Innenpolitik / Rücktritt  

erstellt am
15. 02. 05

 Kräuter: "Gorbach verschleudert sinnlos 250 Millionen Euro!"
Primitive Überkopfbalken für Raser statt moderner Satelliten-Technologie für Verkehrssicherheit
Wien (sk) - SPÖ-Rechnungshofsprecher Günther Kräuter kritisiert scharf die von Verkehrsminister Hubert Gorbach angekündigten 250 Millionen Euro teuren so genannten "Überkopfbalken mit steuerbaren Verkehrsinformationen" an sechs Autobahnstellen. Kräuter: "Die primitiven Startrampen für die Tempobolzerei sollen im Jahr 2008 in Betrieb gehen und den 8,33 Milliarden Euro Schuldenberg der ASFINAG um weitere 250 Millionen Euro erhöhen. Die Betongalgen werden letztendlich ausschließlich ein Startsignal zum Tempo 160-Rasen anzeigen können, alle anderen versprochenen Leistungen wie Wetter- Verkehrs- oder Staudaten werden heute schon durch Verkehrs-Rundfunk oder Satellitensteuerung in Fahrzeugen wesentlich effizienter vermittelt, als dies eine primitive optische Anzeige an einem Punkt quer über die Strasse leisten kann."

Kräuter fordert den sofortigen Abbruch des Projektes, die Einstellung der Installierungsarbeiten für den Probetrieb im Großraum Innsbruck und die Entwicklung von modernen Verkehrssicherheits- und Verkehrsleitsystemen: "Selbst Verkehrsstaatssekretär Kukacka hat mittlerweile zugegeben, dass im Jahr 2009 satellitengestütztes Maut- und Verkehrsmanagement in Österreich installiert wird. Schon in wenigen Jahren wird es problemlos möglich sein, Verkehrsdaten aller Art, von freien Parkplätzen in Garagen über Witterungsdetails bis hin zu exakten Stauausweichrouten am verkehrssicher im Fahrzeug angebrachten Handy zu empfangen."

Die teuren Überkopfbalken seien also vollkommen sinnlos und die primitive Geldverschwendung Gorbachs für Raser der absolute Tiefpunkt der Verkehrs- und Infrastrukturpolitik der Freiheitlichen Partei. Kräuter abschließend: "Durch das völlig verantwortungslose und inferiore Dilettieren von Gorbach wird sich der Schuldenberg der ASFINAG bis zum Jahr 2012 auf 12 bis 13 Milliarden Euro erhöhen. Gorbach wird dann längst seine rasende politische Geisterfahrt als Minister beendet haben. Für die Milliardenschulden werden dann die privaten PKW-Fahrer, die heimische Frächterwirtschaft und die Konsumenten über gestiegene Transportkosten aufzukommen haben."

 

 Gahr: Aussagen von Kräuter gefährden die Verkehrssicherheit
HÜ-Hott der SPÖ nicht zu überbieten
Wien (övp-pk) - ÖVP-Rechnungshofsprecher Abg. Hermann Gahr kritisiert scharf die heutigen Aussagen von Seiten der SPÖ über die "sinnlose Geldverschwendung" für Verkehrsbeeinflussungsanlagen: "Die SPÖ spricht sich offensichtlich gegen die Erhöhung der Sicherheit auf den Österreichischen Autobahnen und Schnellstraßen aus. Durch die hoch entwickelte Verkehrstelematik ist es möglich, Unfälle zu reduzieren und Leben zu retten." Die SPÖ verweigere offensichtlich ihre Zustimmung zur Steigerung der Verkehrssicherheit, so Gahr am Montag (14. 02.).

Der SPÖ-Rechnungshofsprecher, der sich so gerne auf ausländische Beispiele beruft, solle sich die vergleichbaren Erfahrungen mit Verkehrsbeeinflussungsanlagen in Deutschland, Niederlanden und Frankreich ansehen, regt Gahr an und erklärt: "Dort konnte eine Reduktion der Unfälle um mehr als 30 Prozent erreicht werden."

Gahr widerspricht außerdem scharf der Forderung des sofortigen Abbruchs des Probebetriebes der Verkehrsbeeinflussungsanlagen in Tirol. "Die Anlagen tragen auf den Tiroler Autobahnen, welche ohnedies stark ausgelastet sind, zu einer Steigerung der Kapazität von etwa zehn Prozent bei. Jeder Pendler, der auf diesen Straßen unterwegs ist, wird diese Entwicklung dankbar zu Kenntnis nehmen", erklärt das Tiroler Verkehrsausschuss-Mitglied.

SPÖ uneins
"Im übrigen sollte sich die SPÖ einmal im Klaren sein, was sie eigentlich will", stellt Gahr bezüglich der großen Oppositionspartei fest. Einerseits wird trotz der immensen Sicherheitsvorteile der Bau von "Betongalgen" kritisiert, andererseits stimmte die SPÖ höchstpersönlich im Parlament am 7. Juli 2004 der Errichtung von Verkehrssicherheitsanlagen zu.

Die SPÖ müsse als Opposition noch lernen, wie man eine einheitliche Linie behält: "Gelten jetzt die Aussagen von Kollegin Binder, welche die Vorteile dieser Anlagen am 7. Juli 2004 unterstrich oder die des Kollegen Kräuter, der den Abbruch des Projektes verlangt", fragte Gahr abschließend.
     

Wir übernehmen hier Stellungnahmen aller vier im Parlament
vertretenen Parteien – sofern vorhanden! Die Redaktion

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