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Bundespräsident betont gutes Verhältnis von Kirche und Staat |
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Mittagessen in der Wiener Hofburg aus Anlass des 60. Geburtstags von Kardinal Schönborn Wien (stephanscom.at) - Die gute Entwicklung des Verhältnisses von Kirche und Staat unterstrich Bundespräsident Heinz Fischer am Samstag (22. 01.) in der Wiener Hofburg bei einem Mittagessen aus Anlass des 60. Geburtstages von Kardinal Christoph Schönborn. Dieses Verhältnis habe sich so gut entwickelt, wie die "vorvorige Generation" der Zwischenkriegszeit es nie erträumt und die "vorige Generation" - Kardinal Franz König und Bruno Kreisky - es erstrebt und erhofft hätten. Der Bundespräsident dankte dem Kardinal für die "gute, offene und vertrauensvolle Zusammenarbeit". In den letzten zehn Jahren seit seiner Ernennung zum Wiener Erzbischof habe Schönborn "in immer höheren Ausmaß" im Hinblick auf "richtige und angemessene Reaktionen", auf seine "Sensibilität", die Fähigkeit, "Trost zu geben", aber auch "Zukunftsperspektiven" aufzuzeigen, Zustimmung gefunden, betonte der Bundespräsident. In seiner sehr persönlichen Laudatio verwies Fischer insbesondere auch auf den Beitrag des Kardinals zum Gespräch mit den jüdischen Mitbürgern und zur Aussöhnung mit ihnen, ebenso wie auf die Anteilnahme des Wiener Erzbischofs am Schicksal der Vertriebenen, von dem auch Schönborns Familie betroffen war. Der Bundespräsident betonte, er habe auch bei allen Äußerungen des Wiener Erzbischofs zur Fristenregelung "genau zugehört"; wörtlich meinte Fischer: "Auf das Ziel einer kinderfreundlichen Gesellschaft und der Bewahrung der Würde des Menschen können wir uns gemeinsam zu bewegen". An der Feier in der Hofburg nahmen mit der Mutter und dem jüngeren Bruder des Kardinals Vertreter des öffentlichen und kirchlichen Lebens teil: Unter ihnen der Apostolische Nuntius, Erzbischof Georg Zur, Nationalratspräsident Andreas Khol, Bundesratspräsident Georg Pehm, die Bundesminister Hubert Gorbach, Elisabeth Gehrer und Ursula Plassnik, der Wiener Bürgermeister Michael Häupl, SP-Vorsitzender Alfred Gusenbauer sowie die Wiener Weihbischöfe Helmut Krätzl und Ludwig Schwarz. Kirche besinnt sich auf das Evangelium Kardinal Schönborn betonte in seinen Dankesworten seinerseits die Verbesserung des Kirche-Staat-Verhältnisses in Österreich. Der Wiener Erzbischof räumte ein, dass die Kirche durch "schwierige Zeiten" gehe, das stehe im Vordergrund der öffentlichen Aufmerksamkeit. Der Hinweis darauf, dass sich Institutionen heute generell schwerer tun, solle von den Auseinandersetzungen "um die Kirche und in ihr" nicht ablenken. Es gebe aber eine positive Lektion: Die Kirche besinne sich auf das, was ihr Motor sein soll, das Evangelium. Wörtlich sagte Kardinal Schönborn: "Wo das Evangelium ausdrücklich oder implizit gelebt wird, dort ist Authentizität und dort ist viel Zustimmung zu finden". In diesem Zusammenhang erinnerte der Wiener Erzbischof an die vielen Helfer, die in den von der Flutkatastrophe in Südasien betroffenen Gebieten im Einsatz sind. Es gebe ein großes Potenzial, das gemeinsam gefördert werden müsse. In bewegenden Worten dankte der Kardinal seinen Eltern, die in schwerer Zeit "trotz oder wegen einer dramatischen Situation" beherzt "Ja zum Leben" gesagt hätten. Auch heute gehe es darum, den Menschen Mut zu machen, dieses ja zu sagen. |
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