Bozen (lpa) - Deutliche Auswirkungen der Bildungspflicht auf den Arbeitsmarkt
liest Arbeits-Landesrätin Luisa Gnecchi aus nun von der Beobachtungsstelle für den Arbeitsmarkt veröffentlichten
Zahlen heraus. Die Zahlen befassen sich mit den jüngsten Arbeitnehmern und sind in der neuesten Ausgabe von
"Arbeitsmarkt aktuell" zu finden.
Für die neueste Nummer von "Arbeitsmarkt aktuell", die Kurzberichte der Beobachtungsstelle für
den Arbeitsmarkt in der Landesabteilung Arbeit, ist die Beschäftigungsentwicklung der Jugendlichen unter 20
Jahren unter die Lupe genommen worden. Mit interessanten Ergebnissen: "Vergleicht man die Werte des ersten
Trimesters 2004 mit jenen des Jahres zuvor, so ist die Zahl der Beschäftigten bei den Jugendlichen um sieben
Prozent gesunken", erklärt Landesrätin Gnecchi.
Bei den jungen Frauen ist sogar ein Rückgang um zwölf Prozent feststellbar, während bei den Männern
vier Prozent weniger beschäftigt sind, als im Jahr zuvor. Aufschlussreich ist auch der Vergleich mit den Werten
im Fünfjahreszeitraum 1998 bis 2003. "Die Zahl der jüngsten Arbeitnehmer ist im Vergleich dazu sogar
um 18 Prozent gesunken", so Gnecchi.
Im Winter arbeiten in Südtirol rund 6400 Jugendliche zwischen 15 und 19 Jahren, also ungefähr ein Viertel
der mehr als 25.000 Südtiroler in diesem Alter. In 65 Prozent der Fälle handelt es sich um Beschäftigte
mit einem Lehrvertrag. Durch die Einführung der Bildungspflicht, die alle Jugendlichen bis zum 18. Lebensjahr
betrifft, können Minderjährige nur mehr mit dieser Vertragsart angestellt werden. Für die 18- und
19-Jährigen hingegen wird meist auf unbefristete (22 Prozent) oder befristete (sieben Prozent) Arbeitsverträge
zurückgegriffen. Gleichzeitig sind in den Wintermonaten durchschnittlich 75 bis 80 Jugendliche unter 20 Jahren
beim Arbeitsservice als arbeitslos gemeldet. |