6 Mio. Euro noch geprüft. Der gesamte Betrag sei für das Jahr 2004 verwendet worden. Wenn dies auch bilanzmäßig zur Gänze für 2004 möglich sei, würde sich der Abgang entsprechend verringern, erläuterte Haider. Dann wäre nur noch ein Betrag von rund 500.000 oder 600.000 Euro offen. Er habe selbst diese künstlerische Starthilfe von 1,6 Mio. Euro beim Finanzminister herausverhandelt, sagte der Landeshauptmann. Damit habe er dem Land Kosten erspart. Denn die Tosca-Aufführung des Vorjahres auf der Seebühne habe ebenfalls dieselbe Summe von 1,6 Mio. Euro gekostet.

Es sollte eine reine Seebühnengesellschaft geben, regte der Landeshauptmann an. Die Geschäftsführung der derzeitigen Gesellschaft - mit ihren zusätzlichen Agenden neben der Seebühne - sei jedenfalls schlampig und überfordert gewesen, wurde festgestellt.
Die Gesellschaft könnte formal auch bestehen bleiben, nannte Haider eine weitere Möglichkeit neben der Auflösung. Managementverträge würden möglich sein.

Nach Vorliegen der Bilanz könne das Projekt Seebühne neu strukturiert werden. Der Intendanz-Vertrag mit Zanella werde nicht zustande kommen, darüber sei mit Zanella Einvernehmen erzielt worden. Denn das geplante Festspielkonzept – Seebühne unter Einbindung der Stadt Klagenfurt und mit Spielorten in der Stadt – , wofür Zanella eingetreten war, werde nicht realisiert, bedauerte Haider. Er kritisierte erneut die öffentliche Kritik an Zanella, der ausschließlich für die künstlerische Leitung der Seebühne zuständig gewesen war. Der Landeshauptmann sprach sich erneut für eine Bespielung der Bühne in der heurigen Saison aus.
     
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