Rieder: 15 Mio Euro für Fachhochschulen bis 2009  

erstellt am
17. 02. 05

Mehr Wettbewerb, höhere Ausbildungsqualität und bessere Abstimmung auf die Bedürfnisse der Wiener Wirtschaft
Wien (rk) - "Die Wiener Fachhochschulen kommen nun nach dem dynamischen Wachstum der letzten Jahre in die Phase der Konsolidierung. Derzeit bilden die fünf Wiener Fachhochschulen über 5.000 Studenten aus, das ist etwa ein Viertel aller österreichischen Fachhochschul- studenten. Die Anzahl der Studierenden hat sich seit dem Jahr 2000 verdoppelt. Wiens Fachhochschulen bieten rund ein Viertel aller Hochschul- Studienplätze. Knapp die Hälfte der Studenten kommt aus anderen Bundesländern. Nach den Aufbaujahren geht es nun vor allem darum, das Angebot der Fachhochschulen konsequent qualitativ weiter zu entwickeln und auf die speziellen Bedürfnisse des Wirtschaftsstandortes Wien abzustimmen. Wir haben deshalb die Richtlinien für die Fachhochschul-Förderung komplett überarbeitet und ein neues, leistungsorientiertes Förderungssystem entwickelt. Im Mittelpunkt steht das Instrument der sogenannten Calls. Diese Förderungswettbewerbe, die sich in ähnlicher Weise bereits in der Technologieförderung bestens bewährt haben, garantieren, dass künftig auch in der Fach- hochschul-Förderung ausschließlich die besten von den Fachhochschulträgern eingereichten Projekte gefördert werden", erklärte Vizebürgermeister Dr. Sepp Rieder bei der Medien- konferenz zur Vorstellung der "Fachhochschul-Förderung Neu" am Mittwoch (16. 02.).

Qualitätsoffensive für die Lehre an den Fachhochschulen auch zur Unterstützung der Stärkefelder der Wiener Wirtschaft
Die neue Fachhochschul-Förderung wurde im Dezember 2004 vom Wiener Gemeinderat beschlossen. Die Richtlinien gelten für die Förderperiode 2005 bis 2009. Insgesamt stehen in diesem Zeitraum 15 Millionen Euro an Förderungsmitteln zur Verfügung. "Fünf Millionen davon investieren wir in Projekte zur Steigerung der Ausbildungsqualität der Studiengänge und für Projekte, die die Rahmenbedingungen für die Lehre an den Fachhochschulen verbessern. Jeweils drei Millionen Euro kommen Ausbildungsangeboten im Bereich Forschung & Entwicklung zu Gute sowie im Bereich für die Internationalisierung. Vier Millionen Euro stehen als Startförderung für neue technologiepolitisch wichtige Studiengänge, wie zum Beispiel zum Thema Automotive &Logistik oder in Hinblick auf die EU-Erweiterung bereit. Die ersten vier Calls werden noch im Jahr 2005 ausgeschrieben, zwei davon starten bereits Ende Februar. Mit dem neuen Fachhochschul-Förderprogramm schaffen wir ganz im Sinne unserer Bildungsoffensive hochwertige und zukunftsträchtige Qualifizierungsmöglichkeiten und sichern für die Wiener Wirtschaft ein ausreichendes Angebot an Fachkräften", so Rieder weiter.

Förderung für die Besten: Die ersten vier Calls starten 2005
Für das Jahr 2005 sind vier Fachhochschul-Calls mit einem Fördervolumen von insgesamt maximal fünf Millionen Euro geplant. Jeder dieser Förderungswettbewerbe wird über einen bestimmten Zeitraum zu einem vorgegebenen Thema ausgeschrieben. Die Qualität der Projekte wird von einer dem jeweiligen Thema entsprechend zusammengesetzten Expertenjury beurteilt, die dann die besten Projekte der Stadt Wien zur Förderung vorschlägt. Beurteilt wird von der Jury, wie gut die eingereichten Projekte den inhaltlichen Vorgaben entsprechen, aber auch nach Kriterien, wie Effizienz und Angemessenheit des Ressourceneinsatzes oder Gender Mainstraming Aspekten. Die ersten beiden Calls starten noch Ende Februar. Zwei weitere werden für den Start im Juni derzeit vorbereitet.

Die Calls werden von der Magistratsabteilung 27 - EU- Strategie und Wirtschaftsentwicklung abgewickelt. Dort sind auch die Anträge auf Förderung einzubringen bzw. die detaillierten Ausschreibungsbedingungen vorab erhältlich.

Fachhochschul-Call 1: "Gleiche Chancen für alle Studierende"
Über diesen Call werden Projekte gefördert, die der Verbesserung der Studienbedingungen von besonders belasteten oder bisher benachteiligten Studentengruppen dienen. Dazu gehören Studierende, die zum Beispiel das FH-Studium berufsbegleitend absolvieren, Studenten, deren höchster Bildungsabschluss in der Berufsreifeprüfung besteht oder auch Frauen in technisch- naturwissenschaftlichen Studiengängen. Dieser Call wird noch im Februar ausgeschrieben. Die Projekte können bis spätestens 12. Mai 2005 eingereicht werden. Die Juryentscheidung, welche der eingereichten Projekte gefördert werden, fällt dann bis spätestens Ende Juni 2005. Für diesen Call stehen insgesamt 1,5 Millionen Euro zur Verfügung.

Zwtl.: Fachhochschul-Call 2: "Automotive und Logistik"
Eingereicht werden können Ausbildungsprojekte, die den Automotive- und Logistik-Standort Wien stärken und an bestehende Wiener Technologie-, Internationalisierungs- und Forschungsinitiativen anknüpfen. Die eingereichten Projekte sollen das bestehende Ausbildungsangebot für Fachkräfte im Automotive und Logistik Bereich sinnvoll ergänzen. Die Fachhochschul-Träger können die Projekte bis spätestens 12. Mai 2005 einreichen. Die Juryentscheidung wird bis spätestens Ende Juni 2005 vorliegen. Für diesen Call stehen insgesamt 1,5 Millionen Euro zur Verfügung.

Fachhochschul-Call 3: "Forschungs- und Entwicklungsprojekte zur Steigerung des Ausbildungsstandards auf Hochschulniveau"
In diesem Call sind Forschungs- und Entwicklungsprojekte auch in Kooperation mit Partnern aus der Wirtschaft gefragt, die das Ausbildungsniveau an den Fachhochschulen auf Hochschulstandard bringen. Es können auch Projekte eingereicht werden, die der Vorbereitung von Projekten für die FHplus-Schiene des Bundes dienen. Der Call wird im Juni 2005 gestartet und bis Ende 2005 abgeschlossen sein. Ein Förderbudget von maximal einer Million Euro steht für diesen Call bereit.

Fachhochschul-Call 4: "EU-Erweiterung"
Bei diesem Call werden Projekte der Fachhochschul-Träger gefördert, die jene mit der Osterweiterung verbundenen neuen Chancen für den Wirtschafts-, Technologie- und Ausbildungsstandort Wien nutzen. Eine Million Euro stehen für diesen Call zur Verfügung.

Studentenanzahl seit dem Jahr 2000 verdoppelt - Mehr als 5000 Studenten werden an 5 Wiener Fachhochschulen ausgebildet
In Wien gibt es insgesamt fünf Fachhochschul-Träger: Die Fachhochschule des BFI, die Fachhochschule Technikum Wien, die Fachhochschul-Studiengänge der Wirtschaft - FHW (Wirtschaftskammer), die Fachhochschule Campus Wien sowie die LAUDER Business School.

Die fünf Wiener Fachhochschulen bieten insgesamt 5.243 Studienplätze und damit rund ein Viertel aller FH-Studienplätze in Österreich (23,8 %). Derzeit studieren exakt 5.038 Studenten an einer der fünf Wiener Fachhochschulen. Somit wird fast ein Viertel (24,4 %) aller Fachhochschulstudenten in Wien ausgebildet. Enorm ist der Anteil der Studenten, die aus den Bundesländern kommen. Er beträgt etwas mehr als 41 Prozent. Fast jeder zweite "Wiener" Fachhochschulstudent wohnt also nicht in der Bundeshauptstadt.

Bemerkenswert: Die Wiener Fachhochschulen haben den höchsten Anteil an Studenten und Studentinnen, die das FH-Studium berufbegleitend absolvieren und damit gleichzeitig voll im Berufsleben stehen. Während der Anteil dieser Studentengruppe in Österreich im Durchschnitt an den Fachhochschulen 28,4 Prozent beträgt, liegt er in Wien bei 53,5 Prozent.
     
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