Reduktion der Höchstgeschwindigkeit auf 80 km/h erst bei einem Nässefilm von mindestens
0,2 mm notwendig
Wien (asfinag) - Ab Freitag, 11. Februar 0.00 Uhr wird die zweite "Section Control"-Anlage
Österreichs einen der unfallträchtigsten Autobahnabschnitte Österreichs sicherer machen.
Auf der A 2 Süd Autobahn zwischen Krumbach und Grimmenstein ist vor allem überhöhte Geschwindigkeit
in Verbindung mit nasser Fahrbahn die Unfallursache Nummer 1. Alleine in den letzten 3 Monaten wurden in diesem
Bereich 10 Unfälle - vorwiegend Alleinunfälle aufgrund zu hoher Geschwindigkeit - gezählt. Auf diesem
rund 6 km langem Abschnitt im Bereich des Wechsels wird auf der Richtungsfahrbahn Wien die Durchschnittsgeschwindigkeit
aller Fahrzeuge gemessen.
DI Franz Lückler, Vorstand der ASFINAG: "Mit der "Section Control" erhoffen wir uns diesen
gefährlichen Autobahnabschnitt wesentlich sicherer zu machen. Schlechte Sicht durch Sprühfahnen bei nasser
Fahrbahn sowie der rasch aufeinanderfolgende Kurvenwechsel bei gleichzeitig durchschnittlich sehr hohen gefahrenen
Geschwindigkeiten, machen den Wechsel zu einem der unfallträchtigsten Autobahnabschnitt Österreichs."
Um Autofahrer rechtzeitig vor einer drohenden Rutschgefahr zu warnen, wurden in den letzten Wochen durch Experten
der ASFINAG, des Arsenals und des Landes Niederösterreich umfangreiche Tests durchgeführt. Der bisherig
eingestellte Nässewert von 0,03 mm, der durch spezielle Sensoren gemessen wird und ab dem die Anlage die erlaubte
Geschwindigkeitsvorgabe auf 80 km/h reduziert, konnte aufgrund der Ergebnisse der Untersuchungen auf 0,2 mm erhöht
werden.
Die Geschwindigkeit wird jetzt daher erst auf 80 km/h reduziert, wenn zumindest in Teilbereichen die Nässe
so stark ist, dass sie auch für die Autofahrer als solche erkennbar ist und Sprühfahnen die Sicht beeinträchtigen
und damit die Verkehrssicherheit gefährdet ist.
Lückler: "Zwei weitere "Section Control"-Anlagen sind bereits in Vorbereitung. Eine mobile
Anlage wird auf der A 1 West Autobahn und eine andere auf der S 16 Arlberg Schnellstraße in Vorarlberg eingesetzt
werden!"
Im 20 km langen Baustellenbereich auf der A1 zwischen Haid und Sattledt soll eine "Section Control" noch
im Frühjahr in Betrieb gehen. Dort soll sie die ausnahmsweise erlaubte Höchstgeschwindigkeit von 100
km/h in der Baustelle kontrollieren. Durch die Länge der Baustelle werden viele Autofahrer zum "Gas geben"
motiviert.
Die zweite Anlage wird in Vorarlberg einen stark unfallträchtigen Abschnitt der S 16 Arlberg Schnellstraße
überwachen, wo vor allem Überholmanöver mit hohen Geschwindigkeiten in den letzten Jahren zu zahlreichen
Frontalunfällen geführt haben.
DI Franz Lückler abschließend: "Autobahnen sind mit einer Unfallrate von 0,11 (Unfälle pro
1 Mio. Kfz-Kilometer) die sichersten Straßen. Im Vergleich beträgt die Unfallrate auf den ehemaligen
Bundesstraßen 0,46. Das Ziel der ASFINAG ist es auf Autobahnen und Schnellstraßen eine Reduktion der
Unfälle mit Personenschaden in der Höhe von 19% sowie einen Rückgang der Verkehrstoten von ca. 25
% bis zum Jahr 2010 zu erreichen!."
Die Gesamtkosten für die Anlage am Wechsel betragen rd. 1 Mio. EUR. |