Wien (rk) - Bis einschließlich 3. Juni läuft im Ausstellungskabinett der Wiener Stadt- und Landesbibliothek
die sehenswerte Schau "Off limits", die sich mit Freizeit und Alltag der amerikanischen Besatzungssoldaten
in Wien von 1945 bis 1955 auseinandersetzt.
Inhaltlich konzipiert durch den Historiker und Bibliotheks-Mitarbeiter Hubert Prigl illustriert "Off limits"
entlang von acht Themenschwerpunkten, darunter etwa die Clubs der Amerikaner, ihre Sportveranstaltungen oder ihre
privaten Beziehungen zur Wiener Zivilbevölkerung, den Alltag der US-Army. Anders als in anderen zeithistorischen
Ausstellungen, die oftmals den Blick der Wiener Bevölkerung auf die Besatzungssoldaten zeigen, ermöglicht
"Off limits" - ein in der Besatzungszeit oftmals verwendeter Begriff zwecks Zutrittsmöglichkeit
- den gegenteiligen Blick: Die Plakate - allesamt aus dem umfangreichen Plakatarchiv der Bibliothek entnommen -,
aber auch die vielen durch Prigl gezeigten Privatphotos ehemaliger US-Soldaten geben einen, von Markus Reuter adäquat
und klar gestalteten, Einblick in das recht fröhlich wirkende Kultur- und Freizeitprogramm der GIs. Vier speziell
herausgehobene Biographien von einem US-Soldaten, einem Wiener Musiker und zwei Wienerinnen mitsamt teils abhörbaren
Interviews bringen eine persönliche "Note" in die Schau. Neben Plakaten und privaten, teils farbigen
Aufnahmen von US-Soldaten runden ein privat aufgenommener Film, Zeitungsartikel und diverse Pässe und Legitimationen
aus jener Zeit die Schau ab. Zeitgleich zur Schau im Ausstellungskabinett im Rathaus wird in der Hauptbücherei
am Gürtel ein Schwerpunkt zum Thema "Printmedien 1945 bis 1955" anhand der US-Wandzeitung "Amerika
ruft Österreich" präsentiert. Zur Ausstellung "Off limits" wurde ein entsprechender, gut
170 Seiten starker Katalog aufgelegt. Er ist in der Stadt- und Landesbibliothek erhältlich und kostet EUR
10.
Wiener Stadt- und Landesbibliothek
Rathaus, Stiege 4, 1. Stock
Öffnungszeiten: Mo. Bis Do. 9.00 bis 18.30 Uhr, Fr. 9.00 bis 16.30 Uhr, freier Eintritt |