Wien (sk) - Optimistisch, was die Chance auf Frieden im Nahen Osten betrifft, zeigt sich Hannes Swoboda,
SPÖ-Europaabgeordneter und parlamentarischer Geschäftsführer der SPE-Fraktion, nach Abschluss eines
mehrtägigen offiziellen Aufenthalts in Israel und Palästina. Im Rahmen des Besuchs einer Delegation der
Sozialdemokratischen Fraktion im EP, der neben Swoboda Fraktionschef Martin Schulz sowie die stellvertretende Vorsitzende
Pasqualina Napoletano angehörten, fanden Treffen mit hochrangigen Repräsentanten beider Seiten statt.
In Israel standen unter anderem Gespräche mit Dov Weissglas, dem Chefberater von Ministerpräsident Ariel
Sharon, sowie den stellvertretenden Premiers Ehud Olmert und Shimon Peres auf dem Programm. In Ramallah trafen
die SPE-Fraktionsspitzen neben Palästinas Ministerpräsident Ahmed Korei und Außenminister Nabil
Shaath auch führende Mitarbeiter von Staatsoberhaupt Mahmud Abbas.
"Der israelische Rückzugsplan aus Gaza muss von der EU durch massive Hilfe beim Aufbau einer lebensfähigen
Wirtschaft in der Region begleitet werden", betont Swoboda heute gegenüber dem SPÖ-Pressedienst.
Die SPE-Fraktion im Europäischen Parlament werde sich dafür stark machen. "Die Union muss auch klar
machen, dass der Abzug aus Gaza nur ein erster Schritt ist und weder einen dauerhaften Frieden noch einen eigenen
Palästinenserstaat ersetzen kann." Weiters gelte es, die Bemühungen von Präsident Abbas zur
Unterdrückung terroristischer Aktivitäten zu unterstützen - dies vor allem durch Hilfe beim Aufbau
starker palästinensischer Sicherheitskräfte.
Swoboda weiter: "Erstmals seit vielen Jahren signalisieren israelische wie palästinensische Regierungsvertreter
glaubhaft die Bereitschaft, die Chance zum Frieden nützen zu wollen. Sowohl die EU wie die USA müssen
nun auf beide Parteien einwirken, diesen Kurs zu halten."
Der Besuch der Delegation fiel in eine entscheidende Phase verschiedener Vermittlungsversuche. So steht der Besuch
von US-Außenministerin Condoleezza Rice in Israel unmittelbar bevor. Kommenden Dienstag findet in Sharm el
Sheikh das Gipfeltreffen zwischen Israel, Ägypten, Jordanien und Palästina statt. Auch EU-Außenkommissarin
Benita Ferrero-Waldner wird die Region demnächst besuchen. |