Förderpreis für Frauenfotokunst und Literatur verliehen
Eisenstadt (blms) – Doris Mayer und Karin Ivancsics sind die Gewinnerinnen des "Förderpreises
für Künstlerinnen in der Sparte Fotografie 2004" bzw. des "Literaturpreises 2004", die
am Dienstag (18. 01.) Abend in der Landesgalerie in Eisenstadt von Kulturlandesrat Helmut Bieler ausgezeichnet
wurden. Beide Preise sind mit jeweils 3.500,-- Euro dotiert. Bei der Frauenfotokunst wurde zusätzlich ein
Würdigungspreis an Jasmin Trabichler aus Siegendorf vergeben.
"Mit dieser Initiative soll auf die hervorragenden Leistungen zeitgenössischer Kunst und Literatur im
Burgenland hingewiesen und zu höherer öffentlicher Anerkennung verholfen werden. Zudem wollen wir Kunst
von Frauen stärker in das Bewusstsein der Öffentlichkeit rücken", erklärte dazu Landesrat
Helmut Bieler in der Burgenländischen Landesgalerie in Eisenstadt.
Die eingereichten Arbeiten der aus Mattersburg stammenden Künstlerin Doris Mayer umkreisen mit dem Element
Wasser ein Medium, das in seiner Transparenz und Flüssigkeit eine wunderbare Verbindung mit dem Material der
Fotografie eingehen lässt. Die Idee, diese rein malerische, optische Substanz, diese reine Scheinsubstanz
zusätzlich einer computergrafischen "Formung" zu unterwerfen, was eigentlich gar nicht so leicht
auf den Begriff zu bringen ist, noch tatsächlich als Kunsteingriff visuell festzustellen, enthält poetische
Überlegungen von großer Anmut. Zugleich werden damit wesentliche Fragen fotografischer Technik und Autonomie
berührt, was dem Konzept auch eine wohl kalkulierte intellektuelle Note verleiht – so die Begründung
der Jury.
Aus 43 Einsendungen, so vielen, wie nie zuvor im Bereich der Literatur, überzeugte Karin Ivancsics mit der
Erzählung "Indigo" die Jury mit kompositorischer Klarheit ebenso, wie mit einer eher zurückhaltenden
Sprache. Durch die geschickte Verschränkung von spektakulärer Handlung und sprachlicher Verhaltenheit
wird die Erzählung auf mehreren Ebenen lesbar, als Verarbeitung "alltäglicher" Erfahrungen
und Probleme im Verhältnis Mutter - Kleinkind ebenso, wie als schicksalhafte Verstrickung und Vorherbestimmung.
Kunst von Frauen in das Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken ist ein Schwerpunktthema der burgenländischen
Kulturpolitik, so Landesrat Helmut Bieler abschließend: "Wesentlich ist, dass die Einsendungen nicht
nur zur Kenntnis genommen werden, sondern die Präsentation der einzelnen Beiträge in der Landesgalerie
zum fixen Bestandteil des Wettbewerbes wurde. Dabei wird besonderer Wert darauf gelegt, dass jede Künstlerin
auch mit zumindest einem Werk in der Ausstellung vertreten ist und so Frauenkunst eine Plattform findet".
Zeitgleich mit der Preisverleihung wurde deshalb auch die Ausstellung der Wettbewerbsbeiträge mit dem Titel
"female art works" eröffnet, die bis 20. Februar 2005 zu sehen sein wird. |