Paris (esa) - Der SMART-1 Sonde der ESA gelangen im Januar während einer Reihe von Testuntersuchungen
erste Nahaufnahmen des Mondes aus einer Höhe von 1000 km bis 5000 km über der Mondoberfläche.
SMART-1 erreichte ihren ersten Orbit um den Mond am 15. November 2004. In den folgenden zwei Monaten näherte
sich die Sonde spiralförmig ihrem Ziel und testete dabei ihre verschiedenen Instrumente.
Die ersten vier Tage nachdem SMART-1 von der Anziehungskraft des Mondes gefangen wurde, waren für das SMART-Team
im europäischen Satellitenkontrollzentrum ESOC in Darmstadt sehr kritisch. Aufgrund der "instabilen"
Flugbahn bestand das Risiko, die Mondumlaufbahn zu verlassen oder aber auf der Mondoberfläche zu zerschellen.
Daher wurde das solarelektrische Antriebssystem ("Ionen-Antrieb") gestartet, um die Bahn zu stabilisieren.
Der Ionenantrieb war bis zum 29. Dezember eingeschaltet und erlaubte SMART-1, immer niedrigere Schleifen um den
Mond zu ziehen. Zwischen 29. Dezember und 3. Januar 2005 wurde der Motor abgeschaltet, um es den Wissenschaftlern
zu ermöglichen, mit ihren Untersuchungen zu beginnen. Zu diesem Zeitpunkt konnte die AMIE-Kamera Nahaufmahmen
machen. Der Antrieb wurde am 12. Januar erneut abgeschaltet, um den Treibstoffverbrauch zu optimisieren, und SMART-1
wird den Mond bis zum 9. Februar mit mittlerer Auflösung untersuchen und dabei Profit aus den günstigen
Lichtverhältnissen ziehen.
Mondkrater Brianchon und Pascal
Der SMART-1 Projektwissenschaftler der ESA, Bernard Foing, erklärte: "Eine Reihe von Testuntersuchungen
des Mondes wurde im Januar aus einer Höhe von 1000 km bis 5000 km durchgeführt, als das solarelektrische
Antriebssystem pausierte. Wir führen mehr Messungen und Testuntersuchungen durch, bis der Antrieb am 9. Februar
wieder gestartet wird, um die Sonde spiralförmig näher an den Mond zu bringen. SMART-1 wird am 28. Februar
einen Orbit zwischen 300 und 3000 Kilometern erreichen und die erste fünfmonatige Phase der vorgesehenen wissenschaftlichen
Untersuchungen beginnen."
Die erste Nahaufnahme zeigt ein Gebiet auf dem Mondbreitengrad 75 Grad Nord mit Einschlagkratern verschiedener
Grösse. Der grösste zu sehende Krater, namens Brianchon, befindet sich auf der mittleren linken Seite
des Bildes. Der zweitgrösste Krater, Pascal, ist auf der unteren Hälfte zu sehen.
Bei niedrigem Belichtungswinkel erlauben die Kraterschatten den Wissenschaftlern, die Höhe der Kraterkanten
herzuleiten.
"Dieses Bild war der erste Beweis, dass die AMIE-Kamera im Mondorbit immer noch einwandfrei funktioniert,",
sagt der schweizer AMIE-Hauptwissenschaftler Jean-Luc Josset von Space-X.
Die hier gezeigten Komposit-Bilder wurden erzeugt, um Erscheinungen im grösseren Masstab zu zeigen. Auf dem
ersten Mosaik ist der komplexe Einschlagkrater Pytagoras zu sehen. Der Bildstreifen weiter unten wurde aus Bildern
erzeugt, die nacheinander während eines Orbits aufgenommen wurden.
Angefangen mit diesem Mosaik erhoffen die SMART-1 Wissenschaftler, eine globale Kontext-Karte in mittlerer Auflösung
zu erstellen, in die später hochauflösende Bilder aus geringerer Höhe integriert werden können.
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