Landeshauptmann Pühringer: Rainer Mennicken als neuer Landestheater-Intendant empfohlen –
Beschlüsse könnten noch im Februar fallen
Linz (lk) - Über die Entscheidung der Jury zur Bestellung eines neuen Intendanten für das
Landestheater Linz hat Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer am Montag (14. 02.) die Oö. Landesregierung
und die Stadt Linz informiert. Die Jury hat nach mehreren Sitzungen und einem abschließenden Hearing einstimmig
Rainer Mennicken, derzeit Intendant des Staatstheaters Oldenburg, als Intendant für Linz empfohlen.
Pühringer wird dem Theaterbeirat am kommenden Freitag, 18. Februar, und in weiterer Folge der Landesregierung
empfehlen, am 28. Februar Mennicken zum Intendant für das Linzer Landestheater zu bestellen.
Rainer Mennicken, geb. 1950 in Bielefeld, hat Germanistik, Philosophie und Theatergeschichte studiert und ist seit
1974 als Dramaturg, Schauspieler und Regisseur und seit 1991 auch als Intendant tätig. Besonders hervorzuheben
sind seine Tätigkeiten als geschäftsführender Dramaturg in Frankfurt sowie in Bonn, wo er auch die
Organisation und Leitung der Bonner Biennale übernommen hatte. Rainer Mennicken ist seit den frühen 80er-Jahren
auch immer wieder mit Konzeption und Organisation von Festivals, Festspielen und internationalen kulturellen Begegnungen
aktiv und federführend betraut. Von 1993 bis 2001 war er als Intendant des Stadttheaters Konstanz tätig
und konnte dort eine äußerst erfolgreiche Arbeit aufweisen und die Besucherzahlen kontinuierlich steigern.
Das mittlerweile jährlich stattfindende Konstanzer Kulturfest sowie das europäische Autorenfestival Neue
Szene gehen auf seine Anregungen und Ideen zurück.
Seit dem Jahr 2001 ist Rainer Mennicken als Generalintendant des Oldenburgischen Staatstheaters tätig, hat
dort durch sein Engagement und seine künstlerische Konzeption trotz vorgenommener Budgetkürzungen innerhalb
von zwei Jahren die Besucherzahlen um 15 % steigern können und ist somit für ein absolutes Besucherhoch
an diesem Staatstheater verantwortlich. Ebenso veranstaltet Rainer Mennicken die internationalen Balletttage, eine
Holland-Kulturwoche gemeinsam mit 25 weiteren kulturellen Einrichtungen, Theatern und Vereinen aus der Region und
hat das Konzept für ein "Landeskulturfest 2005" in Oldenburg als Panorama der präsenten Theater-Musik-
und Tanzensembles vorgelegt. Rainer Mennicken ist Mitglied der Deutschen Akademie der darstellenden Künste
und im internationalen Theaterinstitut als Vorstandsmitglied bzw. Vizepräsident tätig.
Am Hearing haben als Jury teilgenommen: Dir. Rolf Bolwin (Deutscher Bühnenverein), Christine Dössel (Theaterjournalistin,
München), Intendantin Brigitte Fassbaender (Innsbrucker Landestheater), Mag. Siegbert Janko (Kulturdirektor
Stadt Linz), Dr. Alfred Wopmann (Intendant, Wien), Ingrid Sieghart-Habermann (Wien), Intendant Friedrich Schirmer
(Staatstheater Stuttgart), Dr. Thomas Königstorfer (Kaufmännischer Direktor Landestheaters Linz) und
Dr. Reinhard Mattes (Kulturdirektor Land Oberösterreich). Beratend waren Mag. Thomas Stummer (Personalberatungsbüro
Wien) und Wolfgang Berner (Personalvertretung des Landestheaters) beigezogen.
Alle Juroren haben Rainer Mennicken als eindeutig besten Bewerber beurteilt und bezeichnen ihn als äußerst
versierten, erfahrenen und seriösen künstlerischen Leiter für das Linzer Landestheater, ein Intendant,
der begeistern kann und mit vollem Engagement und Einsatz für das Theater arbeitet und lebt. Er wird als feinsinniger,
aber trotzdem durchsetzungsfähiger, sehr teamorientierter Künstler bezeichnet, der auch ein hohes Maß
an Verständnis sowohl für wirtschaftliche Rahmenbedingungen und Bedürfnisse des Theaterpublikums
und einer Region mitbringt.
Oberösterreich bzw. das Landestheater können aufgrund der bisherigen Erfolge von Intendant Mennicken
eine erfolgreiche und auf Kontinuität und Langfristigkeit ausgerichtete künstlerische Zusammenarbeit
erwarten, insbesonders steht Rainer Mennicken für ein Fortführen und Weiterentwickeln des erreichten
künstlerischen und ästhetischen Standards am Linzer Landestheater sowie für langfristige künstlerische
Perspektiven und vorausschauende Planung auch für das neue Musiktheater.
"Es ist gut, dass es für diese wichtige personelle Entscheidung seitens der großen Fachjury einen
einstimmigen Beschluss gibt, dem sich die Landesregierung anschließen sollte. Denn damit kann der neue Intendant
seine Arbeit von Beginn an auf eine breite Vertrauensbasis stellen", betont Landeshauptmann Pühringer.
Er sei froh darüber, dass ein im Theatermetier international anerkannter und durch beachtliche Leistungen
an wichtigen Häusern in Deutschland als äußerst kompetent ausgewiesener Intendant gefunden wurde.
"Damit ist die Sicherheit gegeben, dass in der wichtigen Phase des Baues eines neuen Musiktheaters das Landestheater
auch selbst den Beweis liefert, dass ein neues Haus gerechtfertigt ist", so Pühringer.
Nach den Beschlüssen in Theaterbeirat und Landesregierung folgen noch die detaillierten Vertragsverhandlungen,
wobei man sich aber vorweg über den finanziellen Rahmen grundsätzlich geeinigt habe, erklärt Pühringer
die weitere Vorgangsweise. Vor allem bedürfe es auch einer guten Lösung für das letzte Jahr der
Intendanz von Dr. Michael Klügl, damit ein reibungsloser Übergang gewährleistet ist. |