Europäische Forscher in den USA wünschen mehr Kontakt mit Europa  

erstellt am
21. 02. 05

Brüssel (eu-int) - In den USA arbeitende EU-Forscher haben das Projekt eines für sie konzipierten Informationsnetzes enthusiastisch aufgenommen. Nach einer Erhebung der Europäischen Kommission bei Forschern aus EU-Ländern, die in den USA tätig sind, erklärten über 90% der 2000 Personen, die ihre Antworten übermittelten, dass sie engere Kontakte mit Europa begrüßen würden. Die Europäische Kommission hat sich daher bereit erklärt, ein Networking- und Informationsinstrument unter der Bezeichnung ERA-Link zu entwickeln, das bis zum Ende des Jahres funktionsfähig sein soll. ERA-Link wird in den USA arbeitenden europäischen Wissenschaftlern Zugang zu Informationen über Karrierechancen und Möglichkeiten der Forschungsfinanzierung in Europa sowie über Angebote für die Zusammenarbeit mit EU-Laboratorien, Studentenaustausch und Gastprofessuren geben. Es wird ihnen auch die Aufnahme von Kontakten zu anderen in den USA tätigen europäischen Forschern und die Veranstaltung regelmäßiger Treffen zwischen ihnen ermöglichen.

Janez Potoc(nik, Mitglied der Europäischen Kommission und zuständig für Wissenschaft und Forschung, erklärte hierzu: “Es ist wichtig, Forschern die Möglichkeit einer Auslandstätigkeit zu geben, um einen Austausch von Ideen in unserer wissenschaftlichen Gemeinschaft zu fördern. ERA-Link wird es europäischen Wissenschaftlern, die in den USA tätig sind, gestatten, Kontakt zu halten und vielleicht später einmal zurückzukehren. Das Netz wird es auch erleichtern, engere Verbindungen zwischen der europäischen und der amerikanischen Forschungsgemeinschaft aufzubauen, was nur von Vorteil sein kann.”

Die Erhebung bei europäischen Forschern in 49 der 50 amerikanischen Bundesstaaten, die sowohl im öffentlichen wie im privaten Sektor tätig sind, ergab, dass das Interesse an Informationen über Forschungsfinanzierung in Europa am größten war, gefolgt von Informationen über Karrieremöglichkeiten. Im allgemeinen war eine große Bereitschaft zu erkennen, sich künftig intensiver für die europäische Forschung zu engagieren und dazu beizutragen. Großes Interesse bestand auch an Kontakten zu anderen europäischen Forschern in den USA.

Die Initiative wurde heute bei der Konferenz der American Association for the Advancement of Science (AAAS) in Washington bekannt gegeben. Dieses Jahr ist auf dieser jährlich staatfindenden Konferenz die bisher stärkste Beteiligung der EU-Forschung zu verzeichnen, mit einer Reihe gemeinsamer EU-USA-Symposien zu Themen von gemeinsamem Interesse wie Forschungsbewertung im Hinblick auf Politikgestaltung, Einstellung der Öffentlichkeit und Interesse für Wissenschaft, Chancenausbau bei wissenschaftlichen Karrieren und Risikoübernahme in der Forschung.

Nach der heutigen Ankündigung werden die Europäische Kommission und die Mitgliedstaaten der EU nun mit der Arbeit an der nächsten Phase des Projekts beginnen, nämlich der Entwicklung des eigentlichen elektronischen Netzes. ERA-Link soll bis zum Ende des Jahres funktionsfähig sein.
     
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