Zum ersten Mal online: Evaluation der Politologen
Bonn (universität) - Im Sommersemester 2004 fand die Evaluation am Seminar für Politische
Wissenschaft erstmals im weltweiten Netz statt. Mittels eines völlig überarbeiteten Fragebogens beurteilten
die Studierenden das Lehrangebot: Sie lobten die Qualität der Vorlesungen und Seminare und hoffen auf das
Einfließen der Referate in die Gesamtnote. Sie wünschen sich allerdings auch eine Verbesserung der Lehrausstattung.
So rangiert die Anschaffung eines Beamers ganz oben auf der Wunschliste. Durchgeführt wurde die Befragung
von der Fachschaft Politik.
"Mit einer durchschnittlichen Beteiligung von 55 Prozent haben insgesamt deutlich mehr Studierende an unserer
Umfrage teilgenommen als in den letzten Jahren", freut sich Chefevaluator Georg Vogt, der zusammen mit Katrin
Hahn und Armin März seine Kommilitonen per Internet befragt hat. In der Entwicklung des neuen Bogens steckt
viel Arbeit: Fragen wurden präziser formuliert und das Bewertungssystem überarbeitet. Ebenfalls neu ist,
dass seit dem Sommersemester auch schon Studenten im Grundstudium an der Evaluation teilnehmen können.
Mit dem Fragebogen haben die Studierenden die Möglichkeit, Vorlesungen und Dozenten sowie die Gesamtsituation
am Seminar zu beurteilen. Im Vordergrund stehen dabei zum Beispiel Fragen zum Vortragsstil des Dozenten und dessen
Erreichbarkeit für die Studierenden oder auch zur Aktualität des Vorlesungsinhaltes und dessen visueller
Darstellung. "Viele Studenten haben eher Probleme damit, den Dozenten direkt auf Schwächen seiner Veranstaltung
anzusprechen", weiß Georg Vogt; "dabei hilft es diesem, seine Vorlesung auf die Bedürfnisse
der Hörer abzustimmen."
In einem freien Antwortteil konnten die Befragten konkrete Änderungswünsche oder auch mal ein Lob los
werden; so wurde schnell klar, was die Hörer am meisten wurmt. Mit einer Mehrheit von fast 90% wünschen
sich die Studierenden, dass die zeitaufwändigen und arbeitsintensiven Referate in die Gesamtnote mit einfließen.
Auch ganz oben auf der Wunschliste: die Anschaffung eines Beamers.
Und es tut sich etwas. "Wir überlegen uns, einen Beamer für die Vorlesungen zu kaufen", berichtet
Professor Dr. Frank Decker, Geschäftsführender Direktor des Seminars für Politische Wissenschaft,
"und auch in der oft bemängelten Bibliothek gab es bereits einige Verbesserungen. So wurden zum Beispiel
mehr Kopiermöglichkeiten für die Nutzer geschaffen."
Die Fachschaftler haben trotz kleiner technischer Schwierigkeiten beim ersten Schritt ins World Wide Web zahlreiche,
meist positive Reaktionen von Studierenden sowie Dozenten erhalten: "Durch die Evaluation sollen die Dozenten
angeregt, aber nicht persönlich bewertet werden", sagt Georg Vogt; "sie nehmen die Ergebnisse ernst
und verstehen diese als Anregung für ihre weitere Arbeit." Und auch Professor Decker bestätigt den
großen Nutzen der Befragung: "Auf Grund der Ergebnisse der Evaluation überprüft sich jeder
Dozent selbst", weiß der Politologe, "daher ist die Umfrage sowohl für Studenten als auch
für Dozenten wichtig und nützlich, und wir ermutigen und unterstützen unsere Studierenden dabei,
weiterhin regelmäßig Evaluationen durchzuführen."
Die vollständigen Ergebnisse der Evaluation des Sommersemesters 2004 gibt es im Internet unter www.evaluation.fachschaft-politik.com.
Dort kann man bereits auch an der Evaluation des laufenden Wintersemesters teilnehmen. |