Wien (bpd) - Bundeskanzler Wolfgang Schüssel unterzeichnete am Montag
(31. 01.) gemeinsam mit Bundesministerin Elisabeth Gehrer, Landeshauptmann Erwin Pröll und der Bürgermeisterin
von Wiener Neustadt, Traude Dierdorf, den Vertrag zur Realisierung des Med-AUSTRON.
Diese Teilchenbeschleunigungsanlage zur Behandlung von Tumoren aber auch zur Werkstoffprüfung ist eines größten
Forschungsprojekte der österreichischen Geschichte. Es soll ab 2013 in Wiener Neustadt als "das"
Vertragsunterzeichnung für das Projekt "Med-Austron" Bundesministerin Elisabeth Gehrer, Landeshauptmann
Erwin Pröll, Bundeskanzler Wolfgang Schüssel, Wr. Neutstadts Bürgermeisterin Traude Dierdorf und
der Projetkleiter Erich Griesmayer
Bild: Simone Hofstädter © HOPI-MEDIA |
mitteleuropäische Exzellenz-Zentrum für Strahlenbehandlung seinen Vollbetrieb aufnehmen sowie für
die medizinische und nicht-medizinische Forschung zur Verfügung stehen. Im Vollbetrieb können damit pro
Jahr 1.200 Patienten behandelt werden, die bislang in der Region kein derartiges medizinisches Behandlungsangebot
vorgefunden haben.
"Für Med-AUSTRON stellt der Bund 41 Millionen Euro zur Verfügung. Als Exzellenz-Zentrum ist es nicht
nur für Niederösterreich sondern für ganz Österreich und daarüber hinaus ein sehr wichtiges
Projekt. Möglich ist es aufgrund der medizinischen Spitzenleistungen an unseren Universitäten und der
Einrichtung der Medizinuniversitäten geworden," so der Bundeskanzler, der Med-AUSTRON als Teil der erfolgreichen
Forschungsoffensive der Bundesregierung vorstellte. Bisher hat der Bund dafür in Sonderprogrammen insgesamt
1 Milliarde Euro investiert. "Die erfolgreiche Umsetzung dieses Projektes ist ein gelungenes Beispiel für
die gute Zusammenarbeit von Bund, dem Land Niederösterreich und der Stadt Wiener Neustadt. Es war eine über
alle Parteiengrenzen hinweg erstklassige rot-weiß-rote Kooperation", betonte Schüssel.
"Bildung, Wissenschaft und Forschung bilden die Grundlage für eine positive Wirtschaftsentwicklung und
somit für die Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen. Wir wollen die Forschungseinrichtungen fit
für das 21. Jahrhundert machen. Das Med-AUSTRON ist Teil unserer Strategie, die Stärken zu stärken
und die Nischen auszubauen. Eine unserer Stärken ist die Medizinforschung. Es wird zukünftig möglich
sein, die Behandlung von Tumoren mit Hilfe von Ionenstrahl auch in Niederösterreich durchzuführen. Bislang
mussten die Patienten dafür ins Ausland fahren. Med-Austron stärkt damit unsere Position in der Medizinforschung",
erklärte Bildungsministerin Gehrer. Zudem kann die Technologie auch für die Werkstoffprüfung eingesetzt
werden, wodurch ein Nischenbereich in der angewandten Forschung neu besetzt wird.
Landeshauptmann Pröll wies auf die wirtschaftliche Bedeutung des Projektes hin. So werden 117,6 Millionen
Euro investiert und 400 neue Arbeitsplätze für hochqualifizierte Arbeitskräfte geschaffen. Pröll:
"Mit der heutigen Vertragsunterzeichnung ist eine neunjährige Vorbereitungszeit zu Ende. Für Niederösterreich
ist das Projekt von besonderer wirtschafts- und forschungspolitischer Bedeutung. Wir erwarten uns bereits in den
nächsten Jahren wichtige wirtschaftspolitische Impulse für die Region."
Bürgermeisterin Dierdorf dankte dem Bund und dem Land Niederösterreich für die Projektunterstützung.
Ohne diese, so die Bürgermeisterin, wäre der Wandel von Wiener Neustadt von einer Industriestadt zur
Hochtechnologiestadt nicht möglich. |