Tsunami-Einsatz der steirischen Kriseninterventionsstelle geht weiter
Graz (lk) - Das erste steirische Tsunami-Todesopfer wurde am Mittwoch (19. 01.) in die Heimat
überstellt. Die Urne des ehemaligen Feuerwehrmannes wurde um 17.45 am Grazer Flughafen Thalerhof von zehn
Mitgliedern der Grazer Berufsfeuerwehr ehrenvoll empfangen. Der 53 Jahre alte Steirer hatte die Flutkatastrophe
in Thailand zwar überlebt, sich aber bei dem Versuch vor Ort zu helfen, eine tödliche Infektion zugezogen.
Mitglieder des steirischen Kriseninterventionsteams (KIT) haben heute im Vorfeld der Überstellung seine Familie
betreut.
Rund 3.600 Stunden ihrer Freizeit haben 40 ehrenamtliche Mitglieder der steirischen KIT-Teams seit dem 27. Dezember
für die Betreuung steirischer Tsunami-Opfer, deren Angehöriger und der steirischen Kriseninterventions-Hotline
geopfert. Vor rund einem Jahr wurde die Koordinationsstelle Krisenintervention in der Katastrophenschutzabteilung
des Landes eingerichtet. Nun erlebte sie zum ersten Jahrestag durch die Flutwellenkatastrophe ihre Feuertaufe.
Dr. Kurt Kalcher, Leiter der Fachabteilung 7B - Katastrophenschutz und Landesverteidigung: "Das Land Steiermark
hat als erstes Bundesland die ´Psychosoziale Akutbetreuung´ im Steiermärkischen Katastrophenschutzgesetz
verankert. Um eine umfassende Betreuung im Ernstfall zu gewährleisten, wurden in allen Bezirken der Steiermark
Kriseninterventionsteams ausgebildet. Derzeit stehen in der Steiermark insgesamt 151 KIT-Mitglieder für Einsätze
zur Verfügung."
Alle KIT-Mitglieder sind ehrenamtliche Helfer, die in ihrer Freizeit für Einsätze bereitstehen. Das Land
Steiermark finanziert die Grundausbildung sowie Weiterbildungsmaßnahmen. Fachliche Leiterin der Koordinationsstelle
Krisenintervention ist Primar Dr. Katharina Purtscher, die im Rahmen einer österreichischen Arbeitsgruppe
das Ausbildungsprogramm erarbeitet hat. Kriseninterventions-Koordinator Mag. Helmut Kreuzwirth: "Im KIT-Team
finden sich Mitarbeiter der Sozialreferate der Bezirkshauptmannschaften, der Feuerwehr, der Polizei, aber auch
Psychologen, Psychologiestudenten, Religionslehrer genauso wie Sachbearbeiter von Versicherungen oder Pensionisten."
Für die Kriseninterventions-Ausbildung können sich alle Personen über 25 bewerben, die bereits eine
berufliche Ausbildung im psychosozialen Bereich absolviert haben oder seit mehreren Jahren aktiv bei einer Einsatzorganisation
mitarbeiten. Für detaillierte Informationen zur Krisenintervention steht Mag. Helmut Kreuzwirth unter der
Grazer Telefonnummer 877 - 2909 zur Verfügung. |