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Umweltpolitk / Inkrafttreten des Kyoto-Protokolls |
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erstellt am
16. 02. 05
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Pröll:
Wichtiger Schritt für internationalen Klimaschutz
Wien (bmlfuw) - „Das Inkrafttreten des Kyoto-Protokolls bringt den internationalen Klimaschutz einen
wichtigen Schritt vorwärts. Ab nun sind die zwischen bisher 141 Staaten vereinbarten Spielregeln für
den Klimaschutz verbindlich. Österreich hat sich verpflichtet, seinen CO2-Ausstoß um 13 Prozent gegenüber
1990 reduzieren. Bund und Länder haben in der Österreichischen Klimastrategie konkrete Maßnahmen
vereinbart, wie wir unser Ziel bis 2012 erreichen können. Diese Vorgaben gilt es konsequent umzusetzen“, erklärte
Umweltminister Josef Pröll.
Nachdem Russland das Kyoto-Protokoll Ende Oktober 2004 ratifiziert hat, gibt es erstmals völkerrechtlich verbindliche
Obergrenzen für den Ausstoß von Treibhausgasen. Die Industrieländer sind ab 16. Februar 2005 verpflichtet,
ihre gemeinsamen Emissionen der wichtigsten Treibhausgase im Zeitraum 2008 bis 2012 um mindestens 5 Prozent unter
das Niveau von 1990 zu senken. Entwicklungsstaaten, inklusive Brasilien, China, Indien und Indonesien, sind ebenfalls
Vertragsstaaten des Protokolls, haben jedoch keine Ziele zur Emissionsverringerung.
Neben dem Einsparen von eigenen Emissionen stehen den Staaten dabei drei flexible Instrumente zur Erreichung der
Kyoto-Ziele zur Verfügung: der weltweite Handel mit Treibhausgas-Emissionsrechten (Emissionshandel), die Entwicklung
und der Transfer von einschlägiger Technologie (Joint Implementation) sowie das Umsetzen von Maßnahmen
in Entwicklungsländern (Clean Development Mechanism). Mit jährlich insgesamt 410 Millionen US-Dollar,
die auf drei Fonds verteilt sind, werden insbesondere die Entwicklungsländer bei der Anpassung an den bereits
stattfindenden Klimawandel und bei der Ergreifung von Gegenmaßnahmen unterstützt.
Österreich setzt zur Erreichung des Kyoto-Ziels auf ein breites Maßnahmenpaket im Inland sowie verstärkt
auf Klimaschutzprojekte im Ausland. „Der Transfer von klimafreundlichen Technologien zwischen Industrie- und Entwicklungsländern
stellt ein Schlüsselelement für eine langfristige globale Strategie gegen den Klimawandel und zur Reduktion
von Treibhausgasen dar“, erläuterte Pröll. Die zuletzt mit den Ländern geschlossene 15a-Vereinbarung
zur verstärkten Ausrichtung der Wohnbauförderung nach Kriterien des Klimaschutzes ist ein weiterer wesentlicher
Beitrag zur Erfüllung unserer Vorgaben. „Ein Blick auf die neue Emissionsinventur und auf die besonders im
Straßenverkehr und in der Energieversorgung gestiegenen CO2-Emissionen zeigt schließlich, dass die
im vergangenen Jahr beschlossene Beimischung von Biosprit ein wichtiger und notwendiger Schritt zur Verringerung
von Emissionenen aus dem Straßenverkehr war, weitere Schritte , wie etwa eine verstärkte Bewusstseinbildung
zum spritsparenden Fahren sind notwendig, so Umweltminister Josef Pröll abschließend. |
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Krainer: Klimaschutz-Situation in Österreich katastrophal
Wien (sk) - "Die Klimaschutz-Situation in Österreich ist katastrophal",
stellte SPÖ- Umweltsprecher Kai Jan Krainer am Dienstag (15. 02.) anlässlich des am Mittwoch (16. 02.)
in Kraft tretenden Kyoto-Protokolls fest. Österreich entferne sich immer weiter vom Kyoto-Ziel einer 13-prozentigen
Reduktion und lag im Jahr 2003 bereits 16,6 Prozent über dem Zielwert - Tendenz weiter steigend, erklärte
Krainer gegenüber dem SPÖ-Pressedienst. Schaffte man in den neunziger Jahren noch eine merkbare Verbesserung
in Sachen Klimaschutz, geht es seit dem Antritt der schwarz-blauen Regierung im Jahr 2000 deutlich bergab. "Aus
dem früheren Umweltmusterland ist inzwischen ein Nachzügler geworden. Auch im Bereich Klimaschutz liegt
Österreich nur mehr an viertletzter Stelle in Europa", hielt der SPÖ-Umweltsprecher fest.
Zur Erreichung der Kyoto-Ziele habe die ÖVP-FPÖ-Regierung die so genannte Klimastrategie entwickelt,
führte der SPÖ-Umweltsprecher aus. Tatsache sei jedoch, dass sich Österreich immer mehr von diesen
Zielen entferne. Als die zwei größten Problembereiche gelten die Energieversorgung mit einem Anstieg
von mehr als 20 Prozent auf 16 Millionen Tonnen CO2-Emissionen und der Verkehr mit einem deutlichen Zuwachs von
acht Prozent auf 23 Millionen Tonnen CO2-Emissionen. Die Industrie ist mit 22 Millionen Tonnen der zweite große
Verursacher in Sachen CO2-Emissionen, konnte aber zumindest innerhalb eines Jahres um 0,3 Millionen Tonnen CO2
einsparen.
Angesichts der immer desaströser werdenden Zahlen müsse man zu dem Schluss kommen, dass die heimische
Klimastrategie "offensichtlich gescheitert ist", erklärte Krainer. "Mit Ausnahme des nicht-amtsführenden
Umweltminister Pröll glaubt niemand mehr daran, dass Österreich mit der Klimastrategie die Kyoto-Ziele
erreichen kann", betonte der SPÖ-Umweltsprecher. Notwendig sei daher ein völliger Neubeginn in der
heimischen
Klimaschutzpolitik, "damit die Talfahrt endlich gebremst wird", forderte Krainer abschließend. |
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Für Österreich kein Grund zu Feiern
Wien (grüne) - „Das morgige Inkraft-Treten des Kyoto-Klimaschutz-Vertrages ist ein Meilenstein
für die internationale Klimaschutzpolitik, aber für Österreich leider kein Grund zu feiern“, kritisiert
Eva Glawischnig, stv. Bundes- und Umweltsprecherin der Grünen. Je näher die Kyoto-Periode (2008-2012)
rücke, desto weiter entferne sich Österreich vom Klimaschutzziel – und das neuerdings sogar mit Tempo
160. Die aktuellste Treibhausgas-Inventur des Umweltbundesamtes (Jänner 2005) belegt die ernste Situation
für Österreich: Um sechs Prozent sind die Treibhausgaus-Emissionen von 2002 auf 2003 gestiegen und liegen
in absoluten Zahlen mit 91,6 Millionen Tonnen jenseits von Gut und Böse. Zum Vergleich: Der Zielwert, den
Österreich bis 2010 erreichen muss beträgt 67,5 Mio. Tonnen. „Österreich liegt derzeit unfassbare
30 Prozent über dem Reduktionsziel. Die Klimaschutzpolitik der Bundesregierung ist gescheitert“, so Glawischnig.
„Die bisherigen Maßnahmen des Umweltministers werden keine Trendumkehr bringen. Es braucht jetzt rasch einen
Klimaschutz-Notfallplan, damit Österreich die letzte Chance wahren kann, doch noch auf Kyoto-Kurs zu kommen“,
fordert Glawischnig. Dazu zählen laut Glawischnig neben einer Offensive im Öffentlichen Verkehr auch
Initiativen zur Senkung des gestiegenen Stromverbrauchs, zur stärkeren Förderung von Ökostrom, zu
Effizienzsteigerungen im Bereich Raumwärme und zur Senkung der CO2-Emissionen im Bereich Energiewirtschaft. |
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