Kulturausschuss beschließt erste Tranche der Konzeptförderungen
- Mailath: "Reform hat Erneuerung zum Ziel"
Wien (rk) - Im Gemeinderatsausschuss für Kultur wurde am Dienstag die Finanzierung für
die ersten Vierjahresverträge (Konzeptförderung) für den Off-Theaterbereich beschlossen. Diese Vierjahresverträge
werden im Rahmen der Wiener Theaterreform nach internationalem Vorbild (Flandern) erstmals in Österreich eingeführt
und sollen bessere Rahmenbedingungen und vor allem mehr Planungssicherheit für die geförderten Gruppen
bzw. Häuser gewährleisten. Gleichzeitig soll durch den klar begrenzten Förderzeitraum (weitere Förderung
nur nach Einreichung eines neuen Konzeptantrags) neben der Bestätigung und Fortsetzung von Bewährtem
auch Chancengleichheit für neue Gruppierungen bzw. neue ästhetische Entwicklungen geschaffen werden.
"Die Theaterreform kommt jetzt in die konkrete Umsetzungsphase", sagte dazu Wiens Kulturstadtrat Andreas
Mailath- Pokorny. "Die Trennung zwischen Klein- und Mittelbühnen und Freien Gruppen ist gefallen. Erstmals
kommen nunmehr auch vermehrt Freie Gruppen ohne Haus in den Genuss langfristiger Förderungen, die in ihrer
Dotierung (in vielen Fällen Verdoppelungen der bisherigen Förderhöhen) qualitätsvolle Arbeit
für einen Zeitraum von vier Jahren ermöglichen. Damit ist ein klares Signal des Aufbruchs gesetzt. Die
Reform hat Erneuerung zum Ziel, nicht aber die Schließung von Häusern. Es wird mittelfristige Übergangslösungen
geben", so Mailath-Pokorny.
In einer ersten Tranche wurden gestern Vierjahresverträge für folgende Institutionen beschlossen:
* Bislang Dreijahresverträge, nunmehr Vierjahresverträge:
Tanzquartier Wien: 2.900.000 Euro (bisher 2.900.000)
Netzzeit: 400.000 (bisher 327.000)
Showinisten: 100.000 Euro (bisher 72.000)
Kabinetttheater: 50.000 Euro (bisher 36.000)
* Bislang Projektförderung bzw. Jahresförderung, nunmehr
Vierjahresverträge:
Wiener Taschenoper: 275.000 (bisher 100.000)
Companie Willi Dorner: 150.000 Euro (bisher 75.000)
Dans. Kias: 150.000 Euro (bisher 73.000)
Tanz Company Gervasi: 125.000 Euro (bisher 90.000)
Superamas: 100.000 Euro (bisher 20.000)
Für fünf Institutionen wird es - dem Vorschlag der Wiener Theaterjury folgend - im Rahmen eines zweistufigen
Verfahrens eine Fortschreibung der bisherigen Förderungen bis Saisonende 2006/2007 geben. In Gesprächen
mit den jeweiligen Theaterleitungen sollen innerhalb dieses Jahres die Weichen für die zukünftige Bespielung
(mittelfristige Überführung in ein Intendantenmodell mit Ausschreibung und begrenzter Laufzeit) neu gestellt
werden. In diesem Zusammenhang wurden folgende Förderungen beschlossen: Odeon (690.000 Euro), Theater Kosmos
(363.000 Euro), Theater des Augenblicks (200.000 Euro).
Weitere von der Theaterjury empfohlene Konzeptförderungen werden dem Gemeinderatsausschuss in den nächsten
Wochen vorgelegt. |