Arbeitsmarkt, Ziel-1-Nachfolgeförderung und Situation des ländlichen Raumes stehen
im Mittelpunkt einer Klubklausur der burgenländischen SPÖ
Lutzmannsburg (bvz.at) - Bei einer Pressekonferenz
am Montag präsentierten LH Hans Niessl, Soziallandesrat Peter Rezar und Klubobmann Christian Illedits ein
"Job-Paket", das 200 jungen, arbeitslosen Burgenländerinnen und Burgenländern einen Ausbildungsplatz
ermöglichen soll.
Am Beginn der Ausbildung erfolge ein zehnwöchiger Berufsorientierungskurs, ein so genanntes "Check in",
bei dem die Eignung der Teilnehmer abgeklärt werden soll, erläuterte Landesrat Rezar. Dann werde mit
jedem Jugendlichen quasi ein Karriereplan entwickelt. Für die Teilnehmer soll es danach bei entsprechender
Eignung die Möglichkeit geben, eine 18 bis 24 Monate dauernde Facharbeiterintensivausbildung in einer Übungsfirma
zu absolvieren. Am Ende der Ausbildung solle in der Regel ein Lehrabschluss stehen.
Das Projekt, das sich vor allem an die 20- bis 24-Jährigen richte, könnte bereits im Mai starten. Die
Kosten für die Realisierung schätzt Rezar auf rund 1 Mio. Euro. Bei der Umsetzung hoffe man auf Unterstützung
durch das AMS und das Bundessozialamt.
Der Landeshauptmann sprach sich für die Einrichtung einer zweiten Lehrwerkstätte im Nordburgenland aus:
Das Land sei bereit, die finanziellen Mittel für eine "Lehrwerkstätte Nord" zur Verfügung
zu stellen. Seit 1991 habe im Burgenland die Zahl der Lehrlinge um 31 Prozent abgenommen. 2003 boten von den rund
11.000 heimischen Betrieben 1.173 eine Lehrlingsausbildung an, um knapp 24 Prozent weniger als 1990. Das Land selber
beschäftige derzeit 32 Lehrlinge direkt, in den Thermen befinden sich 49 junge Menschen in Ausbildung.
Die SPÖ fordere auch die Einrichtung eines Ausbildungsfonds, der von jenen Betrieben finanziert werden soll,
die junge Menschen ausbilden könnten, es jedoch nicht tun, so Klubobmann Illedits. Dabei gehe es jedoch nicht
um Zwangsbeglückung. Der Fonds sollte von den Sozialpartnern verwaltet werden.
VP-Halper kritisiert Vorschläge
Als "Fortsetzung ihrer inhaltslosen Ankündigungspolitik" bezeichnete ÖVP-Landesgeschäftsführer
Dietmar Halper am Montag in einer Aussendung das von der SPÖ bei ihrer Klubklausur in Lutzmannsburg vorgestellte
Maßnahmenpaket gegen Jugendarbeitslosigkeit. Das Paket enthalte "nichts anderes als alte Hüte.
Vorschläge, die Jugendarbeitslosigkeit zu vermindern, sind ein untauglicher Versuch, am Steindl-Zukunftsfonds
anzuknüpfen", erklärte Halper.
Das Ziel, die Jugendarbeitslosigkeit zu senken, sei richtig und wichtig. Es gebe aber weder frische Ideen noch
frisches Geld dafür im SPÖ-Programm. Das könne das Burgenland nicht vorwärts bringen, so Halper.
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