In den letzten vier Jahren 28 Mio. Euro an Zinsaufwendungen eingespart
Eisenstadt (blms) - 2000 zahlte das Land Burgenland im Vergleich mit den anderen Bundesländern
den höchsten Durchschnittszinssatz für seine Finanzschulden. Das ergab ein Vergleich des Rechnungshofes.
Die neu gebildete Landesregierung arbeitete Strategien zur Verringerung dieser für das Land verlorenen Aufwendungen
aus. Ein Finanzprofi konnte dazu gewonnen werden, die Landesregierung ab 2001 im Finanzmanagement zu beraten. "Mit
dem neuen Finanzmanagement setzt das Burgenland neue Maßstäbe im Public Debt Management. In den Jahren
2001 bis 2004 wurden ungefähr soviel Zinsen bezahlt wie vorher in einem einzigen Jahr", informiert Finanzlandesrat
Helmut Bieler. Das bedeutet eine Ersparnis für die Zinsaufwendungen von 28 Millionen Euro.
"Wir konnten den gebürtigen Deutschkreutzer Mag. Günther Klöckl (früher Geschäftsführer
der Österreichischen Bundesfinanzierungsagentur - ÖBFA) dazu gewinnen, die Landesregierung ab 2001 im
Kredit- und generell Finanzmanagement zu beraten und die Darlehensverpflichtungen des Landes nach professionellen
Gesichtspunkten zu gestalten", erklärte Landesrat Helmut Bieler. Somit begnügte sich das Land nicht
damit, einen etwa gleich hohen Durchschnittszinssatz wie der Bund zu zahlen, sondern arbeitete an kreativen Strategien.
Neu an dem seit vier Jahren laufenden Finanzmanagement ist, dass nicht starr an einer einmal gewählten Darlehensstruktur
bis zu deren Fälligkeit festgehalten wird, sondern dass sie ständig hinterfragt und optimiert wird. Das
erfolgt durch ein laufendes Monitoring der Wechselkurs- und Zinsentwicklungen auf den Finanzmärkten.
"Nach Ablauf der ersten vier Jahre kann diese Entscheidung als gelungen bezeichnet werden", so der Finanzlandesrat.
Im Durchschnitt der Jahre 2001 bis 2004 konnte der Darlehenszinssatz unter Berücksichtigung der mit dem neuen
Finanzmanagement eingeleiteten Ausgabenverringerungen und Einnahmensteigerungen um mehr als 70 Prozent reduziert
werden. "Hätte das Land seine Darlehen in den vergangenen vier Jahren unverändert belassen und nicht
bewirtschaftet, wären insgesamt 28 Mio. Euro mehr an Zinsen zu bezahlen gewesen", erklärte Landesrat
Bieler abschließend und fügte hinzu: "In den Jahren 2001 bis 2004 wurden zusammen ungefähr
soviel Zinsen bezahlt wie vorher in einem einzigen Jahr". |