Wien (rk) - Über erfolgreich im Jahr 2004 abgeschlossene bzw. fortgeschrittene
Projekte und über die Planungen für 2005 berichtete in einem Pressegespräch am Dienstag (18. 01.)
die Landeskonservatorin für Wien, Dr. Barbara Neubauer. Zahlreiche für das Stadtbild bedeutende Objekte
- etwa 4000 Objekte, rund zwei Prozent der Wiener Bausubstanz stehen unter Denkmalschutz - konnten 2004 fertiggestellt
werden, darunter viele Profan- und Sakralbauten, zu deren Restaurierung auch die Stadt Wien über den Altstadterhaltungsfonds
erhebliche Beiträge leistete. Neugebauer dankte auch der Stadt für ihr Engagement, ebenso der Kirche
und den privaten Besitzern, die zur Erhaltung der wertvollen Bausubstanz beitragen. Das Landeskonservatorat selbst
schafft vor allem auch mit restauratorischen und bautechnischen Fachuntersuchungen die Basis für den qualitätsvollen
Umgang mit der alten Bausubstanz.
"Unterirdisch-Oberirdisch-Überirdisch"
Erfolge an der Denkmalfront sind 2004 "Unterirdisch- Oberirdisch-Überirdisch" zu verzeichnen,
so die Landeskonservatorin. "Unterirdisch" geht es um die Arbeiten in drei Grüften, der Kapuzinergruft,
der Franziskanergruft und der Michaelergruft In den Grüften ist die Klimatisierung bereits teilweise abgeschlossen,
die Restaurierung wertvoller Sarkophage schreitet voran. "Oberirdisch" konnten unter anderem Projekte
wie der Schornstein des Hauptmünzamtes, ein frühes Industriedenkmal, die Ohmann'sche Wienflussverbauung,
das Meinl-Haus am Graben, das ehemalige von Fellner und Helmer errichtete Springer-Schlössl in Meidling, heute
Politische Akademie der ÖVP, der von Josef Hoffmann erbaute Klosehof in der Philippovichgasse fertiggestellt
werden. Zu allen Vorhaben stellte die Stadt Wien über den Altstadterhaltungsfonds erhebliche Mittel bei. Weiters
wurde in der Herrengasse eine ganze Zeile von Palais in ihren alten Glanz gesetzt, darunter das Innenministerium,
ehemals Palais Modena und das Palais Mollard-Clary, in das die Globensammlung der Nationalbibliothek einzieht.
Auch "Überirdisch" sind Erfolge zu verzeichnen, so bei den Arbeiten in der Annakirche, unter anderem
mit der Restaurierung der Deckenfresken von Daniel Gran, den großen Fortschritten der Gesamtrestaurierung
der Kirche am Steinhof oder der Donaufelder Kirche am Kinzerplatz, ein in neugotischem Stil gehaltener Hallenbau
aus dem frühen 20. jahrhundert mit sezessionistisch- historisierenden Formen in der Innenausstattung. Auch
an den Restaurierungen von Sakralbauten ist der Altstadterhaltungsfonds entscheidend beteiligt, die Kosten für
die im städtischen Besitz befindliche Steinhofkirche trägt die Stadt aus verschiedenen Quellen.
Für 2005 stehen wieder zahlreiche Projekte auf dem Programm, deren Restaurierung in Angriff oder fortgesetzt
genommen werden soll: so verschiedene Bundesbauten wie das Parlament oder das Palais Epstein, aber auch das Figarohaus,
das die Stadt Wien saniert und zu einem Mozartzentrum ausbaut, die Werkbundsiedlung oder die Heumühle im vierten
Bezirk, sowie Sakralbauten wie die Kirche am Hof, die Altlerchenfelder Kirche, die Karlskirche und die Votivkirche.
Ausstellung "Aus Trümmern wiedererstanden"
"Denkmalschicksale 1945 bis 1955" zeigt die Ausstellung "Aus Trümmern wiedererstanden",
die vom 29. April bis 30. Oktober , Dienstag bis Sonntag und an Feiertagen von 10 bis 18 Uhr zu sehen sein wird.
Die Schau ist den Kriegszerstörungen wertvoller Bauten wie der Stephanskirche oder des Belvederes und ihrem
Wiederaufbau nach dem Krieg gewidmet. |