Zweitbestes Nächtigungsergebnis - ein Plus von 5 Prozent gegenüber 2002
Graz (stadt) - Mit besonderer Spannung haben die Grazer Tourismusverantwortlichen die Nächtigungsbilanz
2004, dem "Jahr danach", dem Jahr nach der "Kulturhauptstadt Europas", erwartet. Die Bilanz
fällt äußerst positiv aus: Gegenüber 2002 (683.620 Nächtigungen) wurde mit 717.963 Nächtigungen
ein Plus von fünf Prozent erzielt - das zweitbeste Ergebnis aller Zeiten.
Erfreuliche Tourismusbilanz 2004 - aber Stadtrat Mag. Dr. Christian Buchmann (M), Graz Tourismus-Geschäftsführer
Mag. Dieter Hardt-Stremayr (l) und Tourismusverband-Obmann Bernhard Reif-Breitwieser wollen bis 2010 die 1-Million-Nächtigungen-Grenze
erreichen.
Foto: Stadt Graz/Fischer |
Gegenüber dem touristischen Ausnahmeereignis 2003 musste freilich ein Rückgang der Nächtigungen
um 14,5 Prozent verbucht werden - hier darf man aber nicht vergessen, dass nicht nur die "Kulturhauptstadt
Europas", sondern auch zahlreiche Veranstaltungen, die nicht jährlich durchgeführt werden (z. B.
Tourismusfachmesse atb, Mountain-Bike-EM), die Gäste nach Graz gelockt haben.
"Lichte Höhen"
Die Tourismusbilanz 2004 wurde am Dienstag (01. 02.) im MediaCenter des Grazer Rathauses von Stadtrat
Mag. Dr. Christian Buchmann, Graz Tourismus-Geschäftsführer Mag. Dieter Hardt-Stremayr und Tourismusverband-Obmann
Bernhard Reif-Breitwieser vorgestellt. "Seit dem Tiefpunkt 1995 gab es einen kontinuierliche Steigerung der
Nächtigungszahlen", so Mag. Hardt-Stremayr, "seither haben wir ,lichte Höhen' erreicht. Eine
"kleine Trübung" der Tourismusbilanz sei das Ergebnis im Bereich der 4- und 5-Stern-Hotellerie,
deren Auslastung leicht unter dem Wert von 2002 liegt (- 3,3 %). Dafür wurde im 3-Stern-Segment ein Plus von
9,5 Prozent erzielt. Besonders erfreulich auch der "sonstige Bereich", in dem Jugendhotel und Jugendherberge
aufscheinen, mit einem Zuwachs von 41,6 Prozent.
1,88 Nächte, 140 Euro
Der/die durchschnittlicher BesucherIn bleibt übrigens 1,88 Nächte in Graz (Österreichweit
4,3 Nächte) und gibt etwa 140 Euro aus. 2004 dürften die TouristInnen eine Gesamtwertschöpfung von
rund 105 Millionen Euro nach Graz gebracht haben.
Die wichtigsten Quellmärkte: Österreich (44 %), Deutschland (20 %), Italien (6,6 %), USA (4,8 %), Schweiz
(2,67 %), Großbritannien (2,33 %). Frankreich, Spanien, Kroatien, Ungarn, Japan und Slowenien liegen zwischen
0,55 und 1,58 Prozent. Bei den Zuwachsraten ist das Ergebnis bei den Gästen aus Deutschland mit einem Plus
von 17,8 Prozent im Vergleich zu 2002 bemerkenswert, zweistellige Zuwachsraten gab es auch aus Japan, USA und Italien.
Die besucherInnenstärksten Monate sind im Sommer - hier kann man deutlich den Erfolg der gesetzten Programmierungen
("La Strada", styriarte etc.) erkennen.
Große Chance Kongresstourismus
Die Marktsegmente: 33 Prozent der Gäste kommen als Städte- oder Kulturtouristen, 55 Prozent kommen fürs
Business und 12 Prozent entfallen auf den Kongress- und Seminartourismus. Gerade dieser Bereich soll besonders
gefördert werden, kündigte Tourismus- und Wirtschaftsstadtrat Mag. Dr. Christian Buchmann an: "Der
Tourismus ist von wesentlicher Bedeutung für Wirtschaftswachstum, Strukturwandel und Beschäftigung. Deshalb
pumpt die Stadt Graz auch 60 Prozent des rund 5,5 Millionen Euro großen Wirtschaftsbudgets in den Tourismus.
Bis zum Jahr 2010 haben wir uns eine Million Nächtigungen als großes Ziel gesetzt - das ist machbar,
wenn wir unsere große Chance, den Kongress- und Seminartourismus, nützen!" Dafür werden die
Betriebsgesellschaften von Grazer Messe und Congress eine Fusion eingehen und mit dem Convention-Büro der
Graz Tourismus arbeiten. "Wir wollen Synergien nutzen, Doppelgleisigkeiten meiden und mit einem gemeinsamen
Marktauftritt den Wettbewerb international führen", so Buchmann.
Altstadt, Flair, Küche und Keller
Warum kommen die Gäste eigentlich nach Graz? Eine Befragung, die Tourismusverband-Obmann Bernhard
Reif-Breitwieser vorstellte, ergab bei jüngeren wie älteren BesucherInnen das gleiche Bild: Graz punktet
mit der historischen Altstadt, dem südländischen Flair, der Gastfreundschaft, Küche und Keller,
dem Kulturprogramm, der Gastroszene, Schloßberg, Acconci-Insel, Schloss Eggenberg und Kunsthaus, sowie -
ganz wichtig - den Ausflugsmöglichkeiten ins Weinland. Kein Wunder, dass 95 Prozent der Gäste "sicher"
oder "eher ja" nach Graz wieder kommen wollen und 98 Prozent einen Graz-Aufenthalt "ganz sicher"
oder "eher ja" weiter empfehlen würden - überaus erfreuliche Werte.
Die Berichterstattung über Graz in den internationalen Medien hat nach 2003 stark nachgelassen, dafür
hat Graz Tourismus die Marktaktivitäten weiter ausgebaut. Die intensiv bearbeiteten Märkte wurden sogar
ausgeweitet; Südostasien, China, Japan, Zentral- und Osteuropa sowie die Benelux-Staaten gelten als Hoffnungsländer.
Kammermusik im Landhaushof
Die Marketingziele für 2005, die Stadtrat Buchmann und die Touristiker Hardt-Stremayr und Reif-Breitwieser
vorstellten, sind: Weitere Steigerung des Bekanntheitsgrades von Graz, Steigerung der tourismusindizierten Wertschöpfung,
Vernetzung von Kultur, Wirtschaft, Wissenschaft und Forschung - Graz soll sich als innovative, dynamische Destination
präsentieren. Das Programmangebot soll leicht variiert werden (z. B. wird´s im Sommer im Landhaushof
statt den "Classics"-Filmen leichte Kammermusik geben), "unterschätzte Juwele wie das Zeughaus",
so Reif-Breitwieser, aufgewertet werden. Hoteleröffnungen im Vier- bzw. Zwei-Stern-Segment, die bis Sommer
anstehen, werden zusätzlichen Gästen den Aufenthalt in Graz schmackhaft machen, hoffen die Touristiker.
Die Nächtigungszahlen der letzten fünf Jahre im Überblick: 2000: 620.922 Nächtigungen 2001:
559.877 2002: 683.620 (+ 10 %) 2003: 839.894 (+ 22,9 %) 2004: 717.963 (- 14,5 %; aber + 5 % gegenüber 2002) |