Eisl: 2005 - ein Naturschutz-Jubiläumsjahr für Salzburg / Biotopkartierung
weit fortgeschritten
Salzburg (lk) - Gebiete im Ausmaß von exakt 227.177 Hektar stehen im Land Salzburg unter Naturschutz
– das bedeutet rund ein Drittel der Landesfläche von 7.153,9 Quadratkilometern. Das heurige Jahr 2005 gilt
als großes Jubiläumsjahr für Österreich. „Aber auch für die Geschichte des Naturschutzes
in Salzburg verbinden sich mit diesem Jahr einige wesentliche Ereignisse“, informierte Naturschutzreferent Landesrat
Sepp Eisl am Freitag (18. 02.): Vor 90 Jahren wurde das erste Gesetz zum Schutz der Alpenflora in Salzburg erlassen.
Vor 50 Jahren wurden die „Hainbuche im Garten des Bezirksgerichtes“ und die „Linde am Kirchenplatz“ in St. Gilgen
als erste Naturdenkmäler nach dem Krieg ausgewiesen. 1955 begründete der Europarat das Europäische
Naturschutzdiplom, das 1967 als erstem Naturdenkmal Österreichs den Krimmler Wasserfällen verliehen wurde.
Vor 30 Jahren entdeckte Johanna Gressel das Brutgebiet des Rotsternigen Blaukehlchens im Hundsfeldmoor in Obertauern
– weltweit das einzige Brutgebiet dieses Vogels. Vor 20 Jahren wurde die Landesumweltanwaltschaft in Salzburg eingerichtet,
und vor zehn Jahren begann man anlässlich des Beitritts zur Europäischen Union mit der Einrichtung des
Europäischen Schutzgebietssystems „Natura 2000“.
Rund die Hälfte der insgesamt 227.177 Hektar geschützten Fläche, nämlich 105.750 Hektar, nehmen
die 55 Landschaftsschutzgebiete ein. Teil dieser Landschaftsschutzgebiete sind auch zwei Naturparks (Untersberg,
Riedingtal) und zwei Pflanzenschutzgebiete (Untersberg, Obertauern) mit einer Gesamtfläche von 2.703 Hektar
bzw. 6.881 Hektar. Der Nationalpark Hohe Tauern weist eine Größe von 80.510 Hektar auf (53.747 Hektar
Kernzone, 26.763 Hektar
Außenzone); außerdem gibt es noch drei Sonderschutzgebiete mit insgesamt 3.141 Hektar Fläche.
Weiters weist die Statistik für Salzburg 22 Naturschutzgebiete mit einer Größe von insgesamt 36.527
Hektar, 221 Naturdenkmäler mit insgesamt 2.620 Hektar sowie 114 Geschützte Landschaftsteile mit 1.668
Hektar aus. In dieser Aufstellung sind auch die meisten Natura-2000-Gebiete enthalten, zumal diese bereits in der
Regel als geschützter Landschaftsteil, Landschafts- oder Naturschutzgebiet ausgewiesen sind.
Mehr als 56.000 Biotope in der Datenbank
Um im Land Salzburg einen exakten Überblick über wertvolle Lebensräume zu erhalten, wurde vor rund
einem Jahrzehnt mit einer landesweiten Biotopkartierung begonnen. Die Arbeiten sind in der Zwischenzeit weit fortgeschritten:
Mit Ausnahme von Teilen des Pinzgaus sind die Erhebungen bereits in allen Landesteilen abgeschlossen. Aktuell wird
an den Kundmachungen gearbeitet, wobei hier der Schwerpunkt im Lungau und im Tennengau liegt.
Entsprechend den Arbeitsfortschritten wächst auch der Datenbestand enorm an: Derzeit enthält die Biotopkartierungs-Datenbank
in der Naturschutzabteilung des Landes Beschreibungen von rund 56.500 Biotopen. Allein im Flachgau werden rund
11.700 Biotope ausgewiesen. Im Pinzgau sind es 15.500. Es folgen der Pongau (11.000), der Lungau (8.800), der Tennengau
(8.300) und die Stadt Salzburg (1.200). |