Stronach will Betrieb für Hunderte Mitarbeiter bauen und in Schloss Reifnitz Manager schulen
– LH Haider "carinthifiziert" "Kärntenfreund" Stronach mit Urkunde von 1597
Klagenfurt (lpd) - Der Autozulieferkonzern Magna International wird in Kärnten ein Werk bauen.
Das erklärten Donnerstag (17. 02.) Abend Magna-Boss Frank Stronach und Generaldirektor Siegfried Wolf bei
einer Veranstaltung im Villacher Congress Center. Als mögliche Standorte für den mehrere hundert Mitarbeiter-Betrieb
wurden Villach-Federaun, Klagenfurt-Ebenthal, Friesach und St. Andrä im Lavanttal genannt. Ein weiteres Vorhaben
Stronachs in Kärnten ist die Errichtung eines Managementschulungs- und Erholungszentrum in Schloss Reifnitz
am Wörthersee.
Laut Wolf soll die Kärntner Magna-Produktionsstätte im Bereich Mechatronic tätig sein und Elektrik-
sowie Elektronikkomponenten für Fahrzeuge herstellen. Stronach zeigte sich zuversichtlich, dass man bald die
entsprechenden Genehmigungen und Baugründe haben werde und "dann sind wir schon da mit den Baggern".
In Schloss Reifnitz möchte Stronach Managementschulungen durchführen, und dabei hohen Vertretern internationaler
Unternehmen zeigen, "wie wunderbar die Region ist". Er bezeichnete Kärnten als "schönes
Land" und den Wörthersee als "Perle": "Bestes Umfeld" also, um "beste Manager
anzuziehen und hier zu behalten". Für Kärnten könnten sich über das Schulungszentrum einige
Betriebsansiedlungen ergeben, meinte der Magna-Boss und verwies auf die "fleißigen und bodenständigen
Leute" Kärntens sowie auf die Regierung die sehr bemüht sei Arbeitsplätze zu schaffen.
Stronachs drei Gründe, auf Kärnten zu setzen, seien seine Mutter, die aus diesem Land stamme, die gute
Kooperation mit der Landesregierung - vor allem mit Landeshauptmann Jörg Haider - sowie der "gute Kärnten-Botschafter"
Franz Klammer, mit dem er öfter Golf spiele.
Generaldirektor Wolf betonte, dass "Magna made in Kärnten braucht". Sein Konzern setze auf Österreich,
weil man überzeugt sei, dass das Gesamtpaket stimme. Trotzdem müsse sich Österreich laufend für
den globalen Standortwettbewerb fit machen. Wolf erklärte weiters, dass Magna zu den Regionen mit seinen Standorten
ein "konstruktives und partnerschaftliches Verhältnis" habe. Enorme Vorteile würde es auch
für Zulieferbetriebe in direkter Umgebung der Magna-Werke geben. So greife man beispielsweise in Graz auf
1.800 Zulieferer für Produktionsmaterial sowie auf 1.500 Zulieferer für Nicht-Produktionsmaterial bzw.
Dienstleister zurück.
Über Magna International mit seinen sieben Produktgruppen erklärte Wolf, dass der Konzern einer der weltweit
größten Zulieferer im automobilen Bereich sei und über das breiteste Leistungsspektrum in der gesamten
Zulieferindustrie verfüge. In den 268 Betrieben rund um die Welt beschäftige man 81.700 Mitarbeiter,
davon 14.000 in Österreich. Als Jahresumsatz gab der Generaldirektor über zwanzig Milliarden Euro an.
Ein besonders Geschenk für "Kärntenfreund" Frank Stronach hatte Landeshauptmann Jörg Haider
im Gepäck. Er hatte dem Landesarchiv aufgetragen, Ahnenforschung zu betreiben und Hinweise auf Stronachs Kärntner
Wurzeln zu suchen. Gefunden wurde eine im Kloster Viktring verfasste Urkunde vom 15. Jänner 1597, die einen
Leonhard Strohsack zu Kerbach nannte. Die Originalurkunde überreichte der Landeshauptmann dem Magna-Boss und
sprach von einer "gelungenen Carinthifizierung". |