St. Pölten (nöwpd) - Heizen mit Holz aus dem nahen Wald ist billiger,
versorgungssicherer und auch viel verträglicher mit der Umwelt als das Heizen mit fossilen Brennstoffen. Denn
diese müssen über riesige Entfernungen zum Einsatzort gebracht werden, ihr Preis ist unvorhersehbar großen
Schwankungen unterworfen und auch ihre Emissionswerte sind wesentlich schlechter. Unter diesen Rahmenbedingungen
hat die Bioenergie Niederösterreich Genossenschaft bereits ihr erstes Bestandsjahr zu einer Erfolgsgeschichte
gemacht. 109 bäuerliche Produzenten, die 1.400 ha Wald bewirtschaften, haben innerhalb weniger Monate neun
Versorgungsanlagen auf die Beine gestellt, die 55 Objekte - Wohnhausanlagen, öffentliche Gebäude und
Ortszentren - mit umweltfreundlicher Fernwärme beliefern.
Die Bioenergie Niederösterreich ist als landesweit agierende Errichtungs- und Betriebsgenossenschaft für
mittlere und kleinere Bioenergieanlagen gegründet worden. Sie ist eine gemeinsame Initiative der NÖ Landwirtschaftskammer,
des NÖ Waldverbandes mit den Waldwirtschaftsgemeinschaften, der Geschäftsstelle für Energiewirtschaft
im Amt der NÖ Landesregierung, des NÖ Heizwerkverbandes sowie der ländlichen Entwicklungsagentur
Agrar Plus. Deren Geschäftsführer Josef Streißelberger rechnet mit einem Anhalten des starken Wachstums
und mit der Verdoppelung der derzeitigen Kapazität binnen Jahresfrist.
Die Bioenergie Niederösterreich forciert die Wertschöpfung der Land- und Forstwirte als Rohstofflieferanten
bei gleichzeitiger Optimierung der Wirtschaftlichkeit für die Kunden, betont Streißelberger gegenüber
dem NÖ Wirtschaftspressedienst. Beide Seiten profitieren, sagt er. Der Wärmekunde bekomme eine maximale
Versorgungssicherheit, abgekoppelt vom unsicheren fossilen Energiemarkt. Und das Genossenschaftsmitglied bekomme
die langfristige Sicherheit, den von ihm beigestellten Brennstoff ertragreich absetzen zu können. Für
den reibungslosen Betrieb der Bioenergieanlagen sind jeweils die Projektgemeinschaften vor Ort verantwortlich.
(mü) |