Gemeinderat beschloss gestern großzügige finanzielle Unterstützung
St. Pölten (stadt) - Am Stefanitag des alten Jahres ist ein Mega-Unglück über die
Welt hereingebrochen, die größte und furchtbarste Naturkatastrophe seit Menschengedenken. Die Menschen
in Südostasien, die auch unseren urlaubenden Landsleuten in den Stunden und Tagen des allergrößten
Unglücks so selbstlos helfend zu Seite gestanden sind, obwohl sie selbst alles verloren hatten, brauchen weiterhin
unsere Hilfe.
"Wir alle, so glaube ich, sind noch Tage und Wochen unter dem Eindruck der fürchterlichen Flutwelle
gestanden, die auch viele Todesopfer unter österreichischen Urlaubern gefordert hat. Viele unserer Landsleute
sind noch immer vermisst, darunter zum Glück keine St. Pöltner, wie mir die Kriminalpolizei kürzlich
bestätigt hat.", erklärte Stadtrat Mag. Willi Stiowicek im Gemeinderat.
Die Zahl der Opfer geht mittlerweile in die Hunderttausende. Trauer und Entsetzen haben sich nicht nur in den von
der Jahrhundertkatastrophe direkt betroffenen Ländern Sri Lanka, Thailand, Indonesien, Indien, Malediven usw.,
sondern praktisch weltweit breit gemacht. In einer solchen schrecklichen Situation, in der die Not und das Leid
von hunderttausenden, ja vielleicht von Millionen Menschen aus vielen verschiedenen Nationen zum Himmel schreien,
war und ist unsere Solidarität gefragt - im großen wie im kleinen.
"In diesem Sinne hat auch unser Bürgermeister Mag. Matthias Stadler sofort gehandelt und als Ersthilfe
mittels Verfügung 7.000 Euro im Wege der Hilfsaktion des Städtebundes für die Opfer der Flutkatastrophe
zur Verfügung gestellt, ein schnelles und unbürokratisches Zeichen der Solidarität mit den unglücklichen
Menschen in der Flutregion! Als Akt der Pietät haben wir das traditionelle Feuerwerk beim
St. Pöltner Stadtsilvester abgesagt. Statt dessen wurden an die Besucher am Rathausplatz Spendenkerzen ausgegeben,
um damit der Seelen der Opfer der Flutkatastrophe zu gedenken. Gemeinsam mit einer karitativen Organisation haben
wir bei der Veranstaltung auch eine Spendenbox im Einsatz gehabt und sind damit auf offene Herzen und offene Brieftaschen
gestoßen. Auch im Rahmen des Stadtsilvesters wurden im "Warehouse" Spenden gesammelt. Diese Sammelinitiative
haben wir auch am Landeshauptstadtball weitergefüht.", erklärte Stadtrat Mag. Stiowicek.
Wer Gutes für die von der Jahrhundertkatastrophe heimgesuchten Menschen tun will, kann auch einen kleineren
oder größeren Geldbetrag auf ein eigens eingerichtetes Spendenkonto der Stadt bei der Sparkasse St.
Pölten überweisen. Die Kontonummer ist 0000-907766, das Konto lautet auf "Landeshauptstadt St. Pölten
- Flutkatastrophenhilfe". In der Jänner-Ausgabe von "St. Pölten konkret" lagen auch entsprechende
Zahlscheine bei.
"Viele Mitbürger haben sich ein Herz genommen und gespendet. Dafür ein herzliches Dankeschön!
Aber damit sind die Aktivitäten noch nicht erschöpft, denn unsere Solidarität ist heute mehr denn
je gefragt.", erklärte Bürgermeister Mag. Matthias Stadler, "Daher wollen wir mit dem heutigen
Gemeinderatsbeschluss auch 10.000 Euro zur Finanzierung eines Hauses "Landeshauptstadt St. Pölten auf
Sri Lanka im Rahmen einer Kurier-Aktion "Österreich-Dorf" spenden. Und wir werden auch für
mehrere Häuser in der südostindischen Region Tamil Nadu im Rahmen der NÖN-Aktion "Niederösterreich-Dorf"
Geld geben." Weiters wird die Stadt mit 20.000 Euro, aufgeteilt auf jeweils 10.000 in den Jahren 2006 und
2007 auch die Spendenaktion des Österreichischen Städtebundes unterstützen. Denn einerseits gilt:
Wer rasch hilft, hilft doppelt. Andererseits ist auch richtig: Diese Regionen sind derart schwer zerstört,
dass auch langfristige Wiederaufbauhilfe notwendig ist.
"St. Pölten ist damit eine der wenigen Städte, die bereits über dem von der Bundesregierung
und dem Städtebund empfohlenen Spenden-Richtwert von
1 Euro pro Einwohner liegen. Derzeit kommen wir auf 52.421 Euro, aber es gibt noch die eine oder andere Hilfsaktion,
die ansteht.", erklärte Bürgermeister Mag. Matthias Stadler. Zum Beispiel die sogenannte "Meile
der Hilfe" unter der Patronanz des Stadtoberhauptes, die am Vormittag des 3. Februar mitten durch die St.
Pöltner City verlaufen wird und für die Bäckermeister Wolfgang Hager der Stadt 15.000 (!) Faschingskrapfen
gespendet hat. Auf 450 Meter Länge durch die Innenstadt werden diese süßen Köstlichkeiten
von 11 bis 14 Uhr zum Spendenpreis von einem Euro zu haben sein. Prominente Verkäufer werden unentgeltlich
ihre Arbeitsleistung im Sinne der guten Sache einbringen, damit auch möglichst viele Passanten auf die Aktion
aufmerksam werden. |