Burgenländisches Hilfsprojekt für Opfer der Flutkatastrophe  

erstellt am
01. 02. 05

LH Niessl präsentiert konkrete Wiederaufbaumaßnahme
Eisenstadt (blms) - Die österreichischen Hilfsmittel für die Opfer der Tsunami-Katastrophe belaufen sich auf insgesamt 50 Millionen Euro. In den kommenden drei Jahren werden zehn Millionen dieser Gelder von den Ländern, sechs Millionen von den Städten und Gemeinden sowie 34 Millionen Euro von der Bundesregierung zur Verfügung gestellt. Dem Bevölkerungsschlüssel entsprechend beträgt der Anteil des Burgenlandes rund 340.000 Euro. Auf Initiative von Landeshauptmann Hans Niessl, als gegenwärtigen Vorsitzenden der Landeshauptleutekonferenz, wurde vereinbart, dass sich jedes Bundesland für eine ganz konkrete Hilfsmaßnahme entscheidet und die Gelder auf ein bestimmtes Projekt konzentriert. „Das Burgenland hat sich nun dafür entschieden, ein Projekt in Sri Lanka, konkret in der Region Trincomalee, zu unterstützen, weil es dort über das Österreichisches Studienzentrum für Frieden und Konfliktlösung (ÖSFK) in Stadtschlaining bereits sehr gute Kontakte zu den Organisationen und Behörden gibt“, erklärte Landeshauptmann Hans Niessl vor Medienvertretern am Montag (31. 01.) in Eisenstadt.

Konkret wird es sich dabei um den Wiederaufbau des 1.084 Einwohner zählenden Dorfes Samuthragama handeln. Ein Ort, von dem 76 Häuser völlig zerstört und 52 Häuser durch die Flutkatastrophe beschädigt wurden. Gudrun Kramer und Dr. Wilfried Graf waren im Auftrag des Studienzentrums bereits vor Ort in Kooperation mit „Sarvodaya“, einem lokalen Partner, friedenspolitisch tätig und konnten dadurch sehr gute Kontakte zu den ethnischen Konfliktparteien der Sinhalesen, Tamilen und Moslems aufbauen. Diese sollen, laut Gudrun Kramer, auf Basis des burgenländischen Hilfsprojektes intensiv in den örtlichen Wiederaufbauprozess und damit in die Schaffung einer neuen Lebensgrundlage integriert werden.

Das Land Burgenland hat auch die Aktion „Burgenland hilft“ wieder ins Leben gerufen. Diese Aktion wurde bereits aus Anlass der Hochwasserkatastrophe in Nieder- und Oberösterreich im Jahr 2002 gestartet. „Es freut mich sehr, dass auch diesmal wieder viele prominente Persönlichkeiten aus Kultur, Wirtschaft, Politik und Sport für die Plattform dieser Aktion gewonnen werden konnten. Damit wird einmal mehr unter Beweis gestellt, dass das Burgenland ein Land gelebter Solidarität und Menschlichkeit ist“.

Ein erster Scheck in Höhe von 7.500,-- Euro konnte heute von Mag. Paul Blaguss, dem Vertreter dieser Plattform, dem Landeshauptmann für den Wiederaufbau in Südostasien bereits übergeben werden. Im Rahmen dieser Aktion sind auch Veranstaltungen in Vorbereitung, um weitere Spenden für die Opfer der Flutkatastrophe zu sammeln.

Die offizielle Zahl der vermissten Burgenländer, zu denen, so WHR Dr. Ernst Böcskör, Sicherheitsbeauftragter und Koordinator des Landes Burgenland für den Wiederaufbau, derzeit kein Kontakt besteht und deren Aufenthalt ungewiss ist, beläuft sich derzeit auf vier Personen.
     
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