Veräußerung im Laufe 2005 geplant – Integrierter Öl- und Gaskonzern OMV schärft
durch strategisches Divestment Fokus auf Kerngeschäft
Wien (omv) - Die OMV, Mitteleuropas führender Öl- und Gaskonzern, plant ein strategisches
Divestment ihrer 100% Tochter Polyfelt. Mit diesem Schritt wird die OMV ihr Portfolio straffen und sich verstärkt
auf ihr Kerngeschäft konzentrieren. Im Laufe des Jahres 2005 soll ein starker Investor für die Polyfelt
gefunden werden, der die Entwicklung der internationalen Position der Polyfelt voll unterstützt. Ein tragfähiger
Investitionsplan und die Sicherung des Standorts Linz als weltweite Zentrale für Geotextilien sind wichtige
Voraussetzungen für die Auswahl eines Käufers. Die anstehenden Verhandlungen werden vertraulich geführt.
Die Entscheidung, die Polyfelt an einen starken Investor zu veräußern, ist ein logischer Schritt, da
sich die Geschäfte der Polyfelt – Gruppe durch eine verstärkte Spezialisierung im Bereich Geosynthetics
zunehmend aus dem Geschäftsmodell der OMV entfernen.
Gerhard Roiss OMV Generaldirektor Stellvertreter und für die Polyfelt zuständig: „Das Divestment bringt
für beide Seiten eine win - win Situation. Die OMV wird sich als integrierter Öl- und Gaskonzern verstärkt
auf das Wachstum ihrer Kerngeschäfte konzentrieren und die Polyfelt wird sich besser ihrem weiteren internationalen
Wachstum widmen können.“
Künftiger Partner muss internationales Polyfelt Wachstum unterstützen
Die OMV hat 1988 die Polyfelt von der Chemie Linz AG übernommen und in Folge zu einem Weltmarktführer
im Bereich Geotextilien ausgebaut. „Wir sehen uns verpflichtet, darauf zu achten, dass die Polyfelt einen Partner
bekommt, der zu den Werten des Unternehmens steht und den nächsten strategischen Wachstumsschritt hin zu Geosynthetics
mit trägt und unterstützt“, so Gerhard Roiss.
Grundlagen für die Entscheidung über einen Käufer sind ein tragfähiger Investitionsplan, der
die weitere, weltweite Expansion und Profitabilität des Unternehmens sicherstellt sowie ein klares Bekenntnis
zu Linz als weltweite Zentrale für Geotextilien.
Polyfelt: Gute Ausgangsposition für weiteres internationales Wachstum
Die Polyfelt ist mit einem Umsatz von EURO 102,4 Millionen in 2003 und derzeit 377 Mitarbeitern der weltweit
führende Geotextilienproduzent mit einem Weltmarktanteil von 14%. Geotextilien werden von Polyfelt an den
Standorten Linz (Österreich), Paris (Frankreich), Kuala Lumpur (Malaysia) und Albury (Australien) produziert
und unter den Marken Polyfelt und Bidim über eigene Vertriebsniederlassungen in 17 Ländern weltweit vertrieben.
Die jüngste Eröffnung eines Vertriebsbüros in Neu Delhi soll helfen, den Wachstumsmarkt Indien für
Geotextilien zu erschließen.
Anfang des 2. Quartals 2005 wird eine weltweit einzigartige Produktionsanlage mit einer Kapazität von 9.500
Tonnen pro Jahr für Hochleistungsgeotextilien in Linz in Betrieb gehen. Diese Investition von EURO 11 Millionen
am Standort Linz diente sowohl dem Ausbau der Produktionskapazität für Geotextilien, als auch der Weiterentwicklung
der weltweit einzigartigen eigenen Technologie.
Auf dieser Basis wird die Polyfelt gemeinsam mit einem starken Investor die Chance eines wachsenden Weltmarkts
für ihre Erzeugnisse verstärkt und mit mehr Spielraum nutzen können. Eine Konstellation, die auch
dem Standort Linz -, mit seiner unmittelbaren Nachbarschaft zu den Wachstumsmärkten der neuen EU-Mitglieder
- zugute kommen sollte.
Polyfelt Ges.m.b.H
Die in Linz ansässige Polyfelt ist einer der weltweit führenden Geokunststoff-Produzenten für
den Straßen-, Eisenbahn-, Tunnel- sowie weitere Anwendungen des modernen Tiefbaus. Das Unternehmen ist weltweit
tätig. In Europa verfügt das Unternehmen über einen Marktanteil von 30%, in Südostasien über
35% und in Asien/Australien über 13%. Nach Inbetriebnahme der neuen Anlage in Linz wird das das Unternehmen
über eine weltweite Produktionskapazität von rund 40.000 Tonnen pro Jahr verfügen.
1973 begann Polyfelt mit der Entwicklung und Produktion von Geotextilien für den Wasser-, Straßen-,
Eisenbahn- und Tunnelbau, für bewährte Erdkörper, Dränagen, Deponien und andere Anwendungsgebiete.
Im Linzer Firmensitz sind die Unternehmensleitung, modernste Produktionsstätten sowie die Bereiche Forschung,
Entwicklung und Qualitätssicherung angesiedelt. In den 90er Jahren wurden weitere Produktionsstandorte in
Paris und in Kuala Lumpur (Malaysia) aufgebaut sowie – gemeinsam mit einem südafrikanischen Partner – ein
Joint Venture in Australien errichtet. |