Bozen (lpa) - Bewusstseinsbildend tätig sein, um mehr Frauen in die politische Entscheidungsfindung
auf Gemeindeebene einzubinden und dadurch ein ausgewogenes Geschlechterverhältnis zu erzielen, will der Landesbeirat
für Chancengleichheit in den ersten Monaten des laufenden Jahres. Das von der Landesregierung am Montag (31. 01.)
genehmigte Jahresprogramm umfasst aber auch eine Reihe weiterer Maßnahmen zur Weiterbildung, Information,
Bewusstseinsbildung, Beratung und Forschung.
Durch verschiedene Aktionen sollen Wählerinnen und Wähler im Hinblick auf die Gemeinderatswahlen im Mai
auf die Wichtigkeit eines ausgewogenen Geschlechterverhältnisses in politischen Entscheidungsgremien hingewiesen
werden. Der Landesbeirat für Chancengleichheit will unter anderem über Plakate, Zeitungsannoncen und
Radiospots die Botschaft "Wählt Frauen!" vermitteln. Für Frauen, die im politischen und vorpolitischen
Raum tätig sind, werden außerdem Fortbildungsveranstaltungen organisiert.
Bereits im Blick hat der Landesbeirat das 60. Jubiläumsjahr der Einführung des Frauenwahlrechts in Italien,
das im kommenden Jahr 2006 begangen wird. Zu diesem Anlass soll eine Wanderausstellung zum Thema Frauenrechte mit
gesamtstaatlichem und lokalem historischen Bezug erarbeitet werden.
Mit einer Frauenfilmserie, die in Zusammenarbeit mit dem Filmclub in Bozen und Bruneck gezeigt werden wird, soll
der Tag der Frau begangen werden. Am 30. April steht dann wieder das schon traditionelle Walpurgisfest auf der
Haselburg an. Ein weiterer Aktionstag im Jahresprogramm des Chancengleichheitsbeirat ist der Welttag gegen Gewalt
an Mädchen und Frauen: wie in den vergangenen Jahren sind Aktionen in Zusammenarbeit mit den Frauenorganisationen
geplant.
Eine Möglichkeit der kritischen Auseinadersetzung mit aktuellen Themen- und Fragenkreisen stellen die Sarnser
Frauengespräche dar. Sie sollen auch 2005 in Zusammenarbeit mit den KVW-Frauen und dem Bildungshaus Sarns
fortgeführt werden.
Der Beirat wird sich an der Finanzierung einiger Folgen des Frauenmagazins "dF" beteiligen, die der RAI-Sender
Bozen seit vier Jahren ausstrahlt. Fortgesetzt wird auch die Vergabe von Förderpreisen für Diplomarbeiten
oder Dissertationen, die sich mit der Situation der Frau in der Gesellschaft oder der Chancengleichheit zwischen
Frau und Mann auseinandersetzen. Das Informationsblatt "Eres FrauenInfoDonne" des Beirates soll in erweiterter
Form und erhöhter Auflage erscheinen.
Um eine geschlechtspezifische Behandlung im Gesundheitswesen zu forcieren, ist eine Erhebung von frauenspezifischen
Daten notwendig, diese sollen gemeinsam mit dem Landesinstitut für Statistik erhoben, ausgewertet und veröffentlicht
werden. Außerdem wird der Beirat, den im Familienbüro angebotenen Familien- und Rechtsberatungsdienst,
der in den vergangenen Jahren auf große Nachfrage gestoßen ist, fortführen. |