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"Schleicherhaufen" |
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LH van Staa: "Telfer Fasnacht ist ein wichtiger Beitrag zur Einzigartigkeit der Tiroler Volkskultur" Telfs (lk) - Alle fünf Jahre findet in Telfs die Fasnacht – das so genannte Schleicherlaufen – statt. Insgesamt nehmen 14 Gruppen – von den namensgebenden Schleichern über die Wilden bis hin zu den Laningern – an der am 30. Jänner stattfindenden Brauchtumsdarbietung teil. Anlässlich dieser Veranstaltung wurde LH Herwig van Staa von den Herolden „geladen“. Dabei wurde ihm auch die Medaille des Schleicherlaufens überreicht. „Das Telfer Schleicherlaufen ist eine der bedeutendsten Fasnachten in Tirol“, betonte der Landeshauptmann. „Ein Großteil der Bevölkerung identifiziert sich mit dieser Tradition, was auf die ungebrochene Kontinuität der Veranstaltung zurückzuführen ist. Mit dem Telfer Schleicherlaufen wird ein Teil der einzigartigen Tiroler Volkskultur gelebt, die unser Land unverwechselbar macht.“ „Über 600 Aktive nehmen am Telfer Schleicherlaufen teil“, hob der Fasnachtsobmann Bgm. Dr. Stephan Opperer die Wichtigkeit dieser Veranstaltung für die Gemeinde und die Kameradschaft hervor. BH Dr. Herbert Hauser, der den Esel der Wilden führt, zeigte sich vor allem vom Engagement der jüngeren Generation beeindruckt: „Trotz den mühsamen Vorbereitungen hält unsere Jugend an diesem Brauchtum fest. Das zeigt einmal mehr, dass die Dorfkultur immer wieder aufs Neue belebt wird und der Begriff der Heimat gefestigt ist und wird“. Alt-Bgm. und Ehrenobmann der Telfer Fasnacht Helmut Kopp betont, dass die Veranstaltung ein wichtiger Beitrag zur Integration darstellt: „Als einer der am stärksten wachsenden Orte Tirols ist es wichtig, auf einen Brauch zurückgreifen zu können, der sowohl von den Einheimischen als auch von den neuen Gemeindemitgliedern angenommen wird“. Als Ergänzung zu dieser Veranstaltung wurde die vom Land Tirol geförderte Ausstellung „Fasnacht in Tirol“ konzipiert, die in schon in Bad Dürrheim in Deutschland gezeigt wurde und nun in Telfs Station macht, bevor sie nach Bern übersiedelt. Volkskundler Dr. Hans Gapp, der seit 1985 die Fasnacht in Tirol wissenschaftlich untersucht, ist vom Telfer Schleicherlaufen besonders fasziniert, da dieser Brauch ständigen Veränderungen unterliegt: „Die Schleicher gestalten ihre Hüte jedes Mal um. Zahlreiche namhafte Tiroler Künstler waren an der Gestaltung der Schleicherhüte beteiligt, so etwa Josef Pöschl, Prof. Andreas Einberger, Prof. Heinrich Tilly sowie besonders Prof. Sepp Schwarz und Prof. Walter Gundolf“. Auch Literaten wurden durch diese Fasnacht inspiriert: So befassten sich Gertrud Fusenegger, Franz Kranewitter, Karl Schönherr oder Felix Mitterer in einigen ihrer Werke mit der Tiroler Fasnacht. Über den Ursprung des Schleicherlaufens gibt es zahlreiche Mutmaßungen und Theorien, die von Fruchtbarkeitskulten über Frühlingskulte bis hin zur Beschwörung der Totengeister reichen. Andere Vermutungen sehen die Wurzeln des Schleicherlaufens aber nicht in der vorchristlichen Zeit, sondern im Spätmittelalter, als die Landbevölkerung die höfischen Feste und Karnevale nachahmte und parodierte. Informationen: http://www.schleicherlaufen.at |
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