Leicht steigende Gästezahlen, aber erstmals seit 1997 weniger Nächtigungen
Wien (statistik asutria) - Laut Statistik Austria wurden im Dezember 2004 rund 7,8 Mio. Übernachtungen
gezählt, das entspricht im Vergleich zum Dezember des Vorjahres einem Minus von 8,9%. Ausländische Touristen
nächtigten in Österreich um 10,4% weniger, ebenso –wenn auch in einem geringerem Ausmaß - inländische
Gäste (-2,9%). Auch die Anzahl der Gäste war rückläufig (-4,4% bei den Ankünften), wobei
vor allem die ausländischen Gäste
(-5,3%) ausblieben (Inländerankünfte: -1,6%).
Die negative Dezember-Bilanz dürfte auf die allgemein schlechte Schneelage in den Wintersportorten, aber auch
auf die im Vergleich zu Dezember 2003 ungünstigere Feiertagskonstellation (jeweils an Wochenenden) zurückzuführen
sein. Auch die konjunkturellen Probleme des wichtigsten Herkunftslandes Deutschland (Nächtigungsanteil im
Dezember: 48%) dürften die Reisefreudigkeit entsprechend negativ beeinflusst haben
(-13,1%).
Die Abnahme im Ausländertourismus war primär durch Gäste der nächtigungsstärksten Herkunftsländer
Deutschland (-13,1% auf 3,7 Mio.) und Niederlande (-29,4% auf 484.800) bedingt. Unter den weiteren wichtigen Herkunftsländern
waren für Gäste aus dem Vereinigten Königreich (+3,0%), aus der Schweiz (+1,0%) oder für Gäste
aus den USA (+10,6%) Nächtigungszunahmen zu beobachten.
Von den im Dezember 2004 nächtigungsstärksten Bundesländern wiesen Tirol (3,1 Mio. Übernachtungen;
-13,2%) und Salzburg (1,7 Mio. Übernachtungen; -5,4%) gegenüber dem Vorjahr einen rückläufigen
Trend auf. Auch in den übrigen Bundesländern wurden - abgesehen von Niederösterreich (+1,4%) - durchwegs
Nächtigungsverluste festgestellt, die höchsten in der Steiermark mit -13,2%, die geringsten in Wien mit
-1,3%.
Das Nächtigungsaufkommen in Hotelbetrieben der 5-/4-Stern-Kategorie nahm um 2,9% ab, in 3-Stern-Betrieben
lag die Abnahme bei -11,5%, in 2-/1-Stern-Betrieben bei -10,4%. Auch Privatquartiere und private Ferienwohnungen
mussten zweistellige Abnahmen hinnehmen
(-15,4% bzw. -15,5%).
Entsprechend der rückläufigen Tourismusbilanz im Dezember fällt die bisherige Wintersaison 2004/05
(November und Dezember 2004) gleichfalls negativ aus, wobei die Anzahl der Nächtigungen insgesamt um 6,2%
auf 10,9 Mio. zurückging, jene der Ankünfte um 2,9% auf 3,2 Mio. Die Anzahl der Inländernächtigungen
waren um 1,9% (Ankünfte: -0,6%) geringer als im selben Vorjahreszeitraum, die Ausländernächtigungen
fielen um 7,7% (Ankünfte: -4,0%; Tabellen 3 und 4).
Nach Bundesländern wurden - abgesehen von Niederösterreich (+2,9%) und Oberösterreich (1,0%) - durchwegs
Nächtigungsverluste festgestellt, die höchsten in Tirol mit -9,9%, die geringsten in Wien mit -0,7%.
Das nächtigungsstärkste Herkunftsland Deutschland verbuchte mit 4,6 Mio. Nächtigungen um 10,8% weniger,
als im Vergleichszeitraum November und Dezember 2003, ebenso die holländischen Gäste nächtigten
um mehr als ein Viertel weniger (-28,4%). Die Gästenächtigungen aus Frankreich (+9,8%), aus den USA (+10,8%)
und aus dem Vereinigten Königreich (+4,0%) bilanzierten hingegen positiv.
Im Kalenderjahr 2004 wurden insgesamt 117,2 Mio. Nächtigungen gemeldet, das entspricht gegenüber 2003
einem Minus von 0,6%; damit wurde die positive Serie bezüglich Jahresnächtigungsbilanzen erstmals unterbrochen,
wobei zuletzt das Kalenderjahr 1997 rückläufig war (-3,4%). Sowohl In- als auch Ausländernächtigungen
bilanzierten mit -1,0% bzw. -0,5% negativ. Die Zahl der Gäste (=Ankünfte) erreichte hingegen ein Plus
von 1,1% (28,4 Mio)., wobei jene der Inländer um +0,3% (9,1 Mio.), jene der ausländischen Gäste
um +1,5% (19,4 Mio.) zulegen konnte. Dementsprechend liegt die durchschnittliche Aufenthaltsdauer bei 4,1 Tagen,
wobei sich damit der Trend zu rückläufigen Aufenthaltsdauern weiter fortsetzt (2003: 4,2 Tage).
Analysiert man das Kalenderjahr 2004 näher, so ist der Rückgang vorwiegend auf drei Faktoren zurückzuführen:
die negative Sommerbilanz 2004 (-2,1%), das schlechte Dezemberergebnis (-8,9%) und der Rückgang bei den Gästen
aus dem wichtigsten Herkunftsland Deutschland (-3,5%; Nächtigungsanteil: 43,5%). Darüber hinaus wurde
aber das Kalenderjahr 2004 insbesondere durch die erfolgreiche Wintersaison 2003/04 (+2,2%) und durch den boomenden
Städtetourismus (+4,8%) „gerettet“, was zu einem „moderateren“ Rückgang führte.
Bei den nächtigungsstärksten Herkunftsländern wie Deutschland und den Niederlanden wurden Nächtigungsrückgänge
von -3,5% bzw. -0,8% verzeichnet, das insgesamt um 1,9 Mio. Nächtigungen weniger bedeutet als 2003. Im Gegensatz
dazu konnten insbesondere Gäste aus den USA (+13,4%), aus Frankreich (+7,7%) oder aus dem Vereinigten Königreich
(+6,9%) zulegen.
Trotz insgesamt rückläufiger Ergebnisse konnten die Nächtigungen in Hotels der 5-/4-Stern-Kategorie
- aufgrund der positiven Bilanz im Städtetourismus – zulegen: +3,2% auf 35,6 Mio. Nächtigungen. Die Anzahl
der Nächtigungen in 3-Stern-Betrieben (-2,2%) und in 2-/1-Stern-Betrieben (-3,3%) war hingegen rückläufig,
ebenso in Privatquartieren (-6,2%) und in privaten Ferienhäusern/-wohnungen (-1,0%).
Nach Bundesländern war mit Ausnahme von Niederösterreich (+3,6%), Salzburg (+0,9%) und Wien (+6,2%) die
Nächtigungsbilanz negativ. Die diesbezüglich höchsten Einbußen wurden in Kärnten (-4,3%),
die geringsten in Vorarlberg (-0,3%) verzeichnet. In den übrigen Bundesländern schwankten die Veränderungen
zwischen -0,5% in Oberösterreich und -4,2% in der Steiermark. Die Zahl der Gäste nahm – abgesehen von
der Steiermark (-4,4%) und Kärnten (-3,4%) - hingegen in fast allen Bundesländern zu, wobei Niederösterreich
mit +4,9% den höchsten, Tirol den geringsten Zuwachs (+0,4%) verzeichnete. |