Landwirtschaftliches Einkommen gestiegen  

erstellt am
17. 02. 05

Vorläufige Ergebnisse: Steigerung je Arbeitskraft 2004 real um 1,4%
Wien (statistik austria) - Ersten vorläufigen Berechnungen der Statistik Austria zufolge stieg das reale landwirtschaftliche Einkommen je Arbeitskraft in Österreich im Jahr 2004 um 1,4%.

Nominell betrug der Einkommenszuwachs je Arbeitskraft 3,1%. Diese Einkommens- verbesserung resultiert aus einem Anstieg des landwirtschaftlichen Faktoreinkommens um 2,1% bei gleichzeitiger Verringerung des landwirtschaftlichen Arbeitseinsatzes um 0,9%.

Die für die Einkommensentwicklung maßgeblichen Faktoren entwickelten sich folgendermaßen:

  • Der Produktionswert des landwirtschaftlichen Wirtschaftsbereichs stieg nominell um 2,2%.
  • Die Vorleistungen nahmen lt. den vorläufigen Berechnungen um 2,8%, die Abschreibungen um 1,2% zu.
  • Die als „sonstige Subventionen“ verbuchten, nicht produktspezifischen Direktzahlungen stiegen um 2,3%.
  • Der Rückgang des landwirtschaftlichen Arbeitseinsatzes setzte sich weiter fort (-0,9%).


Wertmäßige Zuwächse in der tierischen Erzeugung; deutlich höheres Erzeugungsvolumen in der pflanzlichen Produktion

Der Anstieg des Produktionswerts des landwirtschaftlichen Wirtschaftsbereichs (+2,2%) ist primär auf die Zuwächse in der tierischen Erzeugung (+4,0%) zurückzuführen. Der Wert der pflanzlichen Produktion lag hingegen trotz der guten Ernte infolge niedrigerer Erzeugerpreise nur geringfügig über dem Vorjahresniveau (+0,8%). Bei den nichtlandwirtschaftlichen Nebentätigkeiten, auf die 2004 rd. 7% des landwirtschaftlichen Gesamtproduktionswerts entfielen, geht die gegenständliche Vorschätzung von einem Rückgang um 0,6% aus. Einen geringen Einfluss auf die Einkommensentwicklung nahmen mit einem Anteil von unter 3% des Gesamtproduktionswerts die landwirtschaftlichen Dienstleistungen.

Im pflanzlichen Bereich konnte nach den hitze- und trockenheitsbedingten Einbußen des Jahres 2003 eine deutliche Ausweitung des Produktionsvolumens verzeichnet werden. Das Erzeugungsvolumen von Getreide (inkl. Körnermais) stieg um 25,4%, wobei bei allen Getreidearten Volumensteigerungen, die stärksten Zuwächse jedoch bei Roggen (+62,3%), Hartweizen (+53,3%) und Weichweizen (+48,5%), festzustellen waren.

Auch die übrigen Feldfrüchte profitierten - mit einzelnen Ausnahmen wie Ölkürbis - ebenso wie der Futter-, Gemüse- und Obstbau von der ohne nennenswerte Witterungsextreme abgelaufenen Anbau- und Erntesaison. So wurden deutlich mehr Raps (+54,9%), Sojabohnen (+13,6%) und Sonnenblumen (+9,5%) produziert als 2003. Höhere Erzeugungsvolumina waren auch im Hackfruchtbau (Kartoffeln: +25,3%, Zuckerrüben: +16,8%), bei den Eiweiß- (+28,5%) und Futterpflanzen (+10,0%) sowie bei Gemüse (+7,0%) zu verzeichnen. Das Produktionsvolumen von Obst lag geringfügig (+0,8%) über dem bereits guten Vorjahresergebnis, wobei u. a. bei den Tafeläpfeln eine überdurchschnittlich hohe Ernte eingebracht werden konnte. Bezüglich der Weinernte flossen in die gegenständliche Vorschätzung die Ergebnisse der dritten Vorschau der ehrenamtlichen Ernteberichterstatter der Statistik Austria ein, die von einer Erntemenge von rd. 2,6 Mio. hl (+4,3% gegenüber 2003) ausgehen.

Infolge der guten Ernten waren die Erzeugerpreise für pflanzliche Produkte - nach einem Anstieg im Vorjahr - fast durchwegs rückläufig. Speziell bei Getreide führten die europaweiten Rekordernten zu einem scharfen Preisrückgang (-23,4%). Bei den Zuckerrüben betrug der

Rückgang der Erzeugerpreise 10,0%, bei den Ölsaaten im Mittel 7,8%, bei den Eiweißpflanzen 8,6% und im Kartoffelbau 27,8%. Die Erzeugerpreise für Frischgemüse gaben durchschnittlich um 6,8%, jene für Obst um 6,6% (Tafeläpfel: -18,6%) nach. Im Durchschnitt fielen die Preise für pflanzliche Erzeugnisse um 7,8%. Der Wert der pflanzlichen Produktion stieg damit trotz der guten Erträge gegenüber 2003 lediglich um 0,8% an.

Ein wesentlicher Faktor für die Einkommensentwicklung im Jahr 2004 war der wertmäßige Zuwachs in der tierischen Erzeugung (+4,0%). Dieser war primär durch höhere Erlöse in der Schweinehaltung sowie den Anstieg des Produktionswerts von Milch bedingt.

Die Schweinepreise zogen nach dem massiven Einbruch im Jahr 2002, welcher sich in abgeschwächter Form bis ins Jahr 2003 hin fortsetzte, 2004 wieder an (+12,2%). Das Produktionsvolumen fiel um 1,4%. Der Produktionswert von Schweinen stieg damit um 10,7%.

Das Erzeugungsvolumen von Rindern fiel etwas geringer aus als 2003 (-0,6%), die Preise stiegen um 0,7%. Unter Berücksichtigung der Rinderprämien nahm der Produktionswert um 0,9% zu.

In der Milcherzeugung konnten sich die Erzeugerpreise 2004 nach den deutlichen Rückgängen in den Jahren 2002 und 2003 weitgehend behaupten (-0,3%). Das Produktionsvolumen von Milch lag lt. vorläufigen Berechnungen um 1,7% unter dem Vorjahresniveau. Infolge der Einführung der Milchprämie und der im Vergleich zum Vorjahr niedrigeren Zusatzabgabe ergibt sich ein wertmäßiger Anstieg der Milcherzeugung um 3,3%.

     
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