Brüssel (eu-int) - In den USA arbeitende EU-Forscher haben das Projekt eines für sie konzipierten
Informationsnetzes enthusiastisch aufgenommen. Nach einer Erhebung der Europäischen Kommission bei Forschern
aus EU-Ländern, die in den USA tätig sind, erklärten über 90% der 2000 Personen, die ihre Antworten
übermittelten, dass sie engere Kontakte mit Europa begrüßen würden. Die Europäische Kommission
hat sich daher bereit erklärt, ein Networking- und Informationsinstrument unter der Bezeichnung ERA-Link zu
entwickeln, das bis zum Ende des Jahres funktionsfähig sein soll. ERA-Link wird in den USA arbeitenden europäischen
Wissenschaftlern Zugang zu Informationen über Karrierechancen und Möglichkeiten der Forschungsfinanzierung
in Europa sowie über Angebote für die Zusammenarbeit mit EU-Laboratorien, Studentenaustausch und Gastprofessuren
geben. Es wird ihnen auch die Aufnahme von Kontakten zu anderen in den USA tätigen europäischen Forschern
und die Veranstaltung regelmäßiger Treffen zwischen ihnen ermöglichen.
Janez Potoc(nik, Mitglied der Europäischen Kommission und zuständig für Wissenschaft und Forschung,
erklärte hierzu: “Es ist wichtig, Forschern die Möglichkeit einer Auslandstätigkeit zu geben, um
einen Austausch von Ideen in unserer wissenschaftlichen Gemeinschaft zu fördern. ERA-Link wird es europäischen
Wissenschaftlern, die in den USA tätig sind, gestatten, Kontakt zu halten und vielleicht später einmal
zurückzukehren. Das Netz wird es auch erleichtern, engere Verbindungen zwischen der europäischen und
der amerikanischen Forschungsgemeinschaft aufzubauen, was nur von Vorteil sein kann.”
Die Erhebung bei europäischen Forschern in 49 der 50 amerikanischen Bundesstaaten, die sowohl im öffentlichen
wie im privaten Sektor tätig sind, ergab, dass das Interesse an Informationen über Forschungsfinanzierung
in Europa am größten war, gefolgt von Informationen über Karrieremöglichkeiten. Im allgemeinen
war eine große Bereitschaft zu erkennen, sich künftig intensiver für die europäische Forschung
zu engagieren und dazu beizutragen. Großes Interesse bestand auch an Kontakten zu anderen europäischen
Forschern in den USA.
Die Initiative wurde heute bei der Konferenz der American Association for the Advancement of Science (AAAS) in
Washington bekannt gegeben. Dieses Jahr ist auf dieser jährlich staatfindenden Konferenz die bisher stärkste
Beteiligung der EU-Forschung zu verzeichnen, mit einer Reihe gemeinsamer EU-USA-Symposien zu Themen von gemeinsamem
Interesse wie Forschungsbewertung im Hinblick auf Politikgestaltung, Einstellung der Öffentlichkeit und Interesse
für Wissenschaft, Chancenausbau bei wissenschaftlichen Karrieren und Risikoübernahme in der Forschung.
Nach der heutigen Ankündigung werden die Europäische Kommission und die Mitgliedstaaten der EU nun mit
der Arbeit an der nächsten Phase des Projekts beginnen, nämlich der Entwicklung des eigentlichen elektronischen
Netzes. ERA-Link soll bis zum Ende des Jahres funktionsfähig sein. |