Erfolg für den Schutz wandernder Tiere!  

erstellt am
28. 01. 04

Umweltschutzorganisationen begrüßen die Entscheidung Österreichs, der Bonner Konvention beizutreten
Wien (wwf) - Der außenpolitische Ausschuss des Parlaments hat heute den Beitritt Österreichs zur Bonner Konvention zum Schutz wandernder wildlebender Tierarten (CMS) beschlossen. Damit wird der Schutz von Arten wie Wale, Delfine, Störche und Großtrappen nach jahrelangen Diskussionen wesentlich verbessert. Österreich war neben Estland das letzte EU-Land, das der Konvention noch nicht beigetreten war. Die Umweltschutzorganisationen Greenpeace, WWF und die Wal- und Delfinschutzorganisation WDCS begrüßen die heutige Entscheidung, längst überfällige Schritte zum Schutz wandernder wildlebender Tierarten zu unternehmen.

„Wir freuen uns, dass Österreich seine Verantwortung im internationalen Naturschutz endlich wahrnimmt und der Bonner Konvention rechtzeitig vor der nächsten Vertragsstaaten-Konferenz im November 2005 beitritt“, kommentiert Greenpeace-Biologin Antje Helms. „Tiere, die Grenzen überschreiten, brauchen auch grenzüberschreitenden Schutz“, so Gerald Dick, Artenschutzexperte des WWF. „Österreich ist ein beliebtes Transitland für gefährdete Arten wie Haubentaucher, Weißstorch oder viele Fledermausarten. Daher ist Österreichs Stimme im internationalen Artenschutz dringend notwendig.“

„Mit dem Beitritt Österreichs zur Bonner Konvention erhoffen wir uns eine Stärkung der Initiativen für einen umfassenden Wal- und Delfinschutz auf internationaler Ebene“, sagt Nicolas Entrup, Sprecher der Wal- und Delfinschutzorganisation WDCS. Leider konnte allerdings im parlamentarischen Ausschuss der Beitritt zu zwei für Österreich relevanten Unterabkommen der Konvention, das AEWA-Abkommen (Wasservogel-Abkommen) und das EUROBATS (Fledermausabkommen) nicht beschlossen werden.

Die Bonner Konvention ist ein internationaler Umweltvertrag mit dem Ziel, alle Tierarten, die über Luft, Wasser oder Landwege wandern, in ihrem Verbreitungsgebiet zu erhalten. Dazu gehören Arten wie Buckelwale, Walhaie, Berggorillas und Braunbären ebenso wie Zugvögel, Fledermäuse oder Schmetterlinge. Das Übereinkommen wurde 1979 verabschiedet und trat 1983 in Kraft, die Zahl der Mitglieder ist unterdessen auf 88 Länder gewachsen. Die Umweltschutzorganisationen Greenpeace, WWF und die Whale and Dolphin Conservation Society (WDCS) hatten in den vergangenen Jahren immer wieder von der österreichischen Regierung den Beitritt gefordert. „Heute ist ein großer Tag für den Artenschutz“, freuen sich Greenpeace, WWF und WDCS.
     
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