Wien (rk) - Stadtrat a. D. und Ex-Finanzminister Rudolf Edlinger feiert am 20. Februar seinen 65. Geburtstag.
Edlinger hat in verschiedenen Funktionen die Politik in Wien und auch im Bund wesentlich mitgeprägt. Er war
von 1986 bis 1994 Stadtrat für Wohnbau und Stadterneuerung und von 1994 bis 1996 Stadtrat für Finanzen
und Wirtschaftspolitik in Wien, von 1997 bis 2000 war er Finanzminister.
Am 20. Februar 1940 in Wien geboren, erlernte er den Beruf des Litographen, in Abendkursen absolvierte er die Handelsschule
und den Hochschullehrgang für Werbung und
Rudolf Edlinger
Foto: Pressefoto Votava |
Verkauf an der Wirtschaftsuniversität Wien. Zunächst als Bezirkssekretär in Währing, dann als
Landesparteisekretär (bis 1981) für die SPÖ tätig, wurde Edlinger 1969 Wiener Landtagsabgeordneter
und Gemeinderat. Er blieb bis 1986 in dieser Funktion , die letzten fünf Jahre war er Klubobmann der sozialdemokratischen
Fraktion.
Als Stadtrat für Wohnbau und Stadterneuerung - von Juni 1986 bis November 1994 - forcierte Edlinger die öffentlich
geförderte Wohnhaussanierung. Im Zuge der "sanften Stadterneuerung" wurden auch die großen
kommunalen Wohnhausanlagen der Zwischenkriegszeit modernisiert. Insgesamt wurde der geförderte Wohnbau im
Zuge einer neuen Stadtentwicklungsperiode auf jährlich 10.000 Einheiten verdoppelt, eine neue gesetzliche
Basis für Wohnbauförderung - und Sanierung geschaffen, die Bürgerinformation im Wohnungswesen weiterentwickelt
und die Mietermitbestimmung in den kommunalen Wohnbauten eingeführt.
Von November 1994 bis November 1996 war Rudolf Edlinger Stadtrat für Finanzen und Wirtschaftspolitik unter
Einbeziehung der Wiener Stadtwerke. Die Verbesserung der kommunalen Verkehrsinfrastruktur, eine aktive kommunale
Arbeitsplatzpolitik mit öffentlicher Investitions- und Fördertätigkeit sowie der beginnende Umbau
Wiens zur Technologie- und Innovationsmetropole kennzeichnen diese Periode. Die Wiener Budgetentwicklung konnte
stabil gehalten werden.
Als 15. Finanzminister der Zweiten Republik wirkte Edlinger von Jänner 1997 bis Februar 2000. Mit dem Budgetvollzug
1997 sicherte er Österreichs Teilnahme an der Wirtschafts- und Währungsunion, als Vorsitzender des Finanzministerrates
ECOFIN gelang ihm während der EU-Präsidentschaft Österreichs im 2. Halbjahr 1998 die Konstituierung
eines informellen Arbeitsgremiums der 11 Euro-Teilnehmerstaaten zur Koordinierung der Wirtschaftspolitik. Er unterzeichnete
am 31. Dezember 1998 in Brüssel auch als Ratspräsident des ECOFIN die historische Verordnung mit der
unwiderruflichen Festlegung der Wechselkurse der elf Währungen der Euro-Teilnehmerstaaten zum Euro. Eine von
Edlinger ausgearbeitete Steuerreform trat am 1. Jänner 2000 in Kraft.
Edlinger ist auch heute noch politisch aktiv. Er ist Vizepräsident und Wiener Landesvorsitzender des Pensionistenverbandes
Österreich. |