Wien (bmf) - Die Wirtschaftsprüfungs- und Unternehmensberatungsgesellschaft KPMG kritisiert in einer
kürzlich präsentierten Studie die Bekämpfung der Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung in
Österreich.
Nachdem der Kampf gegen jede Form der Finanzkriminalität und des Organisierten Verbrechens eines der zentralen
Anliegen der Bundesregierung darstellt, begrüßt das Finanzministerium, dass sich KPMG und die breite
Öffentlichkeit mit diesem aktuellen und wichtigen Thema auseinandersetzen. Es bedarf jedoch einiger Klarstellungen
in Bezug auf die Ergebnisse der Studie:
Der Vorwurf, dass die heimischen Banken den Kampf gegen die Geldwäsche nicht ernst genug nehmen, kann aus
Sicht des Finanzministeriums nicht bestätigt werden. Das Engagement und Problembewusstsein der österreichischen
Institute wird auch durch die starke Zunahme der Meldungen verdächtiger Transaktionen an die Geldwäschemeldestelle
im letzten Jahr bewiesen.
Auch von Seiten des Gesetzgebers wurde ein schlagkräftiges System aufgebaut: Österreich hat alle Empfehlungen
der Financial Action Task Force on Money Laundering (FATF) voll umgesetzt und nimmt als eines von 31 Mitgliedsländern
der FATF eine aktive Rolle in der Entwicklung neuer internationaler Standards ein. Derzeit wird in der Europäischen
Union an einer 3. Geldwäsche-Richtlinie gearbeitet; Österreich hat – im Gegensatz zu manch anderen Mitgliedstaaten
der EU – die 2. Geldwäsche-Richtlinie aus 2001 vollständig umgesetzt. Die umfassende Erfüllung aller
internationalen Vorgaben wurde auch durch eine Prüfung Österreichs im Jahr 2004 durch den Internationalen
Währungsfonds bestätigt.
Die erfolgreiche Bekämpfung der Geldwäsche in Österreich hat ihre Grundlage auch in der guten und
engen Zusammenarbeit aller mit diesem Thema betrauten Behörden und Institutionen. Dazu zählen unter anderem
die Geldwäschemeldestelle im Bundeskriminalamt, das Finanzministerium, das Justizministerium, die Finanzmarktaufsicht,
die Österreichische Nationalbank, die Wirtschaftskammer und die Geldwäschebeauftragten der heimischen
Institute. Die österreichische Regierung wird auch in Zukunft diese enge Kooperation aktiv vorantreiben und
weiterhin alle internationalen Standards möglichst rasch und effektiv in die nationale Gesetzgebung umsetzen. |