Wiental Kanal: Auszeichnung für hervorragende technische Lösung  

erstellt am
21. 01. 04

Sieg in der Kategorie "Umwelt und Alternativenergien" beim Staatspreis Consulting
Wien (rk) - In durchschnittlich 30 Metern Tiefe entsteht derzeit unter dem Wienfluss der Wiental Kanal. Vom Stadtpark zum Ernst-Arnold-Park gräbt ein 126 Meter langer "Bohrwurm" einen 2,6 Kilometer langen Tunnel mit 8,6 Meter Durchmesser. Der Kanalbau stellt eine echte technische Herausforderung dar. Die gelungene Lösung wurde nun beim von der Austrian Consultants Association (ACA) ausgeschriebenen Staatspreis Consulting 2004 ausgezeichnet: Die ARGE Ingenieurbüro A. Pauser ZT-GesmbH/Univ.-Prof. DI Dr. Harald Ogris siegte mit dem Projekt Wiental Kanal in der Kategorie "Umwelt und Alternativenergien" und wurde für den Staatspreis Consulting 2004 nominiert. Umweltstadträtin Mag. Ulli Sima und SR DI Helmut Kadrnoska, Leiter der MA 30 Wien-Kanal gratulierten DI Helmut Kral, einem der geschäftsführenden Gesellschafter des Ingenieurbüros A. Pauser, zu dem Erfolg. Sima: "Der Wiental Kanal ist ein echter ökologischer Meilenstein. Ich freue mich, dass die gemeinsam mit den Fachleuten der Stadt Wien gefundene Lösung auch die Jury beim Staatspreis Consulting überzeugen konnte."

Innovativer Gewässerschutz für Wien
Mit dem Wiental Kanal wird in Wien erstmals ein Entlastungskanal unter einem Flussbett errichtet. Nach seiner endgültigen Fertigstellung im Frühjahr 2006 - nach Abschluss der Bohrung im März 2005 sind noch die Verbindungen zu den bestehenden Wienfluss-Sammelkanälen herzustellen - kann er bis zu 110.000 Kubikmeter Abwasser speichern. Hintergrund für das Umweltschutz- Projekt: Die Wienfluss-Sammelkanäle waren bei starkem Regen an die Grenzen ihrer Belastbarkeit gestoßen. Durch den Regen verdünntes Kanalwasser, so genanntes Mischwasser, gelangte in den Wienfluss. Mit dem neuen Wiental Kanal gehört das der Vergangenheit an. Er dient als Stauraum, nach Abklingen der Regenfälle kann das Wasser durch die "Wiener Kanalnetzsteuerung" - einem aufwändigen elektronischen Steuer- und Pumpsystem ausgestattet, das vollautomatisch in Aktion tritt - kontrolliert zur Hauptkläranlage Simmering abgeleitet werden. Der 2005 abgeschlossene Ausbau der Hauptkläranlage und der Bau des Liesingbachkanals sind weitere Beiträge zur Steigerung der Wasserqualität der Donau, des Donaukanals, der Liesing und des Wienflusses auf Gewässergüte 2-3. Durch die sinnvolle Doppelnutzung des Kanalsystems als Speicher und Abwasserabfluss ersparte sich die Stadt Wien den Bau von Überlaufbecken und damit rund 52 Millionen Euro.
     
zurück