Graz (lk) - Einen Grundsatzbeschluss über eine neue Organisation und Rechtsform des steirischen Kulturfestivals
"Steirischer Herbst" fasste die Steiermärkische Landesregierung in der Sitzung am Montag (24. 01.)
nach einem Antrag der Landeskulturreferentin, Landeshauptmann Waltraud Klasnic. Danach wird das Festival-Programm
ab 2006 von einer neuen Gesellschaft mit beschränkter Haftung veranstaltet. Das Land wird zu zwei Drittel,
die Stadt Graz zu einem Drittel Gesellschafter.
Die Finanzierung des "Steirischen Herbst Neu" erfolgt künftig aus der Förderung von Bund, Land
und Stadt auf Basis der Zuschüsse der Vorjahre. Die Stadt Graz wird zusätzlich fünf Jahre lang auf
Erträge aus der Kommunalsteuer verzichten, das Land wird bestimmte Sachleistungen übernehmen. Die designierte
Intendantin Veronica Kaup-Hasler kann ab 2006 voraussichtlich über ein 2,7 Millionen Euro-Budget allein aus
öffentlichen Mitteln verfügen. Als Gesellschaftsorgane sind ein Aufsichtsrat beziehungsweise ein Gesellschafterausschuss
vorgesehen, die nach einstimmiger Entscheidung von Land und Stadt nominiert werden sollen.
Um für diesen Neubeginn des "Steirischen Herbstes" bestmögliche Voraussetzungen zu schaffen,
werden Land und Stadt die mit Ende 2005 bestehenden Verbindlichkeiten in der Höhe von 1,1 Millionen Euro im
Verhältnis zwei Drittel zu einem Drittel in den nächsten fünf Jahren übernehmen.
Für den Zeitraum 2006 bis 2012 verpflichten sich Land und Stadt, ebenfalls im Verhältnis zwei Drittel
zu einem Drittel für die Abgänge aus dem Betrieb der Helmut-List-Halle bis zu einem Höchstbetrag
von 550.000 Euro jährlich aufzukommen. Weiters hat das Land eine rechtliche Überprüfung der Verträge
zwischen Helmut List, dem Eigentümer der Halle und der "Steirischer Herbst VeranstaltungsGesmbh"
festgelegt. Land und Stadt werden Verhandlungen mit Helmut List über dessen Beitrag an wirtschaftlichen Sanierungsmaßnahmen
führen. |