Verhandlungen Hauptverband und Ärzteschaft erfolgreich
Wien (sv) - Auf Einladung des Hauptverbandes der österreichischen Sozialversicherungsträger
haben sich am Donnerstag (20. 01.) Hauptverband und österreichische Ärztekammer zu Gesprächen
über die neue Chefarztpflicht und den neuen Erstattungskodex für Medikamente getroffen. Ziel war es,
so der Vorsitzende der Trägerkonferenz im Hauptverband, Karlheinz Kopf, im Sinne der Patienten und eines reibungslosen
Ablaufes in den Arztordinationen eine für alle vertretbare Lösung für die seit 1. Jänner 2005
geltende Regelung zu finden. In den vergangenen Wochen hatte ja vor allem die umstrittene Dokumentationspflicht
für Unmut in der Ärzteschaft gesorgt. Karlheinz Kopf, Verhandlungsführer des Hauptverbandes: "Wir
sind mit den Ärzten übereingekommen. Die Dokumentation für die Verschreibung von chefarztpflichtigen
Medikamenten erfolgt in der Patientenkartei des Arztes (elektronisch oder in Papierform)." Kopf weist aber
daraufhin, dass diese Dokumentationspflicht immer schon nur als Übergangslösung bis zur bundesweiten
Einführung der e-card vorgesehen war. Ärztekammerpräsident Reiner Brettenthaler: "Ich bin mit
diesem erzielten Kompromiß zufrieden".
Des weiteren hat der Hauptverband zugesagt, zur besseren Lesbarkeit des neuen Heilmittelverzeichnisses, die im
grünen Bereich angeführten Heilmittel ab 1. Juli 2005 auf grünem Papier zu drucken und eine für
die Ärzte übersichtlichere Reihung der Heilmittel nach Wirkstoffstärken und Preisen vorzusehen.
Erfreuliche Nachrichten gibt es auch für die Patienten: Ist eine Packungsgröße, die über den
normalen Monatsbedarf hinausreicht nicht im neuen Erstattungskodex angeführt, so kann diese Packungsgröße
auf Kosten der Krankenkassen abgegeben werden, wenn diese auf Grund einer höheren Dosierung im Einzelfall
zur Abdeckung des individuellen Monatsbedarfes erforderlich ist. Langzeitbewilligungen für Heilmittel, die
bereits vor dem 1. Jänner 2005 erteilt wurden, werden auch im neuen Jahr gelten. Kopf: "Wir haben damit
auch eine im Interesse von chronisch kranken Patienten brauchbare Lösung gefunden".
Abschließend stellt der Obmann der Kurie der niedergelassenen Ärzte in der Ärztekammer, Jörg
Pruckner, fest: "Aus Sicht der Ärzteschaft gibt es nun in der Zeit der Übergangsphase bis zur Einführung
der e-card eine praktikable und unbürokratische Lösung". Aus Sicht des Hauptverbandes, so Kopf,
stelle das heutige Verhandlungsergebnis auch sicher, dass das Ziel der Kostendämpfung bei den Heilmitteln
im Interesse der Beitragszahler erreicht wird. |