Wunschtermin für die Wahl: März 2006
Wien (rk) - Bürgermeister Dr. Michael Häupl beschäftigte sich
in seinem Referat im Rahmen der SPÖ-Klubtagung in Rust am Donnerstag (17. 02.) mit Wirtschaft, Integration,
Gesundheit und Bildung als zentralen Fragen der Kommunalpolitik in Wien. Häupl betonte, dass in der Stadt
gute Arbeit geleistet wurde und geleistet werde. Die SPÖ sei auch in Zukunft der Garant dafür. Für
die kommende Gemeinderatswahl nannte er den Wunschtermin März 2006, da es sinnvoll sei, für die Stadt
in der vollen Legislaturperiode weiter zu arbeiten. Wenn allerdings die Bundesregierung aufgrund ihres Zustandes
und Agierens ihn dazu zwinge, so werde man die nötige Flexibilität bezüglich des Wahltermines an
den Tag legen. Er wolle den Wienern in diesem Fall ein Jahr Wahlkampf ersparen, sagte Häupl.
Wiener fühlen sich in Wien wohl
Generell, so der Bürgermeister, sei Wien eine Stadt, in der sich die Bürger wohl fühlen.
Das beruhe auf der Politik der SPÖ, die in allen Bereichen, von der Wirtschaft über die Integrationspolitik,
die Gesundheitspolitik, die Bildungspolitik, die Wohnungspolitik, die Maßnahmen bezüglich der öffentlichen
Infrastruktur und die Kulturpolitik um die Bürger und um die Stadt bemüht sei.
Im Detail beschäftigte sich Häupl zunächst mit der Wirtschaftspolitik. Der Finanzausgleich sei gut
gelungen, die Wohnbauförderung konnte erhalten werden, so Häupl, in der Gesundheitsfinanzierung sei ein
wichtiger Anfang gesetzt worden. Hier sei allerdings für die Zukunft mehr Geld notwendig, um eine sozial gerechte
Gesundheitspolitik und die entsprechende Betreuung der älteren Generation zu gewährleisten.
An der Politik des Bundes kritisierte Häupl, dass derzeit zwar die Defizite steigen, aber keine neuen Werte
geschaffen werden und die Bürger zahlreichen Belastungen ausgesetzt seien. Im Gegensatz zum Bund setze die
Stadt Wien auf Investitionen, um die Wirtschaft anzukurbeln. Inzwischen seien die öffentlichen Investitionen
der Stadt Wien doppelt so hoch wie die des Bundes. Es seien eben Ausgaben in die Infrastruktur, in die Umwelt und
in die Kultur usw. notwendig, um Arbeitsplätze zu schaffen. Der Wille zum Gestalten, zum sozialen Zusammenhalt
sei ein Kennzeichen der Politik der Wiener SPÖ. Wien wende 2,5 Milliarden Euro Investitionen für verschiedene
Bereiche auf, für die Forschung und Entwicklung stehen 100 Millionen Euro bereit. Ein Ergebnis dieser Politik
sei, dass in Wien inzwischen die Arbeitslosigkeit sinke, während sie auf Bundesebene steige. Mit einem Paket
von weiteren 70 Millionen Euro, das bei der Regierungsklausur in Pamhagen beschlossen wurde, löse die Stadt
nun 100 Millionen Euro weitere Investitionen aus, die vor allem Klein- und Mittelbetrieben zugute kommen. Alle
entsprechenden Wirtschaftdaten weisen Wien heute als führend in Österreichs aus, so Häupl.
Bildungspolitik: Konsequenzen aus PISA
Im Bereich der Bildungspolitik betonte Häupl, es seien die Konsequenzen aus PISA zu ziehen: Und zwar
in der Form, dass die Vermittlung an den Schulen grundlegend den Erfordernissen der Zeit anzupassen sei. Österreich
müsse sich in dieser Frage an den erfolgreichen Nationen in diesem Bereich orientieren und eine "Schule
des 21. Jahrhunderts" anstreben. Es sei ein radikaler Kurswechsel zum bisher vor allem von der ÖVP vertretenen
Kurs nötig. Es gelte auch, die Funktion der Bildung für die Ökonomie zu begreifen. In diesem Sinn
seien auch notwendige Mittel für die Universitäten wie in allen Bereichen des Schulwesens bereit zu stellen.
Weltoffenheit und Integration
Wien sei heute eine internationale Stadt, sagte Häupl. Die Frage der Weltoffenheit und die Frage der
Integrationspolitik müssten in diesem Zusammenhang als zentrale Themen in der Stadt gesehen werden. Es gelte,
bereits in Kindergärten und in Schulen entsprechende Voraussetzungen zu schaffen, zwischen den Religionen
und Kulturen entsprechende Kontakte zu knüpfen. Dies alles sei eine wichtige Aufgabe für die Kommunalpolitik,
bei der sich die SPÖ unabdingbar selbst treu bleiben müsse. Es gebe die Pflicht, jenen zu helfen, die
Hilfe brauchen, allerdings müsse man auch gegen den Missbrauch dieser Hilfe und gegen das Verbrechen eintreten.
Häupl richtete in diesem Zusammenhang abermals das Angebot an Innenministerin Liese Prokop in Fragen der Sicherheit
und der Erstellung eines neuen Asylgesetzes zusammenzuarbeiten.
Abschließend appellierte Häupl an die politischen Mitbewerber in der Stadt, sich zu Wien zu bekennen
und die Stadt nicht zu denunzieren. Er richtete in diesem Zusammenhang auch die Einladung zur Kooperation an die
anderen Parteien, allerdings sei die SPÖ auch in der Lage, alleine gut für die Stadt zu arbeiten.
Oxonitsch: Starkes Team für ein starkes Wien
In seinen einleitenden Worten hatte bereits Klubobmann Christian Oxonitsch vor Bürgermeister Häupl darauf
hingewiesen, dass mit der derzeitigen politischen Führung ein "starkes Team für ein starkes Wien"
arbeite. Dieses Team sei in der Lage, glaubwürdige Lösungen für die Stadt, für die Wienerinnen
und Wiener zu finden. Es gebe eine gute Entwicklung in den verschiedensten Bereichen, von Wohnen mit dem Bau von
5.000 Wohnungen jährlich über den Ausbau der Verkehrsinfrastruktur bis hin zur Integrationspolitik, zur
Zusammenarbeit in der Region und mit den Nachbarländern, sagte Oxonitsch. Die SPÖ Wien trage gerne Verantwortung
und sie werde das auch in Zukunft gerne tun. |