OK-Vizepräsident sieht beanstandete Punkte als Usus bei Großveranstaltungen
Hamburg (pte) - In der aktuellen Debatte um den Online-Verkauf der WM-Tickets ist bei einem Gespräch
zwischen dem Deutschen Fußball-Bund und dem Verbraucherverband (vzbv) keine Einigung erzielt worden. Falls
beim nächsten für den 17. Februar anberaumten Treffen keine Einigung erzielt wird, dann will der Verbraucherverband
laut Sportgate.de eine Klage einreichen. Stein des Anstoßes sind mehrere Passagen des Ticket-Bestellformulars.
Ursprünglich hatte der vzbv den WM-Organisatoren eine Frist bis 14. Februar gesetzt, bevor Klage erhoben wird.
Bis Ende März können noch die ersten Tickets für die WM 2006 bestellt werden. Dann wird gelost.
Nach Ansicht der Verbraucherschützer wird beim Bestellformular der Eindruck erweckt, dass die Fans der Weitergabe
ihrer Daten zu Werbezwecken zustimmen müssen, damit ihre Bestellung überhaupt erst bearbeitet wird. Zusätzlich
stört die Verbraucherschützer, dass Karten auch bei der Verlegung eines Spiels nicht zurückgegeben
werden können und das Recht am eigenen Bild aufgegeben werden soll. Diesbezüglich erhielt der DFB bereits
Abmahnungen.
Der Vizepräsident des Organisations-Komitees (OK), Wolfgang Niersbach, ist nach eigenen Angaben immer "gesprächsbereit,
wenn es um die Belange der Fans geht". Die beanstandeten Punkte im Zusammenhang mit den WM-Tickets seien bei
Großveranstaltungen jedoch Usus. Das OK werde beim Umtausch der Tickets auf jeden Fall serviceorientiert
vorgehen. Sicherheitsmaßnahmen werden groß geschrieben und ein möglicher Schwarzmarkthandel soll
weitestgehend eingedämmt werden.
Verbraucherschutzministerin Renate Künast hatte als Anlaufstelle für Beschwerden und Probleme in dieser
Angelegenheit einen Ombudsmann vorgeschlagen. Denn schon jetzt zeichnen sich laut Künast beim Ticketverkauf
Probleme ab, die zu Unmut bei Verbrauchern oder Verbänden führen. Entsprechende Gespräche mit dem
DFB würde es bereits geben. |