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departure fördert Wiens Kreative |
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Erfolgsbilanz für die Creative Industries in Wien Wien (rk) - "Mit departure haben wir den Beweis angetreten, dass Kultur und Wirtschaft bei richtiger Förderung neue ökonomische Potenziale für Wien erschließen, zeigt sich Vizebürgermeister Sepp Rieder überzeugt. "Die Ergebnisse der ersten Förderprogramme belegen den erfolgreichen Start von departure in eindrucksvoller Weise. Nun gilt es, dieses Programm für die Creative Industries mit voller Unterstützung der Stadt Wien weiterzuentwickeln", betont der Finanzstadtrat. Mit der Gründung von departure verabschiedet man sich vom gängigen Vorurteil, dass man mit Kultur und Kunst kein Geld verdienen kann: "Wir beweisen mit unserer Arbeit, dass die Förderprogramme nicht ein schöngeistiger Wunschtraum sondern gezielte Wirtschaftspolitik sind - wir wollen die Kreativen aus dem Exoten-Eck, in das sie immer noch gerne gestellt werden, herausholen", skizziert Geschäftsführer Norbert Kettner die Arbeit von departure. departure betreibt seit August 2004 im Auftrag der Stadt Wien Wirtschaftsförderung auf Wettbewerbsbasis. Konkret bedeutet dies, dass vorerst Projekte aus den Bereichen Mode, Multimedia, Design und Musik von einer Jury beurteilt und zur Förderung vorgeschlagen werden. Gefördert werden die Entwicklung und Produktion sowie die Vermarktung von kreativen Produkten und Dienstleistungen. Die maximale Förderhöhe beträgt derzeit 100.000 Euro auf drei Jahre pro Unternehmen. Dies entspricht der de-minimis-Regelung der Europäischen Union, wonach bis zu dieser Höhe keinerlei Wettbewerbsverzerrung stattfindet. Der ökonomische Effekt für den Wirtschaftsstandort Wien ist nicht zu unterschätzen, erläutert Norbert Kettner: "Beim departure-Programm bewirkt nach Meinung von Wirtschaftsexperten ein Fördereuro bis zu vier private Investeuros, wobei die volkswirtschaftlichen Multiplikatoreneffekte noch nicht berücksichtigt sind. Aufgrund gesicherter Daten der letzten Jahre wissen wir, dass im Forschungs- und Entwicklungsbereich ein Fördereuro inklusive Multiplikatorenwirkung das vierfache Investvolumen auslöst. Das bedeutet für unseren Themencall "Music to sell", dass die Fördermittel von knapp 720.000 Euro einen Gesamtinvestitionseffekt von rund 2,9 Mio. Euro auslösen, wenn man die volkswirtschaftlichen Multiplikatoreneffekte miteinbezieht. Und im Falle des offenen Förderprogramms steht einem Fördervolumen von rund 530.000 Euro ein Investitionseffekt von 2,2 Mio Euro gegenüber." Insgesamt betragen die Mittel der Wiener Wirtschafts- bzw. Technologieförderung 141 Mio. Euro, das Förderbudget, das departure zur Verfügung steht, beträgt insgesamt 4,2 Mio. Euro; 2004 wurden 1,7 Mio. eingesetzt, für 2005 sind 2,5 Mio. Euro vorgesehen. Ein Blick auf den Querschnitt der Geförderten der ersten beiden ausgeschriebenen Förderprogramme zeigt ganz klar, dass in den Bereichen Mode, Musik, Design und Multimedia ein enormes Potenzial vorhanden ist, das dem Wirtschaftsleben Wiens neue Impulse geben kann: Seien es nun die Modekreationen von Wendy und Jim, die vor kurzem bei der Prêt-à-Porter in Paris für Furore sorgten, seien es Online-Musikprojekte von durchaus traditionellen Unternehmen wie Doblinger oder den Trendsettern der freien Szene, materialrecords.com, seien es Design-Kreationen für Wein- Präsentationen oder neueste vernetzte Aktivitäten im Mode- und Designbereich. Man kann daher ohne Zweifel sagen, dass departure das erste österreichische Förderungsprogramm für Creative Industries ist, das seit seiner Gründung als erste Adresse für zielgruppengerechte Förderung gilt und wirtschaftlich nachhaltige Initiativen setzt. Nicht umsonst orientiert sich auch das Impuls-Programm des Bundes sehr stark an den inhaltlichen Vorgaben und Förderrichtlinien, die von departure erarbeitet wurden, und der Informationsaustausch bei verschiedenen Förderprojekten erfolgt ebenso in enger Kooperation wie der Einsatz der Fachjurymitglieder. Auch international sorgt die Arbeit von departure für großes Interesse, wie die Ambitionen Berlins zeigen, ein eigenes Kreativprogramm in enger Anlehnung an das Konzept von departure zu entwickeln. Wirtschaftsförderung, nicht Kultursubvention departure ist Unternehmensförderer und ersetzt in keiner Hinsicht Kulturförderungen oder Subventionen! Das Budget von departure schmälert daher auch um keinen Cent das Kulturbudget der Stadt, und kann daher auch nicht als Vorwand dienen, Kulturbudgets zu kürzen. Das heißt, dass departure-Förderprogramme ausschließlich aus dem Bereich der Wirtschaftsförderung und nicht aus dem Topf für Kulturförderung bestritten werden. Daher ist departure auch beim Wiener Wirtschaftsförderungsfonds angesiedelt und nicht im Kulturressort. Die Einreichung zum offenen Förderprogramm ist laufend möglich, drei- bis viermal pro Jahr entscheidet eine Jury über die eingereichten Projekte. Zusätzlich gibt es noch so genannte Themencalls, wo bestimmte Themen vorgegeben werden, zu denen Projektförderung in Anspruch genommen werden kann. Neben dem Kriterium der Kreativität ist vor allem die wirtschaftliche Nachhaltigkeit und Plausibilität wesentliche Grundlage für die Zusage von Förderungen durch departure. Das grundlegende Prinzip heißt Stärken stärken und nicht künstliche Biotope schaffen - analog den Förderprogrammen Biotech und Informationstechnologie. Es geht nicht darum, Künstlern Nebensubventionsschienen zu schaffen - diese sollen weiterhin im klassischen Sinne um Subventionen ansuchen -, sondern wirtschaftlich tragfähige Ideen weiterzuentwickeln. departure greift dabei auf die Erfahrung einer renommierten Fachjury zurück, die für die allgemeinen Förderungsprogramme zuständig ist bzw. wenn es sich um spezielle Förderprogramme wie "Music to sell" handelt, auf Spezialisten aus der Musik- und Produktionswirtschaft. Nach Überprüfung der Erfüllung formaler Förderkriterien entscheiden dann diese Fachleute, ob ein Projekt Zukunftschancen hat oder nicht. Erst dann kann eine Förderungszusage ausgesprochen werden. Die ersten geförderten Projekte zeigen, dass Kreative nicht eine Randerscheinung der Wirtschaft sind, sondern gerade in Wien essentieller Bestandteil der klassischen Wirtschaft sein können. Trotzdem zeigen die geförderten Unternehmen eine erstaunliche Bandbreite: vom Traditionsunternehmen, wie einem alteingesessenen Musikverlag bis hin zu ganz jungen Modeschöpfern, die eben erst ihre ersten Kollektionen vorgestellt haben. Wertschöpfung und Imagetransfer für Wien Der internationale Erfolg des Mode-Designerduos "Wendy und Jim" ist mit einem Auftritt bei der Pariser Prêt-à-Porter und mit der Eröffnung eines eigenen Outlets in Tokio zweifellos ein herausragendes Beispiel für einen Imagetransfer für Wien als Modestadt, Designzentrum und junge Metropole. Das Medienecho auf die Aktivitäten von Helga Schania und Hermann Frankhauser, die sich hinter dem Label Wendy und Jim verbergen, ist jedenfalls beeindruckend: Die renommierte "Liberation" widmete den beiden im Winter 2004 im "style special" ebenso eine große Bildreportage wie das italienische Magazin "suite" oder die international renommierte "fashion" und auch die Beilage "jetzt:" in der "Süddeutschen Zeitung" konnte und wollte nicht an den beiden vorbeigehen. In Japan haben Wendy und Jim beinahe schon Kult- Status, wie die japanischen Ausgaben von Harper's Bazar belegen. Marketinginitiativen wie das Projekt des Teamleaders Klein Records (gemeinsam mit Universal Music Austria), das der Zusammenführung und Bündelung der Exportaktivitäten dreier Musik- und Producing-Netzwerker im Rahmen von interdisziplinärer Zusammenarbeit dieser Firmen zur Steigerung der internationalen Konkurrenzfähigkeit der österreichischen Musikwirtschaft und des Musikstandortes Wien dienen soll, könnten eine Chance sein, um der internationalen wohlorganisierten Konkurrenz Paroli zu bieten und das Image Wiens als Musikstadt zu stärken. Dass nicht nur "junge" Unternehmen und Initiativen kreatives Potential haben, zeigt das Beispiel des alteingesessenen Musikverlags Doblinger. Der 1876 gegründete Notenverlag mit Sitz im Zentrum von Wien ist eine der ersten Adressen in Sachen Noten und Partituren österreichischer und internationaler Komponisten wie Jenö Takács, Friedrich Cerha, Iván Eröd, Werner Pirchner, Roland Batik und Wolfgang Muthspiel. Mehr als 10.000 Werke liegen derzeit in gedruckter Form vor. Das Projekt www.music2print.at stellt einen neuen Vertriebsweg für die Noten dar: Es handelt sich um eine neue Internet-Plattform, die ab Ende 2005 online gehen wird und auf der bis Projektende (Ende 2007) ein Großteil der Verlagswerke gegen Gebühr zum digitalen Download angeboten wird. Die digitalisierten Werke werden bei jedem Verkaufsvorgang mit personalisierten Sicherheitseinrichtungen zum Copyright-Schutz versehen und anschließend zum Direktausdruck freigegeben. Die Komponisten erhalten ihren Verkaufsanteil abgerechnet und das Verbreitungspotential ihrer Werke steigt um ein Vielfaches - das Image Wiens als Musikstadt ebenso. Wirtschaftliche Kompetenz gefragt Von den Förderungswerbern wird ein gehöriges Maß an wirtschaftlicher Sachkenntnis gefordert. Es reicht nicht, bloß einige Zeilen zu einer Idee aufs Papier zu werfen und schon fließen die Förderungsgelder. Neben der Bereitstellung von wirtschaftlichen Eckdaten muss ein umfassender Businessplan vorgelegt werden, der auch hinsichtlich seiner wirtschaftlichen Plausibilität überprüft wird. Und dann hat die Fachjury das Wort. Die strengen Kriterien schlagen sich auch in konkreten Zahlen nieder: Für das erste offene Förderungsprogramm gab es 46 Einreichungen, von denen lediglich 6 Förderungsmittel erhielten, das entspricht in etwa 13%. Insgesamt verteilte sich die Zahl der Einreichungen überproportional auf den Bereich Multimedia, der mehr als 43% ausmachte. Die anderen Förderungswerber verteilten sich relativ gleichmäßig auf die Bereiche Design, Mode und Musik. Beim speziellen Call "Music to sell" gab es 36 Einreichungen mit 7 Förderzusagen, was knapp 20% entspricht. Wobei beim Call "Music to sell" auffällt, dass sehr viele vernetzte und themenübergreifende Projekte, die sich nicht unmittelbar mit der Produktion von Musik auseinandersetzen, zum Zug kommen. Insgesamt zeigt sich, dass sämtliche Förderungsnehmer auf seriöser wirtschaftlicher Basis agieren und trotz oft sehr unkonventioneller Projekte nicht als Exoten gleichsam ins "Freak- Eck" gestellt werden können. Vor allem im Bereich Mode ist eine bemerkenswerte Dichte an Qualität und Vielfalt zu erkennen, wobei sich auch zeigt, dass die in den letzten Jahren gesetzten Initiativen im Modebereich erste Früchte tragen. Beeindruckend ist auch die Vielfalt an Ideen im Musikbereich, wobei Wien seinem Ruf als Musikstadt unter neuen Vorzeichen wieder voll gerecht wird. Dass der Bereich Multimedia traditionell einen sehr hohen Anteil an Projekteinreichungen hat, resultiert nicht zuletzt aus der starken öffentlichen Breite in der Rezeption derartiger Projekte. Was die Definition von strengen Qualitätskriterien umso dringender erfordert. Informationen: http://www.departure.at/ |
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