Umweltschutzorganisationen begrüßen die Entscheidung Österreichs, der Bonner Konvention
beizutreten
Wien (wwf) - Der außenpolitische Ausschuss des Parlaments hat heute den Beitritt Österreichs
zur Bonner Konvention zum Schutz wandernder wildlebender Tierarten (CMS) beschlossen. Damit wird der Schutz von
Arten wie Wale, Delfine, Störche und Großtrappen nach jahrelangen Diskussionen wesentlich verbessert.
Österreich war neben Estland das letzte EU-Land, das der Konvention noch nicht beigetreten war. Die Umweltschutzorganisationen
Greenpeace, WWF und die Wal- und Delfinschutzorganisation WDCS begrüßen die heutige Entscheidung, längst
überfällige Schritte zum Schutz wandernder wildlebender Tierarten zu unternehmen.
„Wir freuen uns, dass Österreich seine Verantwortung im internationalen Naturschutz endlich wahrnimmt und
der Bonner Konvention rechtzeitig vor der nächsten Vertragsstaaten-Konferenz im November 2005 beitritt“, kommentiert
Greenpeace-Biologin Antje Helms. „Tiere, die Grenzen überschreiten, brauchen auch grenzüberschreitenden
Schutz“, so Gerald Dick, Artenschutzexperte des WWF. „Österreich ist ein beliebtes Transitland für gefährdete
Arten wie Haubentaucher, Weißstorch oder viele Fledermausarten. Daher ist Österreichs Stimme im internationalen
Artenschutz dringend notwendig.“
„Mit dem Beitritt Österreichs zur Bonner Konvention erhoffen wir uns eine Stärkung der Initiativen für
einen umfassenden Wal- und Delfinschutz auf internationaler Ebene“, sagt Nicolas Entrup, Sprecher der Wal- und
Delfinschutzorganisation WDCS. Leider konnte allerdings im parlamentarischen Ausschuss der Beitritt zu zwei für
Österreich relevanten Unterabkommen der Konvention, das AEWA-Abkommen (Wasservogel-Abkommen) und das EUROBATS
(Fledermausabkommen) nicht beschlossen werden.
Die Bonner Konvention ist ein internationaler Umweltvertrag mit dem Ziel, alle Tierarten, die über Luft, Wasser
oder Landwege wandern, in ihrem Verbreitungsgebiet zu erhalten. Dazu gehören Arten wie Buckelwale, Walhaie,
Berggorillas und Braunbären ebenso wie Zugvögel, Fledermäuse oder Schmetterlinge. Das Übereinkommen
wurde 1979 verabschiedet und trat 1983 in Kraft, die Zahl der Mitglieder ist unterdessen auf 88 Länder gewachsen.
Die Umweltschutzorganisationen Greenpeace, WWF und die Whale and Dolphin Conservation Society (WDCS) hatten in
den vergangenen Jahren immer wieder von der österreichischen Regierung den Beitritt gefordert. „Heute ist
ein großer Tag für den Artenschutz“, freuen sich Greenpeace, WWF und WDCS. |