Theologe: Priester müssen bereit sein, gegen den Strom zu schwimmen  

erstellt am
04. 02. 05

Heute sei eine Haltung gefragt, die "sich nicht dafür entschuldigt, dass es die Kirche, den Priester, auch den zölibatären Priester gibt", so der Grazer Professor Bernd Körner
Wien-Graz (www.kath.net / pew) - Für ein „neues katholisches Selbstbewusstsein“ plädiert der neu ernannte Berater in der vatikanischen Bildungskongregation, der Grazer Dogmatikprofessor Bernhard Körner. In Westeuropa sei zu einer Zeit, da „alles gleich gültig zu sein scheint“, eine Haltung gefragt, die „sich nicht dafür entschuldigt, dass es die Kirche, den Priester, auch den zölibatären Priester gibt“, sagte Körner in einem Interview in der jüngsten Ausgabe der Wiener Kirchenzeitung „Der Sonntag“.

Für den Theologen, der in seiner neuen Beraterfunktion auch mit Fragen der Priesterausbildung befasst ist, geht es gerade in diesem Bereich darum, „zu einer gefestigten persönlichen Glaubensüberzeugung zu kommen - nicht gegen andere, aber bereit, auch gegen den Strom zu schwimmen“.

Papst Johannes Paul II. habe als Anforderungen an Priester menschliche Reife, geistliche Vertiefung, wissenschaftliche Ausbildung und pastorale Befähigung genannt, erinnerte Körner an das Lehrschreiben „Pastores dabo vobis“. Verantwortliche für die Priesterausbildung müssten sich fragen, was zu tun ist, „damit die Priester bedeutungsvolle, menschlich tragfähige Beziehungen leben können“ und sich in einer gemeinschaftlichen Spiritualität beheimaten. „Der Einzelkämpfer ist nicht das Ziel“, betonte Körner, „auch wenn jeder Priester auf eigenen Füßen stehen muss“.
     
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