Wien (bmlfuw) - „Im letzten Jahr ist es gelungen, die Zahl der österreichischen
Ramsar-Schutzgebiete von 11 auf 17 anzuheben und damit wertvolle Feuchtgebiete in unseren Quellregionen zu schützen.
Neben dem Schutz bekennen wir uns aber auch zum „wise use“, zur nachhaltigen Bewirtschaftung von Wasserressourcen
und Feuchtgebieten, wie es die Ramsar-Konvention vorsieht“, erklärte Umweltminister Josef Pröll anlässlich
des morgigen Weltfeuchtgebietstages.
Gerade rechtzeitig zum Weltfeuchtgebietstag am 2. 2. 2005 hat Österreich zwei weitere Ramsar-Schutzgebiete
bestimmt: Kärnten nominiert das 18. österreichische Ramsar-Gebiet, das rund 543 ha große , südlich
des Wörthersees in Kärnten gelegene Gebiet „Moor- und Seenlandschaft Keutschach - Schiefling“ im Keutschacher
Seental und Tirol schlägt die Moorlandschaft der „Bayerischen Wildalm“ als Ramsargebiet vor, ein unmittelbar
an der Grenze zu Deutschland gelegenes Moorsystem mit 132 ha Größe. Diese beiden Gebiete sollen in Kürze
in die Liste der „Feuchtgebiete internationaler Bedeutung“ aufgenommen werden, teilte das Lebensministerium weiter
mit.
Fünf große Moorsysteme in Salzburg und Steiermark sowie der Nationalpark Kalkalpen, alle im Grundbesitz
der Österreichischen Bundesforste, haben im vergangenen Jahr das Prädikat „Feuchtgebiet internationaler
Bedeutung“ erhalten. Sie werden nun in einer Liste von inzwischen über 1.400 Naturjuwelen geführt, deren
Erhaltung sogar im internationalen Interesse liegt. Österreich hat bisher 17 "Ramsar-Gebiete" mit
einer Gesamtfläche von ca. 137.584 Hektar ausgewiesen. Damit entspricht die Fläche der "Feuchtgebiete
internationaler Bedeutung", wie die Ramsar-Gebiete offiziell bezeichnet werden, etwa 1,5 % der Staatsfläche.
„Mit Hilfe der gemeinsamen Strategie zum Erhalt unserer Wasser- und Feuchtgebietsressourcen ist es damit gelungen,
die Anzahl der Ramsar-Schutzgebiete in Österreich in den letzten 10 Jahren zu verdoppeln. Anlässlich
des Weltfeuchtgebietstages wollen wir besonders auf das weltweite Ziel im Rahmen der Biodiversitätskonvention
hinweisen, den Verlust an Vielfalt der Binnengewässer-Ökosysteme und Feuchtgebiete bis zum Jahr 2010
signifikant zu reduzieren“, sagte Pröll.
Im Rahmen von Vorhaben der nachhaltigen Flussraumbewirtschaftung werden in der österreichischen Schutzwasserwirtschaft
im heurigen Jahr Projekte im Ausmaß von rund 47 Millionen Euro aus dem Budget des Lebensministeriums zur
Verfügung stehen. Außerdem werden für die nachhaltige Betreuung der Bäche und anderer Gewässerlebensräume
in den alpinen Regionen Österreichs für 2005 aus Mitteln des Lebensministeriums weitere 40 Millionen
Euro bereitgestellt. Im Rahmen des EU-Förderprogramms „LIFE-Natur“ werden Österreich weit im heurigen
Jahr für Feuchtgebietsschutz- und Management im Rahmen der 16 laufenden LIFE-Natur-Projekte rund 39 Millionen
Euro bewegt; 50% dieser Kosten werden von der EU aus Mitteln LIFE gefördert.
Der heurige Welt-Feuchtgebietstag steht unter dem Motto: „Die Feuchtgebiets-Vielfalt ist reich – verlieren wir
sie nicht!“ Feuchtgebiete wie Seen, Bäche, Flüsse, Auen, und Moore sind Regulatoren des Wasserhaushalts
und kommen damit auch dem Menschen zugute: als wichtige Rückhalteräume bei Hochwasser, als Wasserspeicher,
Trinkwasservorrat sowie als Lebensräume zur Erhaltung der Artenvielfalt, teilt das Lebensministerium abschließend
mit. |